Autor Thema: Reisen mit der Seidenen Stadt  (Gelesen 5631 mal)

Meister Hildebrand

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Reisen mit der Seidenen Stadt
« am: 07 Dez 2016, 15:04:21 »
In unserer Gruppe wechselt für das nächste Abenteuer der Meister und ich habe das jetzt übernommen.
Nach langem Überlegen habe ich mich gegen Sommersonnenwende und für die Seidene Stadt entschieden.

Die Gruppe:
Die Gruppe macht für das Orakel von Ioria Botengänge, liefert Gegenstände aus und holt Personen ab.
Zu Beginn haben die Charaktere ca. 35 XPs und sind noch im Heldgrad 1.
Aufgrund der langen Dauer und der 14-tägigen Spieltermine sind die Helden zum Schluß bei 95 XP angekommen.

Als Vorgeschichte wurde aufgrund einer Prophezeihung die Vargin Sukara gesucht und dann in der Arwinger Mark gefunden. Aufgrund dieser Prophezeihung wurde die Gruppe auch in Erbstreitereien eines Gnomen involviert sowie das Geheimnis des Krähenwassers gelüftet.

- Galeth ap Glynn Brugail: ein Herbstfeuerkind aus Tir Drughachan, dass eine zeitlang im Feenreich der Stechginsterkönigin war und dann mit einem feeischen Rabenschnabel in die Welt geschickt wurde. (Der Krieger und Wildnischarakter der Gruppe.)

- Rijin der Gnom: ein Gnom mit einem verdrehten Horn, der als Priester des Nigali als der wissensreichste Person der Gruppe gilt.
(Der Wissenscharakter der Gruppe.)

- Calsandre und ihre Katze Jin-Yu: Eine Dämmeralbe, die zwar auch mit Bogen und Schwert umgehen kann, aber ihre Stärken immer mehr in Magie und Arkaner Kunde entwickelt
(Der Magiecharakter sowie weitere Stärken in der Wildnis.)

- Sukara: eine vargische Tänzerin aus dem mert. Städtebund, die als Künstlerin mit dem Zusatz "die Füchsin" auftritt. Sie ist sehr versiert im sozialen Umgang mit anderen Wesen und kann immer wieder verlorene Gegenständie aufspüren.
(Der Sozialcharaktere der Runde, der auch im Schatten aktiv sein kann.)


Der Soundtrack:
Für den Soundtrack bin ich noch auf der Suche nach 3 "asiatisch-inspirierten" Musikstücken:
- Ein ruhiges, langsames Stück ohne Gesang - am besten für eine Teezeremonie
- Ein schnelles Trommelstück, dass durchaus noch düster sein kann - für den Kampf geeignet
- Ein hundsnormales Stück, dass während dem Markt im Hintergrund gespielt werden kann.

Die Stücke dazu sucht ein SC der Gruppe. Ideen dazu: Soundtrack von "Die Geisha"

Ergänzend dazu vom SC:
•The Last Samurai,
•Titeltrack von der Netflix Serie "Marco Polo"
•Heart of the Dragon Ensemble: Classical Folk Music from China
•Splittermond - Die Musik
•Crouching Tiger, Hidden Dragon
•The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor
•Epic Asian Drumming War Battle Kungu Music (Youtube)


Ich hoffe ihr habt beim Lesen genauso viel Spaß wie wir beim Spielen.
Die ersten Rückmeldungen zum Abenteuer waren positiv.
Aus Meistersicht war ich auch zufrieden auch wenn etliche Fäden nicht aufgegriffen wurde.
Somit kann ich nur empfehlen das Abenteuer selber zu meistern und zu spielen. Vielleicht ist ja die eine oder andere Anregung dabei.
« Letzte Änderung: 17 Aug 2017, 14:24:44 von Meister Hildebrand »

Meister Hildebrand

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #1 am: 15 Dez 2016, 11:30:06 »
Der nachfolgende Bericht enthält Spoiler zu den ABs "Das Geheimnis des Krähenwassers" sowie "Die Seidene Stadt"


Müde und noch immer leicht zerschunden kehrten Rijin, Calsandre, Sukara und Galeth nach Arwingen zurück. In der Tasche hatten sie noch den Brief von den 2 Überlebenden des Morkai-Klosters. Nachdem sie ihr Zeug nur kurz bei ihrem Freund Zarosch eingelagert haben, machten sie sich schon zum Turm der roten Zinne auf. Mit Stolz verkündeten sie dem alten Ratsmitglied ihre Geschichte und zur Bestätigung wiesen sie auf das Schreiben des Klosters hin. Nachdem auch bei den Erkrankten ein Rückgang erkennbar gewesen war, erreichte die Geschichte bald die Ohren der Markgräfin. Natürlich wurden die 4 gebeten die Geschichte vorerst für sich zu behalten um eine Panik zu vermeiden, aber eine Belohnung aus der Rüstkammer der Markgräfin oder ein paar Lunare waren allen höchst willkommen. Daran schlossen sich noch 3 Tage des Feierns und der Völlerei hinter verschlossenen Türen an.

Schließlich machte sich die Gruppe zum Hafen auf um mit einem bestimmten Schiff wieder nach Ioria und dem Orden der Bewahrer zu gelangen. Die Überraschung am Steg war groß als die 4 stattdessen ein Schreiben vom Orden erhielten, dass sie eine gesiegelte Holzkiste intakt an den Kaiserhof in Kintai bringen sollten Dazu sollten sie mit der Seidenen Stadt reisen.
Obwohl das Wissen über das Reich des Kranichs eher gering war, erinnerte sich Calsandre an den Schwertalben "Weißer Tiger" im Kranichviertel in Arwingen, denn die Gruppe im Zuge von Zaroschs Erbantrittsodysse kennenlernen dürften. Dort angekommen, warteten alle 4 schweigend bis Weißer Tiger seine Schwertübungen beendet haben. Wortlos deutete er ihnen ihm ein Holzhaus zu folgen. Nachdem alle 4 ihr schmutziges Schuhwerk getauscht hatten, wurden sie von einer Elbendame in einen kleinen Raum geführt. Sokaras Blick bliebt sogleich an dem edlen Seidenkleid der Albin hängen, aber sie hatte genug Anstand diese nicht gleich danach zu fragen. Wieder schweigend wurde allen Plätze auf den Bastmatten des Bodens zugewiesen, währenddessen Weißer Tiger in ruhigen und fließenden Bewegungen einen herrlich riechenden Tee aufgoß. (Rijin vermutet sogar, dass dies ein sehr teurer Tee aus Kintai war.)

Ruhig und besonnen wieß der Schwertalb die sehr höfliche Gruppe auf Gepflogenheiten von Kintai hin. Schließlich führte er auch aus, was es sich mit der Seidenen Stadt auf sich hat und was diese für eine Bedeutung hat. Sie erfuhren sogar, dass die Schwertalbin Tomoe Suguri in diesem Jahr erstmalig die Seidene Stadt führen würde und dass sogar Waren von Arwingen aus über die Seidenstraße zur Seidenen Stadt und an den Hof in die Hauptstadt Senrai geschickt wurden. Auch Waren aus dem Kranichviertel waren darunter. Also Rijin dann mehr über den Mondpfad der Seidenstraße wissen wollte und Weißer Tiger bereits antworten wollte, mischte sich überraschend Galeth ein und verwies die Gruppe auf später.
Schon kurz nach Verlassen des Kranichviertels war sich die Gruppe einig, dass sie nach Sarnburg reisen und dort den Mondpfad nach Patalis nehmen wollen. Vor dem Aufbruch nach Sarnburg nutzte Sukara von den anderen unentdeckt ihr Informationsnetz. Sie erhielt einen Hinweis auf einen Zwerg und sein Teehaus und mehrere Angebote unterschiedlichste Güter nach Kintai zu schmuggeln, welche sie allerdings alle ablehnte.

Während der Reise auf einem Eselkarren nach Sarnburg erzählte Galeth, was er über die Mondpfade wusste und wieß eindringlich auf die Gefahren hin, wenn man abseits der Wege geriet. Sogar die Notdurft sollte nur am Wegesrand verrichtet wurden, was gerade bei Sukara großen Eindruck machte. Ansonsten verlief die Reise ruhig.

Schließlich kam die Hauptstadt des Kaiserreiches Selenia Sarnburg in Sicht. In der Mitte thronte der große Drachlingsbau und war prächtig mit Wimpeln und Bannern des Kaiserreiches und der Herrscherfamilie geschmückt. Auf der Rückseite der Feste angekommen, erhob sich schließlich das Mondtor vor den 4 20 Schritt in die Höhe. Beeindruckt schauten alle in Richtung des Tores während es um sie herum wuselte und wimmelte.
« Letzte Änderung: 19 Jan 2017, 10:24:34 von Meister Hildebrand »

Belfionn

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #2 am: 15 Dez 2016, 22:56:22 »
Kleiner Musiktipp für asiatische Musik: Such nach Derek (und/oder Brandon) Fiechter auf Youtube, z.B. The Tea House.

Meister Hildebrand

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #3 am: 28 Dez 2016, 20:10:15 »
Gespannt blickten sich alle erstmal um und dann blieb der Blick aller am geöffneten Mondtor hängen. Der Weg führte geradeaus in einen typisch selenischen Wald. Wenn die Landschaft nicht von einem riesigen Tor eingerahmt worden wäre und links und rechts dann die steinernen Maurern wären, hätte man nicht auf eine Feenwelt schließen können. Dann schwankte der Blick zu einer Gruppe, die gerade dabei war aufzubrechen: Vorne schwenkte ein Gnom einen Stab mit einem orangen Band und die Reisetruppe von ca. 20 Personen sammelte sich im Gänseschritt dahinter, während am Schluß ein weiterer Gnom mit Stab und orangem Band den Abschluß machte. Natürlich waren dann auch die orangen Bänder der Reiseteilnehmer allen aufgefallen.

So langsam kamen alle wieder im geschäftigen Treiben vor dem Tor an. Calsandre wollte mit Galeth noch den Stand der Portalgilde besuchen, aber bevor sie aufbrachen, richtete Galeth noch ein paar mahnende Worte an die beiden anderen sich nichts aufschwatzen lassen. Kaum waren Calsandre und Galeth aufgebrochen als schon die erste Dame erschien, die von Rijin als Priesterin der Fleadyne erkannt wurde und die beiden fragte ob sie auch auf die Seidenstraße reisen würde. Als Sukara schnell mit Ja antwortete, begann die Frau eine lange Bitte vorzutragen ob die 2 nicht nach einem rotfarbenen Goldkelch auf der Seidenstraßen suchen könnte. Dazu hab es es sogar noch ein anschauliches Bildchen auf Pergament. Die Priesterin hatte noch nicht geändert als sich schon ein kleiner, dicklicher Mann als Kaufmann Harreburg vorstellte und die Aufmerksamkeit der 2 auf seinen verschollenen Esel lenkte wollte. Jetzt unterbrach ihn dann wieder die Priesterin und es wurde um die Aufmerksamkeit von Rijin und Sukara gerungen. Leider artikulierte sich der Händler etwas undeutlich und bei der Beschreibung des Esels "ein weißes Maul, 2 weiße Punkte auf der Stirn und 2 weiße Päckchen" verstanden Rijin und Sukara statt Päckchen dann Bäckchen, sodass sie wohl von einem anderen Esel ausgehen...

Währenddessen konnten Calsandre und Galeth den Stand der Portalgilde am dem stilisierten Emblem eines Mondtores, dass von innen heraus strahlt, ausfindig machen. Sie stellten sich brav in die Reihe und lauschten auch aufmerksam den Gesprächen vor Ihnen. Als sie an der Reihe waren, wußten sie schon wie das Prozedere lief: Sie gaben Anzahl der Füße der Personen, der Tiere und die Anzahl der Räder des Fuhrwerkes an und zum Schluß baten sie um einen Rabatt als Mitglieder des Bewahrerordens, was ihnen auch gewährt wurde und statt 18 Lunare musste sie nur 16 Lunare und 20 Kupfer zahlen. Dann erfuhren sie noch, dass es eine reguläre Öffnung wäre und das Mondtor schon den 2. Tag geöffnet war, sowie, dass ihre Reisegruppe lila Bänder bekommen würde und es nie eine rote Reisegruppe geben würde. Beim Zurückgehen erklärte Galeth Calsandre, dass manche die rote Farbe für feenanziehend halten. Dabei fiel der Dämmerablin wieder einmal das rote Haar von Galeth auf.
Mit ihrem bestätigten Zettel der Bezahlung warteten sie noch ca. 1 Stunde und währenddessen wurden sie nochmals von verschiedensten HändlerInnen bestürmt: Devolatien, Amulette, Lebensmittel, Reiseusentilien. Alles möglich wurde den 4 angeboten und es dauerte nicht lang, dass Galeth mal kurz verschwand und dann mit 3 neuen Amueletten um den Hals auftauchte, wobei er versuchte den anderen zu erzählen, dass er die nicht gekauft hatte, sondern nur jetzt aus seinem Beutel geholt hatte.

Schließlich schwenkte auch bei ihnen ein Gnom mit einem Stock sein lila Band und stellte sich als Leif und seinen Bruder als Luv vor. Sie waren die Führer der Portalgilde. Als sich die Reisegruppe aufgestellt hatte und alle bereit warten, hatte die Gruppe bereits auf Sukaras Wunsch ihren Platz im vorderen Drittel der Karawane eingenommen. So machte sich die lila Reisegruppe mit ca. 30 Personen und auf einer Länge von ca. 100 Schritt gezogen auf die Seidenstraße zu betreten.

Beim Durchschreiten des steinern Mondtores spürte niemand von unseren 4 Personen etwas und auch Yin-Ju und der Esel blieben ruhig. Beim Blick in die Wälder lief nur Rijin und Galeth dank ihres Feensinns auf, wo der Glimmer Feenwelt übermäßig durchbrach. Der erste Tag verlief sogar ereignislos und die Gruppe kam sehr gut voran. So schaffte es die lila Reisegruppe auch am ersten Tag bis zum ersten Gasthaus Eichenheim zu bekommen. Dort traf man auch auf die orange Reisegruppe, die frührer aufgebrochen war. Nur die Gastwirt sorgte für etwas Augenrollen als er die meisten Wörter, Wörter wiederholte und so wurde Speck und Bohnen in 2 Schüsseln getrennt mit 2 Löffeln und die Getränke mit 2 Gläser ausgegeben. Während des Abends sprache einer der Händler Calsandre auf Yin-Ju an und wurde schließlich an den Tisch eingeladen. Er stellte sich als Blumen- und Saathändler Blumenkohl vor, wobei er dazu sagte, dass das nicht sein richtiger Name war, aber dafür einprägendste. Er hatte die Seidenstraße schon über 30mal durchschritten und erzählte ein bißchen von seinen Reisen, dabei erwähnte er auch den Gehörnten König und dessen Reich nur ein paar Schritt im Wald entfernt sowie den Toten Wald am nächsten Tag.
Leider musste die Gruppe in klingender Münze bezahlen, dass sie keine Lebensmittel zum Tauschen dabei hatten, aber das störte niemanden.

Das Frühstück am nächsten Tag wurde nicht im Gastraum eingenommen, sondern nur jedem 2 Brote in die Hand gedrückt und dann ging der zweite Tag schon los. Vorneweg marschierte die orange Gruppe in Sichtweite. In der bedrückenden Stimmung des toten Waldes sprach jeder möglichst wenig und auch das wenige Gewisper trug nicht weit. Wiederum hatte die Reisegruppe Glück ging es für die Reisegruppe schnell voran. Nur einmal gab es eine Unterbrechung als ein Baum auf dem Weg lag und der Baum ganz vorsichtig aufgerichtet wurde, sodass alle passieren konnten und danach auf den Weg gelegt wurde. Das Staunen der Gruppe erkennend erklärte Blumenkohl dann, dass der Baum zum ersten Mal dort liege und erst wenn der Baum öfters dort liegen würde, müsste man über andere Massnahmen nachdenken, denn jede Veränderung kann hier eine Auswirkung haben. So kam man zum Abschluß des zweiten Tages auf am zweiten Gasthaus Kreuzweg an. Von Calsandre auf den Namen des Gasthauses angesprochen erzählte Blumenkohl, dass jede Tür dort auf in eine andere Feenwelt führen konnte. Sogar ein Türrahmen konnte das sein und Türen und Vorhänge sind deshalb gefährlich, weil man nicht sehen konnte, was dahinter liegt. Deswegen würde die meisten im dortigen Gasthaus versuchen nie eine Tür zu verwenden, was am Abort ein eigenes Bild ergibt, wenn Leute zwar Türe und Vorhänge offen lassen, aber sich mit Schirmen, Decken und und so weiter vor den Blicken anderer schützen wollen. Der Wirt oder die Wirtin war eher von der eindringlichen Sorte und schnell nahm die Gruppe das Angebot für Speck und Bohnen sowie Wein an. Da die Gruppe den Wert von Blumenkohls Informationen schnell erkannte, wurde dieser auch an den Tisch eingeladen, was dieser gerne annahmen und Yin-Ju auch ein großes Stück Speck spendierte.
In der Nacht klangen wieder ein paar Tierlaute aus den nahen Wäldern, die ein Tierkundiger als ungewöhnlich für einen solchen Wald einordnen würde, aber leider war kein wacher Kundiger anwesend.

Dieses Mal war die orange Reisegruppe schon eine Stunde früher aufgebrochen, sodass diese als erste durch die Schlucht der Begegnung kommen würde, dann eine von der anderen Seite, dann die lila Reisegruppe und dann die zweite Gruppe der anderen Seite. Die beiden Führer der Portalgilde Leif und Luv machten darauf aufmerksam, wie gut es derzeit voranging und drängte zu einem raschen Aufbruch. Das Frühstück wurde wieder im Gehen eingenommen. Als man schließlich bei der Schlucht der Begegnung ankam, war eine Gruppe von der anderen Seite gerade dabei durchzugehen. Als man darauf wartete, dass ihre Reisegruppe dran kommen würde, fiel allen die kaputten Kutschen, Kippen und sonstigen Fortbewegungsmittel links und rechts der Schlucht auf.  Rijin und Calsandre fiel sogar auf, dass manche nicht nur kaputt waren wie zum Beispiel von einem Achs- oder Deichselbruch, sondern der Großteil auch zerschmettert und zerstört war. Da noch warten musste, wurde Blumenkohl nach seinen Erlebnissen gefragt. Er erzählte von Händlern, die sich gegenseitig in der Schlucht blockierten und zu sturköpfig waren um nachzugeben. Und die Mondtore sich schlossen, nahm das nicht immer ein gutes Ende. Er fuhr weiter fort, dass die Seidenstraße die sicherste aller Mondpfade war, aber es auch hier zu Verletzten und Toten kommen kann. Am Abend des dritten Tages erreichte man schließlich die Bernsteinpagode das dritte und größte Gasthaus. Dieses Mal gab es Fisch und Reis und Blumenkohl wurde wieder gebeten etwas zu erzählen. Dieses Mal erzählte, dass er bei all den Reisen 2x auf dem Mondpfad ausharren musste. Für ging es beides Mal gimpflich aus und beim ersten Mal passierte auch überhaupt nichts, aber beim zweiten Mal beschloß der Führer der Portalgilde in diesem Gasthaus zu bleiben, weil es schon etliche Verzögerungen gegeben hat und das Tor schon geschlossen sein konnte. 12 Personene brachen ohne den Gnomenführer auf. Das nächste Flackern fiel hier wohl aus und nach 14 Tagen kam ein weiterer Führer der Portalgilde und geleitete die Gruppe in Richtung des Drachentors. Im Bereich der Felder der Tränen konnte man nur die zerfetzte Ausrüstung und Blutspuren der 12 Personen finden, aber von Ihnen fehlte jede Spur. Es war vor ca. 7 Jahren ein großes Gesprächsthema, denn so etwas kam auf der Seidenstraße nur selten und einmal im Jahrzehnt vor.
« Letzte Änderung: 19 Jan 2017, 10:30:51 von Meister Hildebrand »

Meister Hildebrand

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #4 am: 19 Jan 2017, 11:24:08 »
Rijin ist in diesem Abschnitt des Abenteuers etwas wortkarg, weil der Spieler das Glück von Vaterfreuden erhalten hat.

Immer noch in der Bernsteinpagode saßen alle am Tisch und lauschten Blumenkohls Geschichte bis dieser geendet hatte. Nach kurzen Schweigen und zustimmenden Nicken fiel Calesandre auf, dass nach der Hauptspeise noch kleine Schüsselchen als Nachtisch serviert wurde. Während der Großteil der Gruppe das Marillenkompott genüßlich aß, schaute Sukara etwas kritischer auf die eingelegten Lychee und auch diesen neuen Geschmack.
Als nun die Reisegruppen zufrieden im Gastraum saßen, hämmerte es draußen an der Tür. Sogleich wurde es im Schankraum stiller, während der Wirt deutlich nervös zur Eingangstür ging. Zuerst öffnete er nur den Augenriegel, aber schließlich öffnete er die Tür ganz: Draußen standen 2 menschengroße Wesen in unbekannten Rüstungen, die rot und dunkelblau bemalt waren. Ihr Gesicht war hinter einer Maske versteckt und wortlos gab einer der beiden eine Seidenrolle an den Wirt. Dieser nickte und schloß dann gleich die Tür. Mit schnellen Handgriffen rollte der Wirt die mehrlagige Seide auseinander. Gespannt schauten alle zum Wirt als dieser schließlich zu sprechen anfing:"Es ist eine Nachricht von Fürst Irjoku.  Er ist ein Nachbar des Jadefürsten und hat uns darüber informiert, dass eine Hani-Onago sich in der Gegend befindet. Im Haus kann euch nichts passieren. Wir werden die Vorsichtsmaßnahmen nochmals ein fünftes und sechstes Mal überprüfen." Als er geendet hatte, wuselte der Wirt schnell in die Küche und gleich darauf machte sich die gnomische Wirtsfamilie schon daran alle Türen, Fenster und Wände nochmals zu überprüfen.
Gemeinsam mit Blumenkohl wurden noch schnell Erkundigungen über diese Hani-Onago eingeholt und man erfuhr, dass es wohl ein menschenfressendes Ungeheuer in Frauengestalt war und im Gesicht ein größeres Maul mit spitzen Zähnen hatte.
Schließlich wechselte man das Thema und Sukara fragte den Händler ob sie in Kintai auch tanzen könnte. Blumenkohl verwies sie darauf, dass sie als ausländischer Gast mit einem anderen Ehrbegriff behandelt werden würde. Somit könnte sie durchaus freizügiger tanzen, aber sollte gewisse Richtlinien enthalten so zum Beispiel ihre Nippel zu bedecken. Fragend schaute Sukara Blumenkohl an, worauf dieser meinte, dass wenn sie ganz nackt wäre, dies nicht so gut angekommen würde, aber wenn sie ein dünnes, durchsichtiges Seidenkleid tragen würde, dies schon wieder anders aufgefasst werden. Sukara interessierte sich sich dann für die verschiedene Seidenarten und dabei erwähnte Blumenkohl auch Nachtseide und deren Vorteile. Bei dem Begriff "Nachtseide" wurde Sukara noch hellhöriger und hakte da noch ganz detailiert nach. Blumenkohl betonte, dass er kein Tuchhändler sei, aber des neben dieser auch Phönixseide gebe, die rot sei und wo einzelne Fäden wie Flammen in gelb und orange aufleuchten würden und auch Jadeseide, die grün war und von überraschender Härte waren. Sukara war vor lauter Interesse schon ganz nah an den Händer herangerückt und als er geendet hatte, grinste sie ihn an und meinte ob er auch schon müde sei und sie dann wohl aufs Zimmer gehen würde. Kaum als, dass sie Worte ausgesprochen hatte, stand Galeth schon auf, klopfte der Wargin auf die Schulter und meinte dann, dass wohl alle müde sein und sie jetzt schlafen gehen würde. Während alle gähnend zu den Zimmer gingen, trotte Sukara leicht genervt der Gruppe hinterher.

Am nächsten Tag kamen in der Früh keine Zeichen des zeitigen Aufbruchs, sondern Stimmen aus dem Schankraum. Bald weckten ihre beiden Führer der Portalgilde sie und baten sie hinunter in den Speiseraum zu kommen. Dieses Mal wurde gemeinsam gefrühstückt und beide wiesen nochmals auf die gestrige Warnung hin, dadurch würden man heute wohl etwas langsam und vorsichtiger reisen und versucht daher heute durch das Feld der Tränen zu kommen. Es gab dieses Mal auch eine feste Marschordnung und jeder sollte sich seinen Nachbarn merken und ungewöhnliches für diesen Mondpfad gleich melden. Die orange und lila Gruppen kamen nur sehr langsam voran, weil es nur gemeinsame Pausen gab und auch nur gemeinsam am Wegesrand das "Geschäft" hinter Schirme und Tücher verrichtet wurde.

Erst am frühen Nachmittag erreichten die beiden Gruppen die Felder der Tränen. Langsam und vorsichtig folgten die Reisegruppen die Schritte ihrer gnomischen Führer. Keiner wollte auch nur einen Schritt davon abweichen. Mitten in den Feldern konnten Sukara und Calsandre einen leises I-A von abseits des Weges hören. Sie blickten genauer hin und erkannten einen Esel auf einem kleinen Hügel ca. 80 Schritte abseits des Weges, der teilweise im Gebüsch stand. Aufgrund des Aussehens folgerten sie, dass es wohl der gesuchte Esel des Kaufmanns aus Selenia war. Calsandre versuchte unauffällig den Esel mit einer halben Karotte anzulocken, während Sukara ein Schimmern und ein Glimmern an dem Esel auffiel. [OT: Wahrnehmungswurf mit 6 Erfolgsgraden geschafft.] Niemand der Gruppe wagte es es sich dem Esel zu nähern. Auch Galeth erkannte jetzt den Esel, machte aber keine Anstalten den Weg zu verlassen. Die Gruppe unterhielt sich untereinander, aber einigte sich dann darauf, dass niemand hingehen sollte und somit das Thema still und heimlich unter den Tisch fallen sollte. Vor allem Galeth machte die anderen darauf aufmerksam, dass es unwahrscheinlich sei, dass ein Esel seit der letzten Öffnung so ganz unbeschadet hier überlebt hat. Als die Gruppe schließlich nochmals zurückblickte, stand der Esel jetzt auf dem Hügel und blickte den Helden hinterher. Sukara war sich nicht sicher, ob der Esel sie beobachtete oder nur ihrem Esel hinterherschaute. Schließlich lies man die Felder der Tränen hinter sich.

Eine Wegstunde weiter setzte langsam die Dunkelheit ein und die Gnomenführer entschieden abseits des Weges das Nachtlager aufzuschlagen. Nur die jeweiligen Gnomenführer entfernten sich vom Weg und schritten ein Stück zum Waldesrand, während die Reisenden am Weg warteten. Sie kamen mit jeweils 4 Holzstecken retour und begannen ein Gelände zwischen Weg und Waldesrand abzuschreiten und mit Bänder abzumessen. An die 4 Ecken wurden die Holzstecken mit den orangen oder lilaen Holzstöcken gesteckt und dann wurde den Reisegruppen erlaubt innerhalb der 4 Eckpunkte ihr Lager aufzuschlagen. Die beiden Führer Leif und Luv schauten genau, dass niemand mit seinem Nachtlager die imaginären Linien zu den Fahnen überschritt. Die Reiseteilnehmer lagerten eng nebeneinander oder übereinander in Wägen und Kutschen. Schließlich brachten das gnomische Brüderpaar Holz für ein Lagerfeuer herbei. Galeth erkannte, dass es sich dabei auch um Holzarten handelte, die hier nicht vorkamen, sodass er schlussfolgerte, dass die Portalgilde auf der Wegstrecke Vorratslager für solche Fälle angelegt hatte.
Galeth meldete sich freiwillig zur Nachwache, aber zu seiner Zeit passierte nichts. Erst als langsam wieder heller wurde, schrie eine Wache des lilaen Lager auf, dass da etwas im nahen Wald sein. Sukara fuhr hoch und stieß sich dabei den Kopf an dem Wagen an, da sie unter dem Wagen geschlafen hatte. Calsandre erkannte nur noch wie sich eine großgewachsene Gestalt in einem dunklen Kleid und langen weißen Haaren mit fließenden Bewegungen im Wald davon machte. Schon nach wenigen Augenblicken war sie im Dunkel zwischen den Bäumen entschwunden.

Die Aufregung legte sich erst langsam und man war wieder sehr vorsichtig beim Aufbruch. Wie am Vortag machte man sich auf zum Kirschblütenhaus. Nach der Mittagszeit und der Angabe, dass es wohl nicht mehr weit sei. Kam von vorne Unruhe auf. Alle wurden angewiesen auf die Seite zu gehen und sich dann zu verbeugen. Kurz darauf ritt ein Alb mit grüner Hautfarbe und schimmerenden Jadehaar auf einem weißen Ross an der Gruppe vorbei. Aufgeregtes Getuschel machte die Runde und schnell wurde es Gewissheit, dass der Jadefürst Tenkuri persönlich an den beiden Gruppen vorbeiritt. Dabei wurde er von prächtigen Ruishi begleitet, der wie ein belebte und grünspann-überwucherte Metallstatue wirkte, während seine Augen auffallend rot glühten. Schweigend ritt der Herrscher der Seidenstraße an ihnen vorbei und machte sich in die Richtung auf, wo die Gruppe hergekommen war.

Nach einer halben Stunde erreichte man schließlich das Kirschblütenhaus und schon vor dem Haus konnte man den aromatischen Duft von Tee erschnuppern.
« Letzte Änderung: 19 Jan 2017, 14:58:14 von Meister Hildebrand »

sindar

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #5 am: 19 Jan 2017, 11:51:47 »
Sie blickten genauer hin und erkannten einen Esel auf einem kleinen Hügel ca. 80 Schritte abseits des Weges, der teilweise im Gebüsch stand. Aufgrund des Aussehens folgerten sie, dass es wohl der gesuchte Esel des Kaufmanns aus Selenia war. Calsandre versuchte unauffällig den Esel mit einer halben Karotte anzulocken, während Sukara ein Schimmern und ein Glimmern an dem Esel auffiel. Niemand der Gruppe wagte es es sich dem Esen zu nähern. Auch Galeth erkannte jetzt den Esel, machte aber keine Anstalten den Weg zu verlassen.
Sehr vernuenftig.
Der Neugier halber: War der Esel wirklich da? (Schimmern und Glimmen spricht fuer mich ja dagegen ...)
Bewunderer von Athavar Friedenslied
Yinan schrieb: Die Regeln von Splittermond versuchen nicht, realistisch zu sein.
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Meister Hildebrand

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #6 am: 21 Feb 2017, 14:34:56 »
Vor dem Kirschblütenhaus stand noch eine Ruishi-Statue, die in Richtung des Mondtor schaute und eine Drachenstatue, die in Richtung des Drachentors blickte. Der Händler Blumenkohl deutete auf die verschiedenen Gebäude und erklärte, was das Haupthaus, die Ställe und das Teehaus mit Bademöglichkeiten waren. Calsandre brauchte noch den Esel im Stall und nachdem sich ein Zimmer genommen hatte, traf man sich auch schon im Teehaus.
Auf den Stufen des Teehauses wurden alle Anwesenden von einer anscheind sehr alten, faltenreichen Gnomin im Namen der Familie Yangshe willkommen geheißen. Dabei fiel Calsandre und Sukara auf, dass es schon Reisende gab, die bereits vor den Reisegruppen orange und lila im Kirschblütenhaus waren: Ein Zwerg mit langen, grauen Bart, der bereits eine Teekanne und eine Tasse vor sich am Tisch stehen hatte, ein Rabenmensch in einem schwarzen Mantel, der die Ankommenden beobachtete sowie ein Alb, ein Mensch und ein Zwerg, die eifrig miteinander diskutierten.
Die Gruppe nahm sich mit Blumenkohl einen eigenen Tisch. Auf eine Frage Calsandre führte der Händler die verschiedenen Teesorten aus, die es gab. Man kann sich auch eine Tee mit einer gewissen Wirkung wünschen und dann bekommt auch die entsprechende Sorte serviert. Und dann gab es noch den Überraschungstee: Da man sich der Wirkung gewisser Feenkräuter nie sicher war, brauchte es mutige Wesen, die diese probieren würden.
Sukara und Rijin sowie Blumenkohl waren weniger mutig und blieben beim Jasmintee. Galeths Wunsch nach Bier wurde leider verneint gleich wie sein Wunsch nach Ziegenmilch, Schafmilch und Kuhmlich. Schließlich begnüte er sich sich mit Wasser solange es nicht aus den hiesigen Quellen kam. Calsandre bestellte mutig eine Tasse Überraschungstee. Als es weiter um Kräuter, Pflanzen und Tee ging, deutete Blumenkohl auf den Zwerg mit dem langen, grauen Bart. "Der heißt Leto. Er handelt mit Kräuter, Feenkräutern und Tee. Er reist öfters hierher." Als die Mitglieder der Gruppe jeweils heimlich zum Zwerg schauen wollten, blieb Calsandres Blick am Rabenmensch hängen. Erst jetzt fiel ihr erst auf, dass seine Hände ganz neblig und durchsichtig waren und sein Kopf eigentlich der Schädel eines Rabenmenschen war. Murmelend sprach sich die anderen Truppe darauf an. Schnell waren sich alle einig, dass dies wohl ein Feenwesen war und man es in Ruhe lassen wollte. Blumenkohl ergänzte noch, dass die Rabenmenschen hier Tengu genannt wurden.
In der nächsten halben Stunde wurde weiter geplauscht als plötzlich Jin-Yu von unter dem Tisch aufstand und anfing an Calsandre zu schnüffeln und sie abzuschlecken. Leicht verwirrt blickte die Albin auf ihre vertraute Katze hinab. Sie schnupperte ebenfalls und dann entdeckte sie, dass sie nicht mehr nach Schweiß roch, sondern einen leichten Pfirsichduft verströmte. Aufmerksam wurde sie von den anderen nochmals gemustert als Sukara auffiel, dass ihr Haupthaar leicht bläulich zu glimmen anfing. Sonst trat offensichtlich keine Veränderung ein.
Calsandre und Sukra entschieden sich dann noch für ein Bad in den heißen Quellen. Für jeweils 1 Lunar wurde Ihnen Badetuch und Handtuch gereicht und sie machten es sich im Schwimmbecken gemütlich, wobei Sukara darauf achtete den größtmöglichen Abstand zu den Steinfröschen zu halten. Während sie die Wärme des Wassers genossen, watete ein Tengu aus dem heißen Dampf kommend an ihnen vorbei und ging zur Garderobe.
Kurz darauf betrat der Tengu das Teehaus. Kaum als er eingetreten war, hörte man ein lautes Krächzen in Richtung des Feenwesen mit dem Rabenschädel"Sho Raahhrak, Sho Raahrak." Das Wesen mit dem Rabenschäbel stand auf, trat durch die offene Schiebetüre und ging in die Nacht hinaus. Schließlich machte auch der anwesende Tengu wieder kehrt und ging wieder zu den Garderoben. Kurz darau wunderten sich Sukara und Calsandre nur, warum der Tengu wieder retourkam, ins Wasser ging und wieder im heißen Dampf verschwand. In fröhlicher Stimmung ging die Reisegruppe schließlich bald schlafen.
Am nächsten Morgen wurde mit Milchreis und Früchten gefrühstückt und schließlich zum Drachentor aufgebrochen, dass etwa nach einem halben Tag erreicht wurde. Als die Gruppe gemeinsam durch das Drachentor trat, hatte sie ihre Anreise zur Seidenen Stadt fast geschafft. Um von der Insel des Drachentors zur Stadt zu kommen, kaufte man sich eine Floßüberfahrt. Ein buntes Gewusel und Gewimmel bildete eine sich als Palitan rundherum um sie ab. Calsandre konnte ein paar Rattlinge erkennen, die an Docks arbeiteten und war überrascht, dass diese wohl nicht gejagt wurden. Sukara blickte in die andere Richtung erkannte eine Naga, die mit ihrem Schiff in Ufernähe durch das Jadeband stackte. Die Gruppe trennte sich von Blumenkohl und man wünschte sich alles Gute. Ohne sich eine Unterkunft zu nehmen, begab sich die 4 zum Sammelpunkt der Seidenen Stadt.
« Letzte Änderung: 21 Feb 2017, 15:12:14 von Meister Hildebrand »

Meister Hildebrand

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #7 am: 10 Apr 2017, 16:22:49 »
Der Lärm der Zusammenkunft was wohl die zukünftige Seidene Stadt werden sollte, war schon von weitem zu hören. Und auch die Wagen und Leute sahen wie ein einziger großer zusammengefügter Haufen aus. Auf den letzten Schritten zu diesem kleinen Moloch sahen die die Gesandeten des Orakels Wachen in roten Rüstungen mit lilafarbenen Wappen.
Vier der Wachen kamen ihnen entgegen und fragte sie, woher sie kamen und was sie bei der Seidenen Stadt tun wollten. Rijin kramte rasch das Schreiben und das Zeichen Orakel-Ordens heraus und legte es dem Wächter vor. Dieser drehte sich damit um und deutete einem anderen herzukommen. Die beiden restlichen Wachen machten sich eiligen Schrittes auf. Die neu dazu gekommene Wache nahm das Schreiben kurz in die Hand und verneigte sich kurz, wobei der Blick auf die 4 Helden gerichtet blieb.
Kurz darauf galoppierte eine Gruppe Reiter mit ca. 20 Pferden heran und wobei eine Elfendame in der Mitte ein Einhorn ritt. Zumindestens sah es für Sukara so aus, während sie dies leise vor sich hinmurmelte. Die anderen 3 blickten aber zu der jungen Elfendame in der Mitte, die nur leicht den Kopf nickte, wonach sich alle 4 tief verbeugten. Rijin erinnerte sich daran, dass die gelbe Birnenblüte auf lila Grund der Familie Suguri gehört und dies wohl sowas wie eine Anführerin gewesen sein muss.
Sukara erspähte dann einen Wagen wo man Essen holen konnte. Jeder kaufte sich exotische Nudelsuppe und schlürfte diese nach ansässiger Manier.
Plötzlich erhob sich der Klang von 3 Posaunen und die Gruppe erkannte, dass die Leute begannen zusammenzupacken und sich auf den Aufbruch zu machen. Etwas in Unordnung rollte der ganze Haufen los und überquerte dabei mehrere Brücken von Flusseitenarmen. Weit war man an diesem Tag nicht gekommen als man bereits wieder auf große Wiese einbog und jeder seinen Besitz einfach dort abstellte, wo es gerade passend vorkam.
Der Gruppe wurde dann überraschend mitgeteilt, dass man einen Platz in der Garnison für sie vorgesehen hatte. Alle folgten der Wache und parkten dann innerhalb einer Garnison die aus längeren Zeltreihen und Schilfzäunen bestand den Karren am Ende einer solchen Reihe.
Die Gruppe hat sich noch nicht mal häuslich eingerichtet, da holte sie eine Wache für einen Teeempfang bei der Stadtherrin Tomoe Suguri ab. Nach einer kurzen Wartezeit von einer halben Stunde wurden die 4 Helden ins das Vorzelt gelassen, wo sie ihre Waffen abgaben und sich von Schmutz und Dreck reinigen konnten. Dann wurde allen neue weiche Seidenschlüpfer statt der Schuhe angezogen und man wartete bis sich der Vorhang hob um dann eintreten zu können.
Das Gespräch lief sehr formell ab und ähnelte der Unterredung beim Weißen Tiger: Alles war sehr bedächtig und langsam. Es wurden nur ein paar höfliche Floskeln ausgetauscht. Alle 4 hielten sich aber an das Zeremionell und dankten anschließend der Stadtherrin für die Einladung. Auf dem Weg zurück erkannten sie, dass viele noch in Vorbereitungen und Herrichten für diese Reise beschäftigt waren, sodass keine rechte Stimmung aufgekommen war. So beschloß man einhellig die Möglichkeit für viel Schlaf zu nutzen und legte sich früh zur Ruhe.
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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #8 am: 10 Apr 2017, 16:59:20 »
Bei Sonnenaufgang wurden alle 4 wieder von den 3 Posaunen aus dem Schlaf geweckt. Als sie es gerade mal aus dem Schlafsack geschafft haben, verbeugte sich bereits eine Wache vor dem Zelt und teilte den Schlaftrunkenen mit, dass für den heutigen Tag ein Platz bei den Händlern aus dem Reich des himmlischen Kranichs für sie vorgesehen ist. Die Gruppe schaffte es dann doch noch sich hochzurappeln und anzuziehen. Als man vor das Zelt trat, erkannte Galeth, dass ein Drittel der Garnision bereits abgebaut war, ein weiteres Drittel sich im Abbau befand und die Wachen gewechselt hatten.
Schnell machten man sich gemeinsam auf den Karren herzurichten und eilte sich ganz vorne bei den Händlern aus Kintai einzuordnen. Calesandre und Sukara schätzten, dass die Seidene Stadt des Nächtens mit über 500 Personen weiter angewachsen ist. Trotzdem wirkte jetzt alles aufgeräumter und disziplinierter. Hinter den Händlern aus Kintai hatten machten sich auch schon die Händler aus dem Reich des Phönix bereit, während die Händler aus Dragorea noch etwas unsortiert aussahen, dann kamen die Krämer, Papierhändler und Kleinunternehmer und den Schluß bildete dann der Troß. Während die Vier sich beeilten zur Spitze des Trecks zu gelangen, versuchten mehrere Kinder Ihnen die Karte der Reise für 2 Lunare zu verkaufen. Da aber nach einem kurzen Blick auf die Karte niemand die Zeichen lesen konnte, verzichtete die Gruppe auf einen Kauf.

Als der Karren mit den Personen vom Wächterorden vorne beim Zug ankam, erwartete sie bereits ein junger Alb, der sich als Kenzo Jiribi vorstellte. Dann brach der Zug der Seidenen Stadt auf und passierte nach ungefähr 10 Gehminuten einen Gesetzesstein der Herrscherin. Kenzo übersetzte und verwies darauf, dass der Seidene Stadt freies Geleit durch Proklomation zugesichert wurde. Die Gruppe wurde wie kleine Trophäen zu den einzelnen Händlern gereicht, wobei das Interesse an Ihnen meistens sehr oberflächlich blieb. Trotzdem genoß die Gruppe den Platz soweit vorne, weil sie dadurch nur sehr wenig Staub und Dreck abbekamen. Sukara versuchte auch mit den beiden Stoffhändlern ins Gespräch zu kommen: Doch während Kan Otaro sehr abweisend war, gab Ayaka zumindestens teilweise Auskunft. Dabei versuchte Sukara so beiläufig zu erfragen, was für Seidenstoffe vorrätig waren und was denn so ein Kleid kosten würde.
Trotzdem gab es zwischen den Gesprächen immer wieder lange Pausen, sodass die Personen des Orakels ihren Blick zu Wachen, Begleitungen und dem Land schweifen lassen konnten.

Am Abend bog man dann wieder auf eine Wiesen ab, wo bereits ein paar Wachen sowie Reiter der Familie Suguri verschiedene Bereiche mit Stoffbändern abgesteckt hatten und die verschiedenen Gruppen zu ihren Gebieten geführt wurden. Bevor sich die Helden zur Garnison verabschiedeten wurden sie von Kenzo Jiribi noch zum Abendessen eingeladen. Nach dem Aufbau ihres Zeltes im Garnison-Bereich richteten sie Sukara, Calesandre mit Jin-Yu, Rijin und Galeth her um einigermaßen gesittet zum Zelt des Händlers Jiribi zu gehen. Dort stellte sich nur ein schweigsamer, älterer Alb als Sekretär Yoshio vor. Als Essen wurde Duftreis und Fleisch in süßlicher Sauce gereicht, danach wurde dicke Suppe gereicht und abgeschlossen wurde das ganze mit Mandelmilch als Nachtisch. Alle zeigten wieder ihre guten Sitten vor und vermitteln einen wohlfeinen Eindruck von sich und dem Orden des Orakels. Wieder ging es für alle früh ins Bett.

Als sie am nächsten Tag wieder von einer Garnisonswache geweckt wurden und ihnen dieses Mal ein Platz bei den Händlern aus Zhoujiang zugeteilt wurde, kehrte schon fast etwas wie Routine ein. Sie zogen sich rasch an, bepackten den Karren und eilten damit zu den Händlern, die den zweiten Platz im Treck hatten. Dieses Mal begrüßte sich ein dicker Schmuckhändler aus Palitan, der sich als Sung Feng vorstellte und sie sitzend aus seinem Wagen heraus begrüßte. Die ganze Zeit verschiedene Speisen essend verwies er im Sitzen auf die verschiedenen Abteilungen und was hier gemacht wurde. Während er noch seine filigranen Kranicharbeiten aus Silber lobte, blieb der Blick der Gruppe an den vielen dicken Ringen mit Edelsteinen hängen. Da Sich Sung Fend nicht von seinem Sitz erhob, wurden sie dann auch an den  den Gewürzhändler Ling Wei weitergereicht, wo das ganze aber etwas workarger ausfiel. Umso überraschter war die Gruppe als sie nach der Ankunft wieder zum Essen eingeladen wurde und zwar vom Gewürzhändler. Während sich Rijin und Sukara den fremden Kräutern eher skeptisch und ablehnend gegenüberstanden, probierten Calsandre und Galeth viel aus. Galeths Übermut wurde dabei von einer sehr scharfen roten Sauce gedämpft. Ling Wei machte dann das Angebot, dass er noch jemanden sucht, die gegen Bezahlung Kräuter aus Feenwelten ausprobieren würden. Schließlich wußte man nie um was es sich handelte. Calsandre wurde dann von der Neugierde gepackt und ließ sich sich zum Trinken überreden. Dafür verzichtete sie auf das Geld beziehungsweise tauscht es gleich gegen weitere Tees ein. Die 3 übrigen sowei Ling Wei starrten Calsandre ausdauernd an, was sich dann verändern würde. (OT: 2x auf Tabellen würfeln lassen). Nach dem Viertel einer Stunde nahm ihr Haar dann einen blauen Ton an, während ihre Haut dann lichter wurde (OT: um 1 erhöhte Lichtstufe für 6 Stunden), sonst passierte nichts. Zufrieden begab sich die Gruppe zur Ruhe.

Am nächsten Morgen bewahrheitet sich die Vorahnung der Gruppe und sie wurden bei den Händlern aus Dragorea untergebracht. Ein freundlicher Gnom namens Gerhard Bigeran, Stoffhändler aus Selenia, kümmert sich um diesen Tag um sie. Er redete viel und schnell und war begierig darauf so viel Neuigkeiten aus den Ländern von Dragorea zu erfahren. Der Abend wurde dann gemeinsam mit dem Gnom im Bierzelt von Parik aus Helberg abgeschlossen, wo Sukara sogar ihren Charme spielen ließ.
Als sich die Gruppe schließlich des Nächtens auf den Heimweg machte, machte Sukara allein einen kurzen Umweg um den Freund eines Freundes eines Freundes zu finden (OT: Spitzelnetzwerk ausnutze, allerdings in fremder Umgebung) und heute nur einfaches Gespräch mit dem Besitzer des Teehauses Hiroki.
« Letzte Änderung: 19 Jul 2017, 14:38:09 von Meister Hildebrand »

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #9 am: 19 Jul 2017, 15:05:46 »
Bevor die Seidene Stadt das erste Mal erblüht wurden die 4 Mitglieder des Orakelordens von der Stadtherrin Suguri auf eine kurze Audienz eingeladen. Schon nach einer halben Stunde des Wartens wurden alle 4 in das Vorzelt gelassen, wo sie ihre Waffen abgeben und ihre Schuhe ausziehen musste. Stattdessen bekamen alle weiße, weiche Schuhe angeboten und mussten dann auf einem Teppicht warten.
Die Gruppe konnte sich an die Ratschläge des Weißen Tigers aus dem Kranichviertel der Arwinger Mark erinnern und versuchte die Etikette einzuhalten. Schnell wurde klar, dass ein formelles Kennenlernen war, wo die Stadtherrin Suguri und ihr Gefolge sich ein Bild von den vieren machen wollte. Ohne groben Patzer wurden die Helden dann entlassen.
Sukura konnte die Anspannung und Aufregung der Seidenen Stadt richtig spüren und machte sich mit der Gruppe zu Pariks Bierzelt auf um ihm ein Angebot zu machen. Die Vargin eröffnete dem Besitzer dann, dass sie gegen eine gewisse Gewinnbeteiligung am ersten Abend des Erblühens in seinem Zelt auftreten würde. Dieser willigte sofort ein und während die restlichen 3 sich schon zur Garnison aufmachten, heulten die beiden gemeinsam den Mond an.

Am nächsten Nachmittag rollte die Stadt dann auf die Festwiese unter der Ahornfeste, wo der hiesige Fürst Gankoda bereits auf die Seidene Stadt wartete. Während die Begrüßung mit knappen Worten und leichten Verbeugungen abgehalten wurde, begannen die Priester in einer aufwändigen Zeremonie die Seidene Stadt zum Erblühen zu bringen. Dazu wurde eine Wasserquelle zum Sprudeln gebracht und viele kleine Flüsschen angelegt, sodass das das Gelände der Stadt die Form einer stilisierten Blume annahm. Die Stadt erblühte.

Bei ausgelassener Stimmung versammelte sich am Abend eine große Gruppe in Pariks Bierzelt um den angekündigten Auftritt der Blüte des Westens anzuschauen. Dafür hatte Sukara am Nachmittag geprobt, Rijin dazu überredet sie schweben zu lassen und noch 4 Bühnenarbeiter angeheuert, die sie noch auf die Bühne tragen. Der Auftritt wird ein grandioser Erfolg und Sukara wird mit schreiender Begeisterung gefeiert (OT: 3 Darbietungsproben geschafft: 1x mit 3 EG, 1x mit 5 EG, 1x mit 6 EG). Die Leute stehen auf den Tischen wollen eine Zugabe und die Stimmung ist ganz ausgelassen. Das ganze Zelt will feiern und Galeth lässt sich davon mitreißen. Spät in der Nacht stützen Rijin und Calsandre Galeth, der lallend-singend, zum Zelt getragen werden muss.

Es ist schon am späten Vormittag als es die Gruppe endlich schafft aufzustehen und aus dem Zelt zu kommen. Die Albin kramt in den vom Gewürzhändler erworbenen Tees und gibt einen davon dem rothaarigen Krieger zum Trinken. Nach dem Tee und etwas Katerfrühstück will die Gruppe zum Markt aufbrechen als vom Sohn des Fürsten eine Botschaft überbracht wird, dass die vier Wächter des Orakels auf einen Empfang des Fürsten eingeladen sind und man ihnen dort gespannt entgegen blicke.
Kaum war der Fürstensohn hinfort, war die Anspannung schon groß. Alle waren sich über diese Möglichkeiten Eindruck zu schinden im Klaren. Die Gruppe entschied gemeinsam alles auf Sukaras Auftritt als Tänzerin zu setzen: Sukara sollte wirbeln und tanzen, Galeth sie auf die Bühne tragen, Jin-Yu sollte als Katze Tricks zeigen und Rijin sollte Sukara schweben lassen.

Während dem Nachmittag kam eine Masseur-Gehilfin auf die Orakel-Gruppe zu und bat sie ein Gastgeschenk für den Fürstensohn mitzunehmen. Aufgrund der rührseligen Geschichte einer jugendlichen, aber unstandesgemäßen Liebe und einer magischen Untersuchung wurden auch der skeptische Rijin von Sukara überredet und das gefaltete Papiertier wurde mitgenommen.
Am Abend begab sich die Gruppe unter den Blicken der gaffenden Personen zur Ahornfeste. Sukara aß gar aufgrund Ihrer Aufregung und den möglichen Flecken am Kleid gar nicht, Rijin und Calsandre auch sehr zurückhaltend. Dafür aß der gute Galeth ihre Portionen auch auf und stopfte alles in sich hinein was in Reichweite seiner Arme kam.
Wie schon am Abend zuvor wurde der Auftritt ein voller Erfolg. Alles funktionierte wie am Schnürchen und die Gruppe war sich bewußt, dass zukünftig auch Tanzgruppe um Sukara arbeiten könnte. Auch wenn der Applaus nicht so ausgelassen war, wie in Pariks Bierzelt, so erhob sich Fürst Gankoda persönlich und sprach positiv über die Tanzkunst der Vargin. Zustimmende und auch neidische Blicke prasselten auf die Gruppe ein und für Sukara wurde sogar ein teurer Seidenkímono als Geschenk ausgelobt. Erleichtert nahm die Gruppe wieder Platz. Als die vielen Gänge schon dem Ende neigten, kam vom Fürstensohn die Aufforderung an Galeth seine Kampfkünste zu demonstrieren. Ein älterer, gerüsteter Alb erwartete am Platz vor dem Fürstentisch Galeth mit Übungswaffen. Galeth wahr überhaupt nicht wohl bei der Sache, was auch an dem vielen Essen liegen konnte und bereits nach ein paar Durchgängen hatte ihm der Alb seine Grenzen aufgezeigt. Dieses Mal wurde das ganze nur mit einem leichten Nicken goutoiert.
Nach dem Essen bat der Fürstensohn die Gruppe um eine Unterredung mit seinem Vater, dessen Waffenmeister, dem engsten Gefolge, seiner Frau, seinen Kindern und den vertrauensvollsten Dienern. Die Gruppe war wieder sehr auf ihre Manieren bedacht, sodass es ein sehr förmliches Gespräch bleib. Auf dem Weg zurück händigte die Gruppe noch das Origami aus und erhielt als Überraschung einen kleinen Beutel vom Fürstensohn mit einem vielsagenden Blick als Zuwendung.

Kaum war die Gruppe am nächsten Tag auf den Beinen und am Markt unterwegs als sie schon allerlei Anfragen erhielten: Ob sie sich für diese oder jene Waren aussprechen könnten, ihr Gesicht für das hergeben würde oder das vor versammelter Runde kosten würde. Das Ansehen und der Ruf innerhalb der seidenen Stadt war eindeutig mit den letzten Ereignissen gewachsen. In einem ruhigen Moment wurde der Masseur-Gehilfin sogar der Umhängebeuter übergeben, was diese Geschichte um verflossene Liebe auch zum Abschluß brachte.
« Letzte Änderung: 20 Jul 2017, 16:26:30 von Meister Hildebrand »

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #10 am: 20 Jul 2017, 16:53:23 »
Als die Seidene Stadt dann zum ersten Mal verblühte, reiste man tageweise bei den unterschiedlichen Händlergruppen aus Fürst Gankodas Einflussbereich hinaus. Die Truppen der Stadtherrin verteilten sich über den gesamten Zug und erst nach dezenten Nachfragen wurde der Gruppe mitgeteilt, dass es in dieser Gegend verschiedene Räubergruppen geben könnte. Trotzdem verlief die Reise zum nächsten Lagerplatz unspektakulär.
Als ersten Truppen bereits zum nächsten Platz des Erblühens der Seidenen Stadt aufgemacht hatten, kam schließlich ein berittener Bote der Stadtwachen auf die Wächtes des Orakels zu und bat diese mitzukommen. Die Straße wurde freigeräumt und die Gruppe machten sich mit dem Eselkarren eilend fußens hinter dem Boten hinterher. Am Lagerplatz wartete Stadtherrin Suguri auf ihrem Quirin mit berittenen Wachen auf ihre Ankunft und die Vargin konnte bereits einen leichten fauligen Gestank in der Luft wahrnehmen. Tomoe Suguri richtete persönliche Worte an sie: Beim Ritual des nächsten Erblühens auf dieser Wiese sprudelte aus der Quelle dreckiges und stinkendes Wasser hervor. Da sie sich um die Errichtigung am Ausweichplatz kümmern musste, bat sie die 4 sich das Anzusehen. Schnell stimmte die Gruppe zu und begann nach dem Stadtherrin und deren Wachen weggeritten damit den Platz zu untersuchen. Nur eine stumme Stadtwache stand am Rand der Wiese und schaute ihnen zu. Zuerst ging man der Möglichkeit einer magischen oder göttlichen Ursache nach, aber hier wurde man nicht fündig. Galeth begann dann nach Spuren zu suchen und wies dann am Rand der Quelle auf kleine lila Kristalle hin. Nach einer kurzen Beratschlagung wurde der Kristall in Gruppenschöpfkelch und mit eigenem Wasser aufgelöst und es entstand wieder diese ölige, brackige Brühe. Rijin rief seine Gotthei Nigali an, dass Wasser zu reinigen und das Wasser wurde wieder klar. Das ganze wurde wohl gezielt gemacht. Es wurde noch ein paar vorhandene Kristalle gesucht, gefunden und eingepackt und dann ging es schon zum neuen Lagerplatz.

Dort erkannte man schon beim Gang zum Schlafplatz in der Garnison, dass es mehr Wachen gab und aufgrund des kleineren Platzes mehr zwischen Wald und Wiese patroulliert wurde. Ihre Erkenntnisse brachten die Wächter den Dienern der Stadtherrin vor. Hier wurde schnell bestimmt, dass man diese Kristalle von den Händlern untersuchen lassen wollte. Eine Myuriko-Priesterin, mehrere Wachen sowie Diener machten sich mit ihnen zu den "Alchimisten" auf. Ling Wei war zwar überrascht, aber wurde aufgefordert diese Kristalle schnell zu untersuchen. Er schloß seinen Laden und begann umgehend damit. Nach einer Stunde gab er bekannt, dass es wohl um künstlich hergestellte Kristalle handelten, die das Wasser auf Ölbasis lila-schwarz färben und auch auch einen fauligen Geruch verbreiten. Es würde wohl zu Bauchweg und Durchfall führen, war aber ansonsten ungiftig. Weiters könnte dies auch einen Lehrling mit gewissen Grundkenntnissen mit ausreichenden Töpfen selber herstellen.
Die Priesterin lieferte die Erkenntnis bei der Stadtoberen ab und die Gruppe wurde mit einem mulmigen Gefühl entlassen. Wer würde den Lagerplatz der Seidenen Stadt sabotieren?

Die Stadt erblühte am neuen Feld und die 4 Helden baute in der Garnison wieder ihr Zelt auf. Plötzlich schlugen Flammen aus 2 Randvierteln hoch und laute Rufe wurden laut. Während Sukuara noch das Feuerwerk bestaunte (OT: Fataler Patzer auf Aufmerksamkeit) nahmen die die anderen 3 sie mit. Die Gruppe rannte am Stadtrand entlang um schneller zum Viertel zu kommen. Schließlich liefern mehrere Gestalten von ein paar Wachen verfolgt in Richtung des Waldrandes, der 100 Schritt entfernt ist. Calsandre traf die Entscheidung sich um die Personen zu kümmern und das Feuer von anderen löschen zu lassen. Jin-Yu wurde einem hintergeschickt, dann wurde hinterhergelaufen. Während dem Laufen deutete Calsandre den Wachen auf die anderen Gestalten und sie verfolgten 3 Personen. 10 Schritt vom Waldrand entfernt stellte der Schattenpanther die Person und rieß sie um. Dabei verbiss sie sich in das linke Bein. Die beiden anderen liefen zum Waldrand weiter. Als sie die Katze und die Person eingeholt hatten, sprang eine schwarz-gekleidete Person aus dem Wald und stellte sich mit gezogenen Katana vor dem Waldrand. Auch die Personen stoppten und drehten sich um. Erste Wurfsterne flogen auf die Orakel-Leute zu. Die Gruppe positionierte sich um die Person am Boden und Galeth deckte die anderen teilweise ab. Es flogen weitere Wurfsterne und Galeth wurde dabei auch verletzt, aber die 3 Personen näherten sich weiterhin nicht der Gruppe. Die Wachen stellten hinter unten 2 weitere Personen. Die Gruppe warteten weiter ab als die 3 Personen sich langsam rückwärts gehend im Wald verschwunden. Niemand man die Verfolgung in den Wald auf und die gestellte Person wurden den Wachen übergeben.

Sukara wollte mehr über die Angreifer wissen und unter Aufbietung all Ihres Charms sowie Bitten wurde ihr eine halbe Stunde mit ihrem Gefangenen gewährt, während 2 Wachen am Zelteingang stehen blieben. Sukara bereitete sich auf ein schwieriges Gespräch vor, aber der gefasste Räuber gab rasch zu, dass er Mitglieder Fünf-Tiger-Bande ist und es darum ging die Seidene Stadt zu bestehlen. Auch die Sabotage der ursprünglichen Festwiese ging auf die Idee ihres Anführers des Haupt des Tigers zurück. Die Vargin war erstaunt ob der großen Offenheit, aber der Gefangene eröffnete ihr, dass auf Störung des Friedens der Seidenen Stadt der Tod stand. Sukara verließ bald das Zelt und schon am Nachmittag wurde die 3 Gefangenen öffentlich in der Seidenen Stadt hingerichtet.
« Letzte Änderung: 21 Jul 2017, 11:06:21 von Meister Hildebrand »

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #11 am: 03 Aug 2017, 15:56:12 »
Die Reise zum nächsten Erblühen war von einer gewissen Aufgeregtheit erfüllt: Die nächste Station würde ein Feenmarkt in einem heiligen Berg werden. Alle 4 hörten sich nach unterschiedlichen Erzählungen und Geschichten um und schälten dann gemeinsam eine gewisse Wahrheit für sich heraus.
Vor der Ankunft am Feenmarkt wurden die Orakelwächter noch überraschend zu einer Besprechung bei der Stadtherrin geladen. Dort wurde der Gruppe eröffnet, dass sie ihren Auftrag (die Übergabe des Kästchens) direkt bei einer Audienz bei der Gottkaiserin erfüllen können. Überrascht bekundeten alle ihre Dankbarkeit und machten sich dann auf. Schon auf dem Rückweg wurde die Anregung Suguris nach angemessern Kleider ernsthaft besprochen und bevor man ins Lager einkehrte, machte die ganze Gruppe eine Erkehr bei der kintaiischen Seidenschneiderin. Während die Vargin bereits ein Kleid von Fürst Gankoda geschneidert bekam, feilschte Calsandre um die Kleidungsstücke der anderen. Nach langen Hin und Herr einigte man sich darauf, dass Rinjin eine blaue Robe und Calsandre eine Weste sowie Hose, die die Farbe ändern erhalten würden, die diese auch selbst beszahlten. Galeth kam sich in einer möglichen Seidenweste ziemlich dumm vor und konnte rausschlagen, dass nach der Audienz seine Kleidung wieder zurückgegeben wurde und er nur ein paar Münzen dafür zahlen musste.

Schließlich stand man vor dem Berg und das Tor öffnete sich hinein. Dem aufsteigenden Weg folgend betrat man den Weg und kam nach einer Stunde auf einer Festwiese unterhalb von 2 Berghängen an. An einen Berghang schmiegte sich eine imposante Burg mehrere Schritte über der der Wiesen an den Hang. Dreifacher Posaunenschall kündigte dann einen Sprecher oder auch Herrscher an, der an den Rand der Burg trat. Der blaugesichtige Oni verkündete mit lauter Stimme, dass der Markt der Nacht beginne möge. Gemurmel und Stimmengewirr erhob sich im Lager, da dieser Markt mehr Handelsmöglichkeiten und mehr Gewinne, aber dafür auch mehr Gefahren barg. Wieder wurde die Stadt aufgebaut und auf etwaigen freien Plätzen machten sich Feenwesen daran ihre Stände aufzubauen. Dort gab es dann so unterschiedliche Dinge wie unterschiedliche Lachen im Glas, Spinnen für bestimmte Dienste, Beinschnitzer,... zu bestaunen. Gespannt zogen alle 4 über den Markt und interessierten sich für all die feeischen Güter. Während die Gruppe durch die Menge wandelte, erkannte Calsandre in der Menge das Feenwesen vom Jadepfad wieder. Aufgeregt, teilte sie den anderen mit, dass die Hari-Ogano auf dem Markt zu. Gemeinschaftlich suchte man die anwesenden Oni, die als Marktwächter fungierten, auf und teilte ihnen die Erkenntnis mit, was diese mit einem unbewegten Nicken quittierten. Dann wurde der Weg zur Stadtherrin gesucht. Als die Orakelwächter um Einlass baten um ihre Vermutung mitzuteilen, kam ein Bote angelaufen, der rasch im Zelt verschwand. Kurz darauf trat die Stadtherrin mit Gefolge hinaus. Auf ein Nicken hin, brachte Calsandre ihren Punkt dar, worauf die Stadtherrin sie anwies, sich einzureihen und mitzukommen.

Sie kamen an einen Platz an, der von 12 Oni umringt war und ziemlich im Schatten lag. Eine Priesterin drehte den regungslosen Körper am Boden herum und ein Kopf ohne Gesicht wurde in das Sichtfeld gedreht. Die Hari-Ogano hatte zugeschlagen. Allen 4 wurde zugetragen nichts darüber zu erzählen und sie wurden entlassen. Ein paar Schritte beriet sich die Gruppe um sie eventuell Jagd auf dieses Wesen machen sollte. Rijin brachte dann vor, dass der Jadekönig persönlich Jagd auf so ein Wesen gemacht hat und er die Chancen der Gruppe als eher gering einschätzte. Die Argumente für ein Für und Wider wurden ausgetauscht und man entscheid sich schließlich nichts zu tun, da die Überbringung des Kistchens das vorrangige Ziel ist.

In den nächsten Stunden werden noch 3 weitere Opfer entdeckt, während die Orakelwächter weiter den inneren Markt gehen. Die Stimmung ist allerdings getrübt und so wird auch nichts erworben. Als schließlich so etwas wie mehr Licht vorhanden ist, wird zum Aufbruch geblasen. Den Weg wieder bergauf folgend machte sich der Zug der seidenen Stadt auf die Wiese auf der anderen Seite zu verlassen. 2 Stunden später traten die ersten Wachen durch ein Tor in das Licht von Kintai. Als die letzten hindurchgetreten waren und sich die Tore geschlossen hatten, wurde es allen zugetragen, dass 3 Tage vergangen waren. Der Tross machte sich auf um zur letzten Station der Reise nach Senrai, der Hauptstadt Kintais, zu kommen.

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #12 am: 04 Aug 2017, 11:30:30 »
Nach dem Feenmarkt wurde die Stimmung schnell wieder positiver. Weitere Händler, Pilger und Trossleute schlossen sich dem Zug an, während dieser auf die Blüte Kintais zustrebte. Der Zug schwoll noch auf die doppelte Menge seit dem Start an und bald konnten alle Senrai selbst in Augenschein nehmen. Während der Anreise wurden die gewünschten Kleider probiert und angepasst und aufgrund von Suguris Worten wurde den vier auch ein paar Münzen Nachlass gewährt. Während der Anreise erkannten die beide, dass ihnen der gleiche Kranich mit 3 goldenen Kreisen, wie vor dem Feenmarkt weiter folgte. Im Gespräch mit Rijin erkannte dieser das Wesen als Aosugabi (OT: Kritischer Erfolg auf Geschichten & Mythen: 6+ Erfolgsgrade): Ein Feenwesen des Lichts, der dunkle Wesen hasst und wenn möglich auffrisst beziehungsweise bekämpft. Sukara behielt den Vogel weiter im Auge.

Staunend betrat man gemeinsam mit dem Zug durch das Osttor in die Stadt. Zum letzten Mal erblühte die Seidene Stadt. Doch dieses Mal wurde kein Ritual der Quellenfassung durchgeführt, sondern die Gewässer wurde mit 100-Schritt-langen Stoff- und Seidenbahnen dargestellt. Ein Vermögen um die Wasserwege zu simulieren, während die Seidene sich aus dem gestampften, trockenen Boden erhob. Die gewährte Audienz wurde für den letzten Abend angekündigt, sodass die 4 Orakelwächter am ersten Abend noch über den Markt schlenderten. Sukara erblickte wie der Aosugabi plötzlich hektisch über der Seidenen Stadt zu kreisen anfing und dabei nach Insekten oder so schnappte. Als sich die Gruppe umsah, erspähte die Albin ein fingerlanges lila-schwarzes hornissen-ähnliches Tier auf dem Holzständer eines Standes. In kürzester Zeit erkannte sie diesen als Teufelswespe (OT: kritischer Erfolg mit 2x10 + 10 Fertigkeiten in Geschichten & Mythen gegen 25), Rijin ergänzte teilweise Calsandres Ausführungen (OT: Wert 29 gegen Schwelle 25 / Meine SCs würfeln zu gut.) Als die Gruppe von dem kurzen Austausch aufblickte und wieder in Richtung des Insekts blickte, hat dieses schon eine Delle in die Holzstange gefressen. Als die Albin noch die Stadtwache noch die Stadtwache fragte ob diese Wesen hier vorkommen, brach ein Chaos in der Seidenen los. Stände stürzten um, Zelte verfingen sich, Schreie und Leute liefen durcheinander.

Calsandre teilte den anderen knapp mit, dass sie die Stadtherrin Suguri darüber informierte. Athletisch sprintete sie durch die Gassen, sprang über Holzbalken und kam schließlich bei dem herrschaftlichen Zelt an. Suguri stand bereits heraußen und ließ in einer gewissen Voraussicht die Dämmeralbin zu Wort kommen. Diese teilte gerne ihr Wissen über die Teufelswespen. Als Art der Bekämpfung schlug sie der Adeligen einen großen längeren Lichtzauber vor, der die Tiere trotz Dämmerung wieder in den Schatten treiben sollte. Suguri wägte für ein paar Augenblicke ab und wies die PriesterInnen dann an einen Regenschauer über die Stadt niedergehen zu lassen. Als die ersten dicken Tropen auf die Stadt trafen machte sich die Stadtherrin mit Calsandre und Wachen auf um eventuell zu erkennen, wohin sich die Feenwesen zurückzogen.

Währenddessen klopfte Sukara ein paar Langfingern mit ihrem Schwert auf die Schulter und teilte ihnen bestimmt mit zu verschwinden. Diese ließen die gerafften Dinger einfach los und rannten davon. Dann wurde der Vargin bewußt, dass die kleinen Biester auch Pariks Bierzelt angreifen würden. Mit großen Schritten begab sich die Vargin zu dem Bierzelt, wo die Insektern schon Löcher in das Zeltdach gefressen hatten. Der Besitzer schaute überrascht, aber als Sukara ankam und schrie, dass sie auf die Viecher mit Eisentöpfen losgehen sollte. Er und alle anderen taten aber was sie sagte. Sukara begab sich die Mitte es Raums und wob ihren Zauber der Lichtkugeln, den sie meistens für ihre Vorführungen verwendete. Da wo dieses Licht das Zelt erfüllte wichen die Feenwesen zurück und der Rest wurde in den dunkleren Ecken von Bierkrügen und Pfannen erschlagen. Beim Einsetzen des Regens sprintete sie wieder zu Rijin und Galeth.

Rijin wiederum erkannte, dass aus einem umgestürzten Zelt eine Flüssigkeit über den hartgestampften Boden rann, die durchaus "endzündlich" roch. Er begann den Besitzer nach den Flüssigkeiten zu fragen und ihm nebenbei zur Hand zu gehen. Schließlich wurde die Flüssigkeit als Lampenöl benannt und Rijin erkannte, dass bei all dem Chaos irgendwo bald ein Feuer hinzukommen würde. Den Eimer mit Wasser wollte er nicht verwenden und der Eimer mit Sand, der noch übrig war, war eindeutig zu wenig. Der Gnom winkte Galeth herbei der mit seinem Rabenschnabel immer wieder nach den Teufelswespen schwang. Der Krieger lupfte die Überreste des Zelts hoch und Rijin entschied sich der Kräfte von Nigali zu bedienen und mit einer Eislanze das Fass einzufrieren. Mit einer geschickt gesetzten Eislanze fror er auch die Flüssigkeit am Boden ein. Zufrieden schnauften die beiden aus als zumindestens diese Gefahr gebannt war.

Als Gnom und Mensch noch nach Luft rangen, kam Calsandre und deutete ihnen mitzukommen. Rijin machte sich gleich auf und Galeth wartete noch auf Sukara und dann ging im Sauseschritt zur Stadtherrin. Diese war mit der Wache und einer Priesterin vor einem Händler-Zelt stehen geblieben. Als diese das Zelt betrat, schlupften die Orakelwächter einfach mit hinein, weil sie die Wachen gewähren ließen. Im Lagerraum hörte man eine kintaische Händlerin laut fluchen. Suguri ließ die Händlerin und ihre Gehilfen durch einen Handwink an die Wachen festsetzen und mit einem anderen Handwink begannen die Helden und die anwesende Myuriko-Priesterin nach den Wespen zu suchen. Rasch konnte sehr löchrige Kiste und das darin befindliche Nest ausgemacht werden. Unter Unschuldsbeteuerungen wurden die Händlerin abgeführt. Mit knappen Worten wurde den Orakelwächtern gedankt und nochmals an die Audienz bei der Gottköngin am letzten Abend verwiesen.

Alle freuten sich, dass ihr Auftrag bald enden würde. (OT: *teuflischesmeistergrinsen*)
« Letzte Änderung: 08 Aug 2017, 10:10:00 von Meister Hildebrand »

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #13 am: 17 Aug 2017, 12:51:07 »
In der weiteren Zeit in der Seidenen Stadt standen nochmals Gewandanproben und Besuche auf dem Programm.
Vor allem Calesandre wollte sich die Hauptstadt Senrai näher anschauen. Sie wanderten durch die verschiedenen Viertel bis hin zu den Ausläufern der Blüte. Für alle auffallend war, wie sauber es war und wie glücklich die Einwohner wirkten. Und zum Abschluß fiel auch noch auf, dass es kein Rotlichviertel in Senrai gab.
Sukara besuchte öfters Parik und gab in seinem Bierzelt auch noch eine Abschiedsvorstellung, wo sich die Blüte wieder des Westens verabschiedete.
Rijin wartete nur noch, dass alles vorbei war und Galeth bewachte noch immer das Holzkästchen.

Schließlich wurde für den Nachmittag des vorletzten Tages noch eine Hinrichtung in der Seidenen Stadt angesetzt. Neugierig erkundigte sich die Gruppe, wer es war und was die Vorwürfe waren. Als alle 4 davon hörten, dass es die Massagehilfin Hikibi war und der Vorwurf auf "Störung der himmlischen Ordnung" sowie ein geplantes Attentat auf die Gottkaiserin" lautete, waren alle überrascht. Mit weit geöffneten Augen starrte man sich gegenseitig an, dann zählte man 1 und 1 zusammen. Sie hatte die Gruppe wohl auch für ihre Zwecke beim Fürstensohn eingespannt. Während Sukara eher von einem kleinen Rädchen ausging und Calsandre sie so halbwegs unterstütze, äußerte sich Galeth eindeutig negativer: Die Gehilfin hatte sie benutzt und einfach eingespannt. Rijin wartete weiter einfach nur, dass alles vorbei war.
Schließlich begaben sich die Vargin und die Albin zum Zelt der Stadtherrin. Sie wurden schon nach einer kurzen Wartezeit vorgelassen. Zufrieden informierte sie Suguri, dass für die Audienz alles vorbereitet war und sie morgen einen Boten um die Abenddämmerung zu den Mitgliedern des Bewahrerordens schicken würde. Wegen der Hinrichtigung müssten sie sich keine Sorgen machen: Es war zwar kein Mitglieder Fünf-Tiger-Bande, aber die Geschnappte gehört zum Widerstand. Man hat sie observiert und dadurch auch Verbindungen in die Seidene Stadt sowie nach Senrai gefunden. Die anderen Verdächtigen wären schon auf der Liste. Betreten rang Sukara nach Worten, aber die bestimmte Ausführung der Stadtherrin war sehr eindeutig gewesen. Die Fragen nach möglicher Verbannung oder Gefangenschaft wurden rasch negativ beantwortet und auf die Exempelwirkung hingewiesen. Calsandre und Sukara rangen jetzt mit ihrem Gewissen ob sie etwas von der Begegnung erzählen sollten und ob sie sich wirklich für Hikibi einsetzen sollten. Ein längeres Schweigen besiegelte das ganze und die beiden verließen wieder das Zelt.
(OT: Ich wollte hier noch ein moralisches Dilemma erreichen. Beim Gedankenlesen ging ich davon aus, dass die Überbringer nicht mehr als diffuse Erinnerungen waren. Warum Hikibi selbst nichts gesagt hat und ob der Widerstand nochmals eine Rolle spielt, habe ich bewußt offen gelassen.)

Am Nachmittag des letzten Tages wurden schließlich die Waren, die für die Gottkaiserin bestimmt waren, bei der Seidenen Stadt aufgestapelt. Als alles abgegeben war, begann es auch schon zu dämmern und die eingeladenen Personen sowie die Wachen und die Träger der Waren machten sich zum Palast auf. Die kaiserlichen Beamten begrüßten sie förmlich und gemeinsam ging es dann über die lange Treppe und etlichen Zimmern zum Audienzsaal.
Beim Eintreten wurden sie von Myurikos Gemahl Matabei mit einem sanften Kopfnicken begrüßt und von Dienern an die zugewiesenen Plätze gebracht. Knieend blickte man auf ein Podest an der Stirnseite des Raumes, wo ein abgeschirmter Pavillion stand. Schließlich entstand dahinter ein helles Glühen und auch das restliche Licht des Raumes strahlte umso heller. Matabei dankte allen für ihren Einsatz. Dann erwähnte er die Wichtigkeit der Ehre und bat dann die Gesandten des Bewahrerordens zu sich.
Mit Ihren Seidengewändern standen sie auf und gingen langsam auf den großgewachsenen, weißhaarigen Alb zu. Galeth presste immer noch das Holzkästchen an sich. Calsandre stupfte ihn kurz an und er streckte das Kästchen dem Alb beidhändig entgegen. Dieser übernahm es mit einer sanften Bewegung gleichzeitig in beide Hände. Es war mucksmäuschenstill und alles blickte gespannt auf Myurikos Gemahlt. Dieser versuchte sanft das Kistchen zu öffnen, aber es bewegte sich kein bißchen. Matabei verkündete sanft, dass das Rätsel um an das Rätsel zu kommen, wohl erst noch gelöst werden müsste. Mit einem leichten Nicken war den Orakelwächtern klar, dass sie sich wieder auf ihre Plätze begaben. Kaum dort angekommen, eilten auch schon Diener herbei, die vor jeder Person ein Päckchen ablegten. Schließlich verblasste auch das Licht von Myuriko und die komplette Audienz war wieder entlassen.
Gemeinsam machte man sich auf den Heimweg, wobei Calsandre als erstes ihr Geschenk auspackte. Sie hatte ein Brustgeschirr für Ihre Katze erhalten, bei Sukara war es ein Panflöte aus Schilfrohr, bei Rijin ein Kaligraphie-Set und bei Galeth war es ein Fächer. Während alle zufrieden wirkten, schaute der Kämpfer mißmutig auf den Fächer mit dem Symbol des Kranichs. Der Händler Bigeran wollte ihn wohl aufmuntern und meinte, dass dies ein Symbol für einen Anführer ist. Galeth erwiderte leicht übelgelaunt, dass das zwar nett sei, aber wohl nicht zur Tuchrüstung noch zum Fell passen würde. Mit einem Lachen begab man sich zur Seidenen Stadt um am letzten Abend nochh ausgiebig zu feiern, bevor die nächste Aufgabe auf sie wartete.
« Letzte Änderung: 17 Aug 2017, 13:15:46 von Meister Hildebrand »

Penslinger

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Re: Reisen mit der Seidenen Stadt
« Antwort #14 am: 17 Aug 2017, 14:02:41 »
So nun auch mein Resümee zum Abenteuer "Die Seidene Stadt" aus der Sicht der Spieler - genauer der vargischen Tänzerin Sukara, Blüte des Westens oder wie sie sich wohl fortan in Dragorea nennen wird "die Seidenblüte Kintais". *hust*

Das Abenteuer ist weniger eine große Geschichte wo alle Fäden schließlich zu einem Höhepunkt laufen und ein mehr oder weniger großes Übel besiegt werden muss (wie das bei den meisten anderen Abenteuer im Allgemeinen so ist), sondern mehr eine Reisegeschichte mit vielen kleinen einzelnen Fäden die für sich alleine stehen (mehr oder weniger).
Und das kann - wie ich finde - durchaus eine Stärke des Abenteuers sein. Die Stadt ist von Leben erfüllt, sie wird von vielen Individuen bevölkert die alle ihre eigene Geschichte mitbringen. Man hat viele Möglichkeiten sich auszuleben und zu engagieren und es hängt sehr stark von der Position der Gruppe ab, was im Abenteuer geschieht und für welche Seite man sich entscheidet / entscheiden kann.
Als Abgesandte des Bewahrerordens hatten wir eine mehr oder weniger feste Position in der Seidenen Stadt, die wir zwar hätten wechseln können, dazu aber durchaus das Ansehen des Bewahrerordens in Kintai geschwächt (und auch unsere eigene Position). Und schließlich wollte der MacGuffin - die kleine Holzkiste - auch an die Gottkaiserin übergeben werden, diese Aufgabe hätten wir damit durchaus in Gefahr gebracht.
So war es für uns zum Beispiel nicht wirklich, realistisch möglich die Hinrichtung von Hikibi zu verhindern, ohne unseren Auftrag zu gefährden, was Sukara absolut nicht geschmeckt hat. Sie hätte Hikibi lieber befreit oder ihre Hinrichtung in Lebenslange Verbannung umgewandelt (hätte durchaus ihren mittlerweile Aufgebauten Ruf und Ansehen dafür in die Waagschale geworfen), doch sah sie ein, dass das unter den gegebenen Umständen nicht machbar war.

Für mich war der größte Pluspunkt, die größte Stärke dieses Abenteuers die Möglichkeit auf das Charakterspiel, denn wie ich finde davon lebt "die seidene Stadt".

Ich war bisher (in den oben erwähnten 3 Abenteuern zuvor, "Zwist der Geschister" und "Seelenqualen" aus dem "Arwinger Mark"-Quellenband und "Das Geheimnis des Krähenwassers") der SL der Gruppe und hatte so nur bedingt Gelegenheit meine Tänzerin Sukara, die Seidenblüte Kintais wirklich kennen zu lernen. Sich ein Konzept für einen neuen Charakter zu überlegen, ist eine Sache, doch der Charakter bekommt durch die Situationen die er erlebt eine ganz eigene Persönlichkeit, die er leben will, egal was sein Spieler sich davor für ihn ausgedacht hat.
Insofern war es für mich sehr schön viele Gelegenheiten zu haben, den Charakter wirklich mit Leben zu füllen, mehr als es in einem "reinen" Actionabenteuer - wo man von einem Plotpunkt zum nächsten eilt - möglich wäre.
Und wer weiß, Sukara hätte nie herausgefunden wie viel in ihr steckt, dass sie es (mit ein bisschen Hilfe *hust*) schafft, selbst den sehr reservierten Fürsten Gankoda zu einem Standing Ovation zu bringen ...
Das Würfelglück jedes einzelnen Spielers über das ganze Abenteuer hinweg, war stellenweise schon fast unverschämt ... wir werden in den nächsten Abenteuern dermaßen Pech haben ... ^^

Ergänzend zum oben erwähnten Soundtrack (da ich für diesen "zuständig" war) kam noch neben "Die Geisha" folgendes zum Einsatz:
  • The Last Samurai,
  • Titeltrack von der Netflix Serie "Marco Polo"
  • Heart of the Dragon Ensemble: Classical Folk Music from China
  • Splittermond - Die Musik
  • Crouching Tiger, Hidden Dragon
  • The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor
  • Epic Asian Drumming War Battle Kungu Music (Youtube)

Edit: Das von Belfionn angesprochene "The Tea House" werde ich mir hierzu noch anhören. Ich übernehme jetzt wieder für die nächsten Abenteuer die SL-Führung und da die Gruppe ja jetzt von Sinrai wieder nach Palitan zurück muss, um zum Mondtor zu kommen, kann man das noch gut nutzen *harharhar*

tanzende Grüße
Penslinger aka Sukara, die Seidenblüte Kintais
« Letzte Änderung: 17 Aug 2017, 14:54:01 von Penslinger »
Sukara. "Nein, das ist nicht der Lastesel des Händlers den wir suchen sollen, der hat ja graue und nicht weiße Bäckchen (Anm. gemeint war Päckchen)!"
Gruppe: "Zustimmendes Nicken"
SL: "Kopf - Tisch."