Autor Thema: Wieviel Geld ist wieviel Wert?  (Gelesen 18223 mal)

Arcos

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Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« am: 30 Sep 2016, 21:03:26 »
Hallo!

Ich habe mich in den letzten Tagen gefragt wieviel ein Lunar eigentlich genau Wert ist - wielange käme man mit einem Lunaren über die Runde mit dem jeweiligen Lebensstil? Wieviele Solare würde die Errichtung eines Kleinfamilienhauses kosten?
Da Vermögen ja keine genaueren Werte nennt, kann ich mir nur schwer etwas darunter vorstellen, wieviel so ein Lunar eigentlich Wert ist, die Preislisten in Mondklingen haben mir auch nur bedingt weitergeholfen. Eventuell kommt das ja auch mit der Spielerfahrung?

Loki

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #1 am: 30 Sep 2016, 21:23:56 »
Hallo!

Das "über die Runden kommen" wird in Splittermond normalerweise über die Ressource Vermögen abgehandelt. Das heißt: Die alltäglichen Kosten eines Abenteurers werden nicht tatsächlich in Form von Münzen abgerechnet (außer man möchte das als Gruppe so handhaben), sondern abstrakt gehandhabt (s. Splittermond: Die Regeln, S. 77, blauer Kasten). Die Frage, wie weit man mit einem Lunar kommt, ist insofern also schwierig zu beantworten. Das Grundregelwerk sowie das Mondstahlklingen geben einige Auskünfte darüber, wie viel man wofür bezahlt. Einen einzelnen Lunar kostet zum Beispiel eine Schiffsreise von einem Tag oder eine Übernachtung in einer edlen Gaststätte. Schlägt man sich nur mit einfachen Mahlzeiten (je 3T) durchs Leben und schläft gratis unter Brücken, kann man sich 33 Mahlzeiten leisten (was je nach Leidensfähigkeit lange halten kann...).

Ich schätze, da kannst du dir nur anhand der bestehenden Ausrüstungslisten selbst etwas ausdenken.

LG
« Letzte Änderung: 30 Sep 2016, 21:28:19 von Loki »
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Kaldared

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #2 am: 30 Sep 2016, 21:37:03 »
Reisekosten
Reisen sind kostspielig. Preise für Proviant und Transportmittel
finden Sie auf S. 191. Falls Sie keine detaillierten Berechnungen
einzelner Posten durchführen wollen, orientieren Sie sich an folgender
Faustregel:

Eine Reise durch ländliches Gebiet oder die Wildnis kostet pro
Reisendem und Tag 25 Kupferstücke ohne Pferd, 50 Kupferstücke
mit. Diese Kosten decken einfache Verpflegung, Übernachtung
und Verbrauchsmittel ab.
Reisekosten

Dazu kostet ein Pferd 50 L

mit den Zahlen kannst du mit anderen Systemen ganz gut vergleichen.

Währung   Kurz   Kurzbeschreibung
Lunar   L   1 Lunar (L) = 100 Telare (T) = 0,01 Solare (S)
Solar   S   1 Solar = 100 Lunare (L) = 10.000 Telare (T)
Telar   T   Ein Telar (T) = 0,01 Lunare (L) = 0,0001 Solare (S)


Was sind eigentlich Kupferstücke? Telare oder 1/10 Telar 1/100 ?

gefunden:

Im Schnellstarter ist noch dazu von Kupfermünzen (100:1 zum Lunar) die Rede.

Also scheint es mir das das Währungssystem ziemlich faul ist.

4 Tage reisen 1 Lunar kosten wo angeblich jemand 1 Monat von leben kann ? hmm ???
« Letzte Änderung: 30 Sep 2016, 21:43:05 von Kaldared »

Loki

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #3 am: 30 Sep 2016, 21:40:56 »
Solar - Gold
Lunar - Silber
Telar - Kupfer
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Arcos

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #4 am: 30 Sep 2016, 21:42:11 »


Ich schätze, da kannst du dir nur anhand der bestehenden Ausrüstungslisten selbst etwas ausdenken.

LG

Wäre folgende Überlegung denn legitim?:

Angenommen man plündert sein Vermögen, dann muss man ja 3 Monate lang eine Stufe niedriger leben. Wenn man jetzt mal annimmt das man in den 3 Monaten einen nicht unerheblichen Teil seines ersparten wieder "auffüllt" (sagen wir mal 50%, die restlichen 50 dann in den anderen 9 Monaten) könnte man es sich ja in etwa pi mal daumen ausrechnen, wieviel Geld über den Wert Vermögen quasi "vorhanden" ist:

Vermögen: -1 würde dann bedeuten, dass derjenige 30 Telare pro Monat für seine üblichen Ausgaben abdecken kann (erscheint mir wenig, aber anscheinend muss er dann viel selbst bezahlen).
Vermögen: 0 hieße 1 Lunar und die 30 Telare von Stufe -1 macht 1,3 Lunare pro Monat +x
Vermögen 1: 3 Lunare +x
Vermögen 2: 9,6 Lunare +x
Vermögen 3: 23 Lunare +x
Vermögen 4: 44,6 Lunare +x

x setze ich mal als "immer zur seite gelegtes Geld" was in den restlichen 9 Monaten den Sparstrumpf wieder auffüllen würde (könnte man sicher auch ausrechnen, aber sollte dann wenn nur in den niedrigen Vermögensstufen eine Rolle spielen - vor allem kann man wohl auch ohne "X" seinen Lebensstil mit den angegebenen Vermögen bestreiten).
Natürlich ist das eine nur grobe Rechnung und sie kommt mir teilweise auch nicht so ganz richtig vor (vor allem die unteren Vermögensstufen), aber etwas besseres fällt mir dann auch nicht ein um ein wenig den Wert von Lunaren einzuschätzen. Hatte eben gehofft es gäbe da vielleicht eine genauere Stelle in einem Regelwerk das ich noch nicht besitze  :)


Die Aussage zu den Mahlzeiten hilft allerdings auch sehr gut. Theoretisch könnte jemand mit -1 ja etwa 1/3 seiner Mahlzeiten über sein Vermögen abdecken und müsste den Rest mit zuverdiensten draufzahlen.
« Letzte Änderung: 30 Sep 2016, 21:45:28 von Arcos »

Yinan

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #5 am: 30 Sep 2016, 21:46:42 »
Was dir helfen könnte wäre die Tabelle auf S. 192 im GRW.

Da findest du dann:
Ein einfacher Arbeiter (z.B. Tagelöhner) verdient 15 T pro Tag.
Ein einfacher Handwerker 25 T.
Und ein Söldner verdient 75T.

Damit kannst du dir schonmal ne ungefähre Vorstellung machen von den unteren Lebensstilen (also etwa Vermögen -1 bis 1).
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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Arcos

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #6 am: 30 Sep 2016, 21:48:32 »
Was dir helfen könnte wäre die Tabelle auf S. 192 im GRW.

Da findest du dann:
Ein einfacher Arbeiter (z.B. Tagelöhner) verdient 15 T pro Tag.
Ein einfacher Handwerker 25 T.
Und ein Söldner verdient 75T.

Damit kannst du dir schonmal ne ungefähre Vorstellung machen von den unteren Lebensstilen (also etwa Vermögen -1 bis 1).

Die Tabelle habe ich tatsächlich bisher gekonnt übersehen, das hilft schon mal etwas weiter :D

Kaldared

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #7 am: 30 Sep 2016, 21:50:41 »
Ja denke die passt ganz gut, ist natürlich Netto was die verdienen, willst den Söldner der dich 75 T kostet mitschleppen kommen noch mal 25 T drauf für den Tag der Reise.  :)

Also Jobs unter 10 L wo man sein Leben riskiert sollte man ablehnen.

Draconus

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #8 am: 30 Sep 2016, 23:15:39 »
ich würde es mal auf ein Monatsgehalt hochrechnen, wovon natürlich alle Ausgaben inklusive Essen, Unterkunft und Kleidung bezahlt werden müssen. Ich rechne jetzt mal mit 30 Tagen im Monat und 12 Monaten im Jahr, auch wenn das in der Splittermondwelt glaube ich anders gerechnet wurde.

Ein Tagelöhner/Arbeiter bekommt 15T am Tag, das sind 4,5L im Monat. Ich schätze seine täglichen Ausgaben einfach mal auf 13T, wodurch er im Monat 0,6L und im Jahr 7,2L anspart. Davon muss man ein bisschen für einmalige Ausgaben wie Kleidung abziehen.
Ein gelernter Handwerker bekommt 25T am Tag, das sind 7,5L im Monat. Ich schätze seine täglichen Ausgaben etwa auf 20T, einfach weil er im Gegensatz zum Arbeiter Werkzeug und Arbeitsplatz selbst zahlen muss, wodurch er im Monat 1,5L und im Jahr 18L ansparen kann.
Ein Meisterhandwerker bekommt 50T am Tag, das sind 15L im Monat. Ich schätze seine täglichen Ausgaben auf etwa 30T, durch einen wesentlich besseren Lebensstil. Dann wären noch 20T am Tag, 6L im Monat und 72L im Jahr übrig.
Ein Söldner ist wieder eine andere Kategorie, da ein Söldner sehr unregelmäßig Arbeit bekommt. Sein Lebensstil ist sicherlich schlechter als der eines Meisterhandwerkers, zudem ist er in der Kriegskunst ausgebildet und setzt sein Leben aufs Spiel. Wenn die meisten Beschäftigungen nicht weniger Tage oder Wochen am Stück wären, dann wäre es wohl sehr ertragreich. Die wenigsten Charaktere auf HG1 dürften für einen Auftrag den gleichen Lohn wie ein Söldner erhalten, weil Söldner besser sind (oder zumindest besser zu sein scheinen, weil sie Söldner und nicht nur irgendwelche Abenteurer sind).

Wobei ich im Gegensatz zu Kaldared empfinde, dass die 75T pro Tag der Lohn für den Söldner sind, von denen dieser selbst Verpflegung und Unterkunft zahlen muss, kein Aufschlag durch Reise.

Um das Geld aber mit heutigen Verhältnissen zu vergleichen würde ich etwas wie ein Pferd hernehmen, welches 50L kostet und zu den Sachen gehört, auf die eine ganze Familie von einfachen Arbeitern Jahrzehnte sparen muss und selbst die meisten Leute mit viel Geld haben nur wenige Pferde.

Unterschätze nicht den Lunar, bereits ein Lunar ist ziemlich viel Geld.
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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #9 am: 30 Sep 2016, 23:35:51 »
Ich würde sagen, dass ihr mit solchen Überlegungen besser vorsichtig sein solltet.

Das Geldsystem in Splittermond folgt auch eher "Spielbalance" als "Wirtschaftssimulation".

Die Angaben bezüglich der Dienste bezieht sich nur darauf, was die Spieler an Kosten erwarten können. Sie gibt keinerlei verbindliche Auskünfte darüber, wie es tatsächlich auf Lorakis zugeht.

Zudem muss man beachten, dass der "Söldner" aus dem Monsterabschnitt wahrscheinlich nicht der Söldner ist, der im Ausrüstungsband angesprochen wird. Da dürfte eher jemand mit Werten eines HG1-Charakters gemeint sein (Angriffswert um die 12, eine Kampf-Meisterschaft, VTD = 21/22).

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Draconus

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #10 am: 01 Okt 2016, 11:53:00 »
Ich würde sagen, dass ihr mit solchen Überlegungen besser vorsichtig sein solltet.

Das Geldsystem in Splittermond folgt auch eher "Spielbalance" als "Wirtschaftssimulation".

Die Angaben bezüglich der Dienste bezieht sich nur darauf, was die Spieler an Kosten erwarten können. Sie gibt keinerlei verbindliche Auskünfte darüber, wie es tatsächlich auf Lorakis zugeht.

Zudem muss man beachten, dass der "Söldner" aus dem Monsterabschnitt wahrscheinlich nicht der Söldner ist, der im Ausrüstungsband angesprochen wird. Da dürfte eher jemand mit Werten eines HG1-Charakters gemeint sein (Angriffswert um die 12, eine Kampf-Meisterschaft, VTD = 21/22).
Zum Söldner würde zumindest ich sagen, dass es ziemlich schwer einzuschätzen ist, da Söldner nicht gleich Söldner ist, aber das von dir erwähnte mit Angriffswert von 12 und VDT von 21 sehe ich als untere Grenze und den aus dem Regelwerk als obere Grenze eines normalen Söldners an. Darunter würde ich auf jeden Fall weniger geben und es eher angeworbener Schläger/Jäger/... nennen, darüber ist es schon besser bezahlt da die Person schon einen entsprechenden Ruf hat.

Wenn ich mal überlege, wie teuer ein Einfamilien-Fachwerkhaus in der Welt sein könnte, dann würde ich es einfach mal auf 150 bis 200 Lunare schätzen, alles inklusive natürlich. Das ist, wenn man es mit Gegenständen wie Plattenpanzer und Rossharnisch vergleich viel zu viel, aber ich denke mal, dass es trotzdem passen sollte, eben wegen dem von SeldomFound angesprochenen Balancing. Gegenstände wie Pferd und Esel scheinen mir, weil für das Balancing weniger relevant, immer noch ein paar der Preise zu sein an denen man sich besser orientieren kann.
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Harry

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #11 am: 01 Okt 2016, 13:30:51 »
Unter "Ressource "Lebenstil" erhöhen" gab es dazu auch schon einige Überlegungen. Z.B.:

Ein bequemer Lebensstil entspräche damit den Zinsen von (2+6+10)*80 = 1440 Lunaren Ersparnis und ergäbe bei 5% Zinsen Einkünfte von 6 Lunaren pro Monat.
Das entspricht in etwa dem Monatslohn eines einfachen Handwerkers (25T pro Tag, vergl. Grundregelwerk S. 192), der hiervon aber auch noch seine Familie ernähren muß und reicht grob, um einen ganzen Monat in einer einfachen Unterkunft zu verbringen und sich drei einfache Mahlzeiten am Tag zu kaufen. Da man als Held sicherlich nicht die ganze Zeit in einer Herberge nächtigt und sich bedienen läßt, sondern auch recht häufig im Freien schläft und sich die Nahrung selber schießt, ist das sicherlich auch mit einem einfachen Lebensstil vereinbar.


teddypolly

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #12 am: 01 Okt 2016, 14:18:32 »
Wieviele Solare würde die Errichtung eines Kleinfamilienhauses kosten?
Ich würde davon abraten solche Überlegungen zu Geld, etc so simulationistisch anzustellen wie du es in deiner Ausgangsfrage tust. Ich behandle in unserer Gruppe Geld als reines Mittel der Spielmechanik, die dazu dient den daher gelaufenen Fremden (die SCs) die Möglichkeit zu geben Dinge zu erwerben, ohne tausend kleine Aufgaben im Tausch zu erledigen.

Um zu verdeutlichen was ich meine beantworte ich deine Frage mal so, wie ich sie meiner Gruppe beantworten würde:
Der Bau eines Kleinfamilienhaus kostet 12 eingeforderte Gefallen, 3 Freundschaftsdienste, die soziale Verpflichtung das deine Familie auch allen anderen Bewohnern des Dorfes beim Hausbau geholfen hat und helfen wird, außerdem für ein halbes Jahr jeden Tag drei Stunden zusätzliche Arbeitszeit zum normalen Tagespensum deiner ganzen Familie und dann noch insgesamt einen Lunar für die drei vier Dinge die es in eurer lokalen Tauschwirtschaft (Dorf/Gemeinde) nicht gibt.

Das ist natürlich übertrieben und etwas polemisch, zeigt aber die Richtung in der ich das sehe: In Lorakis funktioniert vieles über Geld, weil es zu nervig wäre wenn die Spielerinnen immer drei Wagen voller Handelswaren als Tauschobjekte dabei hätten. Innerweltlich Sinn macht das aber nur so lange ich nicht zu genau darüber nachdenke. Es macht aber das Spiel viel flüssiger, die Begründung für die Geldwirtschaft auf Lorakis ist also ein reine out-game.
Also keine (Wirtschafts-)Simulation, dafür Spielspaß.

Arcos

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #13 am: 01 Okt 2016, 14:51:56 »
Wieviele Solare würde die Errichtung eines Kleinfamilienhauses kosten?
Ich würde davon abraten solche Überlegungen zu Geld, etc so simulationistisch anzustellen wie du es in deiner Ausgangsfrage tust. Ich behandle in unserer Gruppe Geld als reines Mittel der Spielmechanik, die dazu dient den daher gelaufenen Fremden (die SCs) die Möglichkeit zu geben Dinge zu erwerben, ohne tausend kleine Aufgaben im Tausch zu erledigen.


Ich habe mich vor allem damit beschäftigt da ich einen Gnom aus einer Bankerfamilie aus Aurigion Spiele (Stand 4, Vermögen 4) der als Motivation in die Welt zieht neue Investionsmöglichkeiten in anderen Ländern zu finden (und dabei in seiner jugendlichen gnomischkeit natürlich auch Abenteuerlustig ist). Insofern wollte ich in etwa abschätzen können was "viel Geld" und was "wenig Geld" ist, was ich aber langsam anhand der Beispiele erahnen kann. Ich fände es etwas komisch wenn man einen Kreditvertrag als Vertreter der Familienbank aushandelt und da die ganze zeit von abstrakten Werten wie "durch diesen Kredit bekommt ihr genug/viel/sehr viel Geld" sprechen würde.


Also keine (Wirtschafts-)Simulation, dafür Spielspaß.

Ich denke dahingehend haben wir alle eine unterschiedliche Definition was Spielspaß bedeuten kann - pauschal zu sagen dass es keinen Spaß machen kann einen Händler zu spielen, finde ich etwas zu einseitig gedacht. Insbesondere gibt es ja offensichtlich Händlermeisterschaften bei verschiedenen Fähigkeiten (z.B. Investor), also sollte man auch solche Aspekte des Rollenspieles beachten. Das heißt nicht, das man damit den ganzen Abend füllen muss (ganz stark runtergebrochen kann man ja auch einfach die einzelnen proben in 5 Minuten würfeln und dann weiter Abenteuer erleben), aber ich empfinde es auch nicht Spielspaßfördernd wenn ein Händler nie zum Handeln kommt.
« Letzte Änderung: 01 Okt 2016, 14:56:11 von Arcos »

teddypolly

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Re: Wieviel Geld ist wieviel Wert?
« Antwort #14 am: 01 Okt 2016, 15:32:49 »


Also keine (Wirtschafts-)Simulation, dafür Spielspaß.

Ich denke dahingehend haben wir alle eine unterschiedliche Definition was Spielspaß bedeuten kann - pauschal zu sagen dass es keinen Spaß machen kann einen Händler zu spielen, finde ich etwas zu einseitig gedacht. Insbesondere gibt es ja offensichtlich Händlermeisterschaften bei verschiedenen Fähigkeiten (z.B. Investor), also sollte man auch solche Aspekte des Rollenspieles beachten. Das heißt nicht, das man damit den ganzen Abend füllen muss (ganz stark runtergebrochen kann man ja auch einfach die einzelnen proben in 5 Minuten würfeln und dann weiter Abenteuer erleben), aber ich empfinde es auch nicht Spielspaßfördernd wenn ein Händler nie zum Handeln kommt.
Ich denke ich habe mich da nicht verständlich genug ausgedrückt, ich versuche es noch mal anders:

Einen Händler zu spielen kann meiner Meinung nach durchaus Spaß machen, auch eine Heldengruppe im Dienste eines Handelshauses, etc. kann ich mir vorstellen.
Wenn es darum geht auf einer konkreten Ebene zu aggieren ("5 Lunare wollt ihr haben Mann, nicht mal zwei ist es Wert, aber ich habe es eilig, drei will ich euch zahlen" / "4000 Lunare brauchen eure Lordschaft für den Ausbau der Stadtmauer. Nun wie eure Lordschaft wünschen werden wir diese natürlich bereit stellen. Dürfen wir unsererseits um einen Gefallen bitten? Wenn eure Lordschaft so gnädig wären uns die exklusiven Schürfrechte für die beiden Silberminen am ... zu gewähren. Es würde uns die Möglichkeit geben auch weiterhin ..." Klar, kann Spaß machen. Ich denke da können wir uns einigen.

Was ich meinte: Wer gewährleistet eigentlich die Geldwertstabilität? Müsste die enorme Inflation in Selenia verursacht durch die rasante Geldmengen Vermehrung des Kaisers eigentlich zu Handelsproblemen führen? Alle haben die selbe Währung, die Produktivität in den einzelnen Regionen geht aber rasant auseinander, führt dass nicht zu einem Handelsbilanzdefizit der unproduktiveren Regionen? Wie bestimmt die Gilde eigentlich wie viele Lunare sie herstellt? Wer kontrolliert die Geldmengen? Ist der Lunar wertstabil in ganz Lorakis, und wie kommt das? Wie kann überhaupt Geld verliehen werden, wer garantiert den Vertrag? Wie komme ich in den Besitz einer Mine? Und ist das überall gleich? Wie ist es überhaupt möglich, dass es Banken gibt? Wovon erhalten diese sich? Etc, etc.

Der Umgang mit Geld auf Lorakis ist nicht beschrieben von der Idee "Wenn das real wäre, dann würde alles so funktionieren" aus, sondern von "Damit das Spiel gut funktioniert brauchen die Spieler folgende Möglichkeiten, deswegen machen wir das jetzt so" aus (Behaupte ich jetzt, ohne dass ich dabei gewesen wäre). Das führt dazu, dass die innerweltliche (Wirtschafts-)Logik einfach zusammenbricht, wenn man zu tief darin bohrt und es schnell zu Problemen führt, wenn man anfängt sich zu überlegen "Ok, der bekommt dafür z,  x kostet y, müsste der dann nicht ,,,,". Der Ausweg ist hier ja schon beschrieben, Analogschlüsse: "Ein Pferd kostet so viel, ok, dann ist es nicht absurd wenn ich jetzt sage ein Reitelch kostet .."
 
Das ist auch total ok so und keine Kritik meinerseits am Worldbuilding, in meinen Augen viel mehr eine Notwendigkeit, wenn man nicht eine volkswirtschaftliche Abhandlung schreiben möchte. Das meinte ich mit Spielspaß statt Wirtschaftssimulation.

Vll. Ist es jetzt verständlicher.
Liebst
Teddy
« Letzte Änderung: 01 Okt 2016, 15:38:44 von teddypolly »