Autor Thema: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz  (Gelesen 28353 mal)

Waldviech

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Ich finde es bekanntermaßen ja immer ganz putzig, "historisch statische" Fantasysettings mal ein paar Jahrhunderte weiter zu drehen, um ein "modernes" Fantasysetting zu haben. Heute mal: Lorakis 1940.  ;D
Das 1940 ist hier im doppelten Sinne gemeint: Erstens sieht Technologie und Kultur aus wie die der Erde um 1940, zweitens schreibt man auch ingame das Jahr 1940.  Das Ergebnis wäre vielleicht ein Dieselpunksetting in Reinkultur, irgendwo zwischen Sky-Captain und nem Myazaki-Film. Nur kurz skizziert

- Glitzernde Metropolen im Art-Decor-Style
- Zeppeline
- Flugzeuge mit vierschrötigen Piloten
- Es gibt natürlich noch immer sehr viel Wildnis zum Erforschen, da magische Phänomene eine Ausbreitung von Zivilisation öfters mal behindert haben.
- Ein "geteiltes" Dragorea - im Norden die demokratische Republik Selenia und ihre Alliierten. Im Süden das faschistische Reich Groß-Midstad, das besetzte Patalis und das von Guerillakriegen erschütterte Zwinggard. Nord- und Süd-Dragorea stehen sich in einem kalten Krieg gegenüber, der jederzeit heiß werden könnte.
- Selenia ist so eine Art "USA-Weimar-Mischung" und seit knapp 100 Jahren demokratisch. (Die Pointe aus dem Seleniaband ist übrigens noch immer vorhanden. Das spezielle Bündnis mit Du-weist-schon-wem hat die Regierung als Geheimabkommen übernommen).
- Midstad kriegt wie oben schon erwähnt die Nazi-Karte. Nach Jahrhunderten der Misswirtschaft hat sich das kleine Land zur Industriegroßmacht gemausert. Dank vorhergehender Wirtschaftskrise regiert jedoch nun die Völkische Fortschrittspartei unter dem Großen Autokraten.
- Patalis wurde von Groß-Midstad annektiert und spielt die Rolle des besetzten Frankreichs. Samt Resistance :P.
- Ioria ist noch immer der "Nabel der Welt", hat acht Millionen Einwohner und ist neben dem Sitz des Orakels auch das Zentrum des "Kongresses der Völker", dem lorakischen Völkerbund (ja, genau so effektiv wie das irdische Original). Es ist quasi das "New-York" von Lorakis geworden.
- Farukan ist in seine Einzel-Shahirate zerfallen. Einige Shahirate sind rückständig und mittelalterlich, andere moderne Öllieferanten
- Kintai erinnert an das Japan der 30er. Eine militaristische Kaste sorgt nach dem Verschwinden der Göttin für "Ordnung"
- Zhoujiang ist grad mitten in einer Revolution.


Mal sehen, ob ich die Zeit finde, dass ein wenig weiterzuspinnen.



SeldomFound

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #1 am: 21 Aug 2016, 16:08:53 »
Die Smaragdküste und Arakea waren Zeiten des Imperialsmus ausgesetzt, bestimmte Kulturen wie etwa die Dämmeralben haben über fortgeschrittene Kreaturenzüchtungen diese erfolgreich widerstanden, bzw. Sie sind selbst zu Kolonialstaaten geworden.
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Waldviech

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #2 am: 21 Aug 2016, 16:20:44 »
Gute Idee! Im Übrigen könnte die Ecke noch immer recht wild und fakturiert sein - so als klassisches Buschpilotensetting, wo man sowas wie "Die Himmel Hunde von Bora-Bora" unterbringen kann.

SeldomFound

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #3 am: 21 Aug 2016, 16:30:00 »
Die einzige Frage ist:

1. Was machen Feenwesen in dieser Welt? Eigentlich bieten sich neue Arten wie etwa Gremlins an, die gerne mal die neumodische Technologie stören. Auf der anderen Seite hat man dann vielleicht auch Sartyre, die nun mit Maschinengewehre statt Schwert und Schild arbeiten.

2. Was machen die Götter? Schweigen Sie? Oder beteiligen Sie sich nach wie vor über die Botschaften des Orakels an der Entwicklung der Völker? Muss man sich das Kristallorakel jetzt wie ein Supercomputer vorstellen, der immer wieder seltsame Prognosen von sich gibt?

3. Wie hat sich die Magie entwickelt? Ein verlorene Kunst? Oder hat sie eine Symbiose mit der neuen Technologie gefunden? Sind inzwischen magische Konstrukte wie magomechanische Hausdiener bei den reicheren Leuten Gang und Gäbe? Wurde manche Techniken der Drachlinge inzwischen wiederentdeckt, wie zum Beispiel die Ewigen Lichter oder die Blitzstäbe?
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Waldviech

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #4 am: 21 Aug 2016, 16:54:15 »
Was Magie angeht, wäre ich für eine Mischung aus zwei Ideen: Zum Einen lassen sich Magie und Technologie durchaus verbinden. Das kann ganz gut irgendwelches Mad-Science-Zeug erklären. Zum anderen haben die freien Völker mit Magie ein Problem: Sie haben es nie geschafft, sie nennenswert weiter zu entwickeln. Irgendwann kurz nach der Splittermondgegenwart stieß man mit der Magie an die Grenzen des Möglichen, ohne das Niveau der Drachlinge auch nur anzukratzen. Warum das so ist, darüber kursiere  die verschiedensten Theorien. Daher konzentrierte man sich dran irgendwann mehr auf die Weiterentwicklung von Technik. Erst die oben erwähnte Kombination aus Magie und Wissenschaft verspricht wieder Fortschritte.
Was Feen und Götter angeht, fänd ich es ganz witzig, wenn sich da an und für sich wenig ändert. Die Götter sprechen noch immer durch das Orakel und sind sind aktiv. Feenwesen treiben auch noch immer fröhlich ihr "Unwesen".

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #5 am: 21 Aug 2016, 17:31:54 »
Naja, etwas sollte sich schon geändert haben.

Gerade die Feenwesen sollten durch die stärkere Verknüpfung zwischen Magie und Technologie auch quasi neue Formen ausgebildet haben, die diese Schnittstelle als Nische für sich entdecken. Wie gesagt, so etwas wie die Gremlins passt ganz gut. Oder auch aus der urbanen Horror-Ecke bietet sich einiges an, wie zum Beispiel das Geistermädchen aus dem Film/Radio/Telefon (sofern es diese Technologie bei dir gibt)...

Bei den Göttern wiederum wird man sich wahrscheinlich eher denen zugewendet haben, die eben mehr zu dem herrschenden Zeitgeist passen oder man hat ihre Kulte entsprechend angepasst.


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Waldviech

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #6 am: 21 Aug 2016, 19:28:59 »
Gremlins sind fast schon ein Muss! Ebenso natürlich eine gewisse Anpassung an moderne Mythen. Wie wäre es beispielsweise mit mörderischen Feen, die durch Stromleitungen reisen können? Vielleicht hat die Nähe zu Feenwelten generell gewisse Einflüsse auf elektrische Systeme, so dass in der Nähe von Zugängen zur Anderswelt gerne mal Funkgeräte versagen.
Was Fernsehen angeht, bin ich etwas unschlüssig. Generell wäre Lorakis 1940 ja schon noch im "Golden Age of Radio", grundlegend dürfte Fernsehtechnik jedoch schon existieren. So auf Anhieb würde ich sagen, dass im Großteil von Lorakis Radio noch unschlagbar ist. Erste Ansätze von Fernsehen könnte es in Selenia geben und Ioria ("Der Ort, wo die ehrwürdige Antike auf die wunderbare Welt von Morgen trifft!") schon etwas mehr. So auf dem Level:

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Zitat
Bei den Göttern wiederum wird man sich wahrscheinlich eher denen zugewendet haben, die eben mehr zu dem herrschenden Zeitgeist passen oder man hat ihre Kulte entsprechend angepasst.
Halte ich auch für die beste Herangehensweise.

Zudem zählen zu Dieselpunk natürlich auch monumentale Bauvorhaben! Ich weiß nur noch nicht, was genau.  Auf jeden Fall plant Pashtar (war lange Jahrhunderte auf ein armes Ländchen abgesunken und ist jetzt als modernes Land wieder da) als Prestigebau eine Eisenbahn- und Autobrücke nach Ioria.
Irgendwo könnte ich mir zudem ein ambitioniertes, umstrittenes (und faktisch unrealistisches) "Atlantropa-Projekt" vorstellen. Aber was wäre cooler? Versuchen Nyrdfing und Tir-Durghachan vereint, den Krakengrund trocken zu legen (gegen den Widerstand des Immersommerwaldes)? Oder plant Kintai, die Nebelbucht in neuen Siedlungsraum zu verwandeln?

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #7 am: 21 Aug 2016, 19:37:16 »
tut mir ja leid, euch zu stören, aber die nullte frage, die mir in den sinn kommt und dann wohl auch einfluß auf alles weitere geostrategische haben wird lautet: wie sieht der rest der welt aus, bzw. warum weiß man das noch immer nicht?
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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #8 am: 21 Aug 2016, 19:38:32 »
und ansonsten brauchts natürlich mondpfadgängige hochgeschwindigkeitsbahnen
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Waldviech

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #9 am: 21 Aug 2016, 19:43:36 »
Zitat
tut mir ja leid, euch zu stören, aber die nullte frage, die mir in den sinn kommt und dann wohl auch einfluß auf alles weitere geostrategische haben wird lautet: wie sieht der rest der welt aus, bzw. warum weiß man das noch immer nicht?
DAS ist tatsächlich eine sehr gute Frage. Ich würde fast dazu tendieren, diesen Punkt vorsätzlich zu ignorieren.  ;D

Zitat
und ansonsten brauchts natürlich mondpfadgängige hochgeschwindigkeitsbahnen
Gute Idee! Sowas dürfte aber vermutlich am Ehesten auf der Seidenstraße machbar sein. Bei den anderen Pfaden stelle ich mir das fortgeschritten problematisch vor, Schienen durch die Anderswelt zu verlegen.

SeldomFound

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #10 am: 21 Aug 2016, 20:15:06 »
 Die einfachste Lösung dürfte sein, dass Lorakis, die einzige größere Landmasse auf dem Planeten ist.

Oder die einzige Landmasse, die den Mondfall heil überstanden hat oder nicht von der Finsternis komplett unbewohnmacht gemacht wurde.

Ansonsten steht es die natürlich frei eigene Vorschläge für neue Kontinente zu machen.


Zu den Mondportal-Zügen:

1. Seidenstraße: Siehe Orientexpress

2. Orakelpfad: Es gibt einen Zug, doch nach wie vor keinen Schutz gegen die verwirrenden Visionen des Pfades.

3. Pfad der Sehenden: Es gibt einen Zug, aber man muss über ein verwirrendes Bahnnetz navigieren.

4. Umkämpfter Pfad: Es gibt keinen Zug, doch Panzer und Jeeps sind möglich. Allerdings müssen sie fast jeden Tag repariert werden. Nach wie vor ist die Reise eine anspruchsvolle Aufgabe für Wildnisführer.

5. Wildwechsel: Ein Wettrüsten zwischen den Fahrzeugen der Arkurier und den immer größeren Monster des Pfades. Inzwischen gibt es einen neuen Wächter, der taktisches Know-How einsetzt.


Tatsächlich konnten erst durch die neue Technologie zwei der vier neu entdeckten Mondpfade durchgehbar gemacht werden.


6. Der Pfad der Sterne: Inspiration ist der Galaxy Express 999. Ein Zug der durch einen luftleeren Sternenhimmel fahren muss. Es wird vermutet, dass ein Teil des Sternenpfad über das große Silberlicht (größter Mond von Lorakid) läuft. Verbindet Ultia und Nagasümpfe.

7. Der Himmelspfad: Ein Pfad ohne Boden, der nur mit Luftschiffen und Flugzeugen durchquert werden kann. Verbindet die Schattenwand und Jaguardschungel.


Die anderen beiden entdeckten Mondpfade haben leider Zugänge, die mit dem bisherigen Wissen nicht benutzbar sind. Eines liegt auf dem Grund des Riesengrabes, ein anderes in dem Herzen eines Vulkanes.



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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #11 am: 21 Aug 2016, 20:53:33 »
Die Pfade finde ich super! Insbesondere die Galaxy-Express-999-Anleihe hat was Großartiges!!

Zitat
Oder die einzige Landmasse, die den Mondfall heil überstanden hat oder nicht von der Finsternis komplett unbewohnmacht gemacht wurde.
Das halte ich für die beste Herangehensweise. Einerseits erklärt es gut, warum sich immer noch alles auf Lorakis konzentriert, andererseits bietet es Raum für die eine oder andere echte Entdeckerkampagne....

Ansonsten mal was zur näheren Inspiration

In Sarnburg am Bahnhof


In Ioria hat die wunderbare Welt von Morgen schon begonnen!


Parteikundgebung in Midstad


Der neueste mertalische Luxusliner bietet allen Komfort.


Modernste Fahrzeugtechnik


Streiche Pazifik, setze Schimmermeer...


wusch

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #12 am: 22 Aug 2016, 07:53:24 »
Naja, ich finde Midstadt als Naziland etwas, naja, vorhersehbar, da es ja auch jetzt schon der 'Bösewicht' ist. Ich bin eher dafür das Selenia die Naziregierung hat, denn Deutschland war vor Hitler auch mal eine Großmacht, sowohl militärisch als auch Kulturell. Das würde für Kintai natürlich wegen des Mondpfades (wenn sie nicht verbündet sind) einige Unbehaglichkeiten herausfbeschwören. Vielleicht wäre der Mondpfad sogar versperrt.
Eventuell hat sich Selenia schon den einen oder anderen Nachbarn, wie Midstadt, schon einverleibt.

Skavoran

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #13 am: 22 Aug 2016, 08:40:50 »
Kintai ist ja wie Japan und das war mit Deutschland verbündet.
Wild ist Lorakis schwer ist der Beruf

Waldviech

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Re: Lorakis 1940...Modern Splittermond Zwo - ein Dieselpunk-Ansatz
« Antwort #14 am: 22 Aug 2016, 08:49:12 »
Das "Problem" an der Sache war IMHO, das Selenia als Naziland auch recht naheliegend ist. Vielleicht machen wir auch was ganz Unerwartetes: Die Nazis kommen aus Zwingard. Damit dürfte knappe 1000 Jahre vorher wirklich niemand rechnen.