Autor Thema: Regelfrage zur Nekromantie  (Gelesen 4259 mal)

Aequilibrium

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Regelfrage zur Nekromantie
« am: 10 Jun 2015, 13:22:30 »
Ich grüß Euch.
Ich habe im im kürzlichen Abenteuerwettbwerb den 15. Platz rhalten und bin gerade dabei das Abenteuer gem. der Kritikpunkte zu überarbeiten. Jedoch komme ich an einem Punkt nicht weiter, da ein Kernelement des Abenteurs von einem Kritisiert wurde. Es geht dabei darum, dass mein Nekromant (Pydoktis) mit dem Zauber Untote erheben (S.249) die Untoten jeden Tag anders verwendet. Folgendes  hat Stefan mir Geantwortet:

"[...]
Regelhinweis: Die Fähigkeiten von Pydoktis‘ Untoten, vor allem die nach Bedarf wechselnden Fertigkeiten, gibt das Regelwerk so nicht her (mit dem Stufe 3-Zauber „Untote erheben“ erhält man grade mal einen normalen Wandelnden Leichnam (befolgt kurze, simple Befehle), und viel mehr sollte Pydoktis auf HG 2 nicht zur Verfügung stehen)."

Folgendes habe ich mir vorgestellt: Ich erhebe einen Untoten, schaffe einen Erfolgsgrad und darf 15 Abenteuerpunkte frei versteigern. Nun braucht Pydoktis mal eine Hütte. Also 15 Punkte in Handwerk und den Befehl hüttenbau. Die Hütte in dem Abenteuer ist dabei weder schön noch gerade geworden aber sie steht. So nun geht der Tag zu Ende, der zauber endet und aus meinem Untoten wird wieder eine Leiche. nächsten Tag zaubert Pydoktis wieder doch hat er mittlerweile echt hunger. Also 15 Punkt in Kochen investiert und leckeres essen zu bereiten lassen.... Am dritten Tag werden Punkte dann in ein Waffentalent investiert um ein paar Vögel zu schießen usw.

Nun meine Frage: Wie soll ich das mit den "frei zu steigernen 15 Erfahrungspunkten" verstehen, wenn ich damit keine wechselnden Fertigkiten erhalten darf? Mit den 15 EP könnte der Untote sogar Erfolgsgrade erhalten und damit in einigen Talenten annähernd gut wie ein Held mit Heldengrad 1 werden. Nicht zu erwähnen was wäre, wenn ich die Schwelle 2 Meisterschaft "Nekromant" mit nehmen würde und den 15 Ep EG noch mehrmals erhalte
« Letzte Änderung: 10 Jun 2015, 13:25:56 von Aequilibrium »

Loki

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Re: Regelfrage zur Nekromantie
« Antwort #1 am: 10 Jun 2015, 13:28:24 »
Hallo!

Ich vermute, hier liegt irgendeine Form von Missverständnis zwischen dir und Stefan vor. Ich lese den Ritus "Untote erheben" (Regeln, S. 249) so, dass du die 15 EP durchaus bei jedem Wirken des Spruches anders verteilen kannst. Wer oder was sollte den Zauberer dazu zwingen, die EP immer gleich auszugeben? Meine Vermutung ist (und da ich die Hintergründe bzw. das Abenteuer nicht kenne, ist es tatsächlich nur ein Schuss ins Blaue), dass Stefan es so verstanden hatte, dass die Untoten munter ihre Fertigkeiten wechseln, während ein und der selbe Zauber auf ein und den selben Untoten wirkt. Das gibt das Regelwerk tatsächlich nicht her. Aber das von dir beschriebene Vorgehen sehe ich persönlich schon von den Regeln abgedeckt. Dabei solltest du dich eben an den Werten des jeweiligen Untoten (Skelett oder Wandelnder Leichnam) orientieren und deren Intelligenz nicht überschätzen. Ob ein Wandelnder Leichnam dazu in der Lage ist, etwas so Komplexes wie ein Haus zu errichten, ist eher fraglich. Aber zumindest die wechselnden Fähigkeiten je Zauber sollten kein Problem sein.

LG
« Letzte Änderung: 10 Jun 2015, 13:30:02 von Loki »
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SeldomFound

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Re: Regelfrage zur Nekromantie
« Antwort #2 am: 10 Jun 2015, 13:47:52 »
Meiner Meinung nach geht es in Ordnung. Zumal NSCs durchaus über Tricks verfügen dürfen, die nicht im GRW stehen, solange es das Gleichgewicht nicht all zu sehr aus der Bahn wirft.

Zum Beispiel ein Ritual, mit dem der Untote ein Teil seiner Fertigkeiten als Lebender behält, so dass man aus der Leiche des Baumeisters einen entsprechenden Vorarbeiter bekommt.
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Cifer

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Re: Regelfrage zur Nekromantie
« Antwort #3 am: 10 Jun 2015, 13:50:28 »
Zitat
Dabei solltest du dich eben an den Werten des jeweiligen Untoten (Skelett oder Wandelnder Leichnam) orientieren und deren Intelligenz nicht überschätzen. Ob ein Wandelnder Leichnam dazu in der Lage ist, etwas so Komplexes wie ein Haus zu errichten, ist eher fraglich.
Das ist der Haken - laut Kreaturenbeschreibung sind die geistigen Fähigkeiten von Wandelnden Leichnamen und Skeletten sehr beschränkt. Das Erhebungsritual spricht nun ohne Einschränkung davon, dass man 15 Erfahrungspunkte vergeben kann - ggf. auch auf Attribute wie Verstand. Ist nun die Kreaturenbeschreibung deskriptiv ("der mit den folgenden Werten versehene Untote kann nur kurze, simple Befehle ausführen - aber wenn man ihm 6 Punkte Handwerk verpassen würde, wäre er ein passabler Handwerker") oder präskriptiv ("kein Wesen auf Basis dieser Beschreibung kann jemals mehr als kurze, simple Befehle ausführen - EP-Ausgaben, die zu besseren Fähigkeiten führen würden, werden ignoriert")?

Nebenherbemerkt finde ich die EP-Ausgabe sowieso etwas schwierig, weil man plötzlich Abenteurerregeln auf Wesen anwenden soll, deren Werte pi*Daumen bestimmt wurden. Kann ich zum Beispiel bei einem Skelett mit den 15 EP die Klingenwaffenfertigkeit um 5 steigern? Oder impliziert der 10er Fertigkeitswert, dass da bereits Fertigkeitspunkte drinstecken und man ab irgendeinem Punkt nach der nächsten Schwelle weitersteigern muss?
Ich hoffe, dass da in einem späteren Band noch ein paar Erläuterungen kommen.

Gwydon

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Re: Regelfrage zur Nekromantie
« Antwort #4 am: 10 Jun 2015, 14:34:55 »
Hier eine genauere Erklärung zu meiner Anmerkung: Dass man den Untoten bei jeder neuen Beschwörung neu "konfigurieren" kann, sehe ich auch so. Ausgehend von der Beschreibung des Wandelnden Leichnams (stumpfe Tötungsmaschine, befolgt Befehle nur, wenn sie kurz und simpel sind, außerdem VER 0, INT 0 und AUS 0) bin ich aber davon ausgegangen, dass man diese Kreaturen auch durch die Ausgabe von 15 EP nicht dazu kriegen kann, Häuser zu bauen oder Flöte zu spielen.

Nachdem ich nochmals beide Stellen gelesen habe, muss ich meine Kritik aber insofern relativieren, dass die Interpretation möglich ist - "gibt das Regelwerk so nicht her" war also nicht richtig. Ich würde es als SL aber so auch keinem Spieler zulassen, bzw. würde zumindest fordern, dass VER auf 1 gebracht wird, um das Handicap "nur kurze und simple Befehle" wegzubringen - und dann bleiben nicht mal genug Punkte, um eine Fertigkeit auf 2 zu bringen.

Cifer

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Re: Regelfrage zur Nekromantie
« Antwort #5 am: 10 Jun 2015, 14:52:34 »
Zitat
Nachdem ich nochmals beide Stellen gelesen habe, muss ich meine Kritik aber insofern relativieren, dass die Interpretation möglich ist - "gibt das Regelwerk so nicht her" war also nicht richtig. Ich würde es als SL aber so auch keinem Spieler zulassen, bzw. würde zumindest fordern, dass VER auf 1 gebracht wird, um das Handicap "nur kurze und simple Befehle" wegzubringen - und dann bleiben nicht mal genug Punkte, um eine Fertigkeit auf 2 zu bringen.
Als professioneller Nekromant ist das jetzt nicht so problematisch - mit 2 EGs (und 6V6...) kriegt man schon 30 EP, mit denen man einiges anstellen kann. Die dazu notwendige 30 für den Zauber sollte man mit 9 FP, 8 Attributspunkten, zwei Schwerpunkten und vielleicht zwei Punkten Ausrüstungsbonus durchaus knacken können.

Gwydon

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Re: Regelfrage zur Nekromantie
« Antwort #6 am: 10 Jun 2015, 14:57:36 »
Verstärken ist aber nur einmal wählbar (GRW, S. 222). Unter anderem, soweit ich mich erinnere, weil sonst die Gefahr bestanden hätte, dass manche Zauber durch mehrfaches Verstärken plötzlich ziemlich aus dem Ruder laufen, und wir andererseits nicht bei jeder Verstärkung extra regeln wollten, ob sie mehrfach möglich ist oder nicht.

EDIT: Ah, das hatte ich übersehen - der Nekromant hebelt diese Beschränkung aus! Dann geht es in der Tat grundsätzlich so, denn mit 30 EP kriegt man die Werte auch hoch genug.
« Letzte Änderung: 10 Jun 2015, 14:59:31 von Gwydon »

Cifer

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Re: Regelfrage zur Nekromantie
« Antwort #7 am: 10 Jun 2015, 15:02:34 »
Tsts, da weiß der Meister der Seelenernte nichtmal, was man hier so alles mit Untoten anstellen kann...  :P

Aequilibrium

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Re: Regelfrage zur Nekromantie
« Antwort #8 am: 10 Jun 2015, 15:04:05 »
Dann werde ich in dem Abschnitt noch genauer erklären, dass Pydoktis diese Meisterschaft hat und auch den Vst  gesteigert wurde, damit diese Kreaturen intelligent genug sind sowas zu schaffen und nehme das dann als Regelkonform wieder in das Abenteuer mit rein :)
« Letzte Änderung: 10 Jun 2015, 15:07:43 von Aequilibrium »

Cifer

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Re: Regelfrage zur Nekromantie
« Antwort #9 am: 10 Jun 2015, 15:13:16 »
@Aequilibrium
Bedenke, dass damit die Grundkosten des Zaubers bei 9 verzehrten Punkten pro Untotem liegen. Ich kenne das Abenteuer jetzt nicht genau, aber das könnte langsam auch an den Grenzen der Regeneration kratzen.

Gwydon

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Re: Regelfrage zur Nekromantie
« Antwort #10 am: 10 Jun 2015, 15:14:43 »
Nachdem ich gerade sogar nochmal nachgesehen habe, dass Pydoktis im Abenteuer tatsächlich ausdrücklich die Meisterschaft Nekromant hat (Tipp für die Überarbeitung: bitte einen kompletten Wertekasten für den Kerl einbauen!), ist es zwar sehr fokusintensiv, aber grundsätzlich denkbar. Für seine kleine Untotenkapelle, die in der Szene, als die Heldengruppe kommt, aufspielt, hat er dann aber irgendwas zwischen 18 (jeder Untote nur einmal verstärkt, dann spielen sie mit einem  Gesamtwert  von 0+0+5, also eher schaurig) und 27 (jeder Untote doppelt verstärkt, so dass sie wirklich gut spielen können) Punkte Fokus verzehrt.