Splittermond Forum

Allgemeines => Allgemeines => Thema gestartet von: JohnLackland am 20 Feb 2018, 16:45:20

Titel: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 20 Feb 2018, 16:45:20
Mist, ich habe jetzt mir mal die Leseproben von WdV angeschaut um mich drüber lustig zu machen und muss sagen, für das Kapitel Gleichberechtigung gefällt mir und einiges andere aus.... hemm es scheint einiges an irdische Themen Transportiert und angesprochen werden in den Buch die sonst am Tisch nie verhandelt werden und als gegeben behandelt.... allein der Abschnitt über Slut Shaming ist gut, man merkt wer da Federführend ist... Irgendwie habe ich das Gefühl das dit Ding doch nicht so verkorkst wird...  sondern vielleicht auch einen gewissen Mehrwert bringt und Themen anspricht die sonst viele (männliche) Rollenspieler ignorieren am Tisch und sich seichten Klischees hingeben.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Loki am 20 Feb 2018, 17:01:23
Ich kann natürlich keinem Menschen keinen Vorwurf machen, wenn er Themen, die ihm persönlich wichtig sind, auch im Rollenspiel behandelt sehen will. Ich führe Diskussionen zu solcherart Themen schon ausreichend in meinem sonstigen sozialen Umfeld und brauche sie nicht auch noch am Spieltisch, wo ich mich in erster Linie entspannen und einfach eine Runde zocken will, ohne mir groß Gedanken zu machen.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: SeldomFound am 20 Feb 2018, 17:05:58
Es ist gut, wenn solche Themen angesprochen werden, aber worüber ich noch skeptisch bin, ist eine mögliche Verregelung des Beischlafes. Davon bin ich generell kein Fan.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Jeong Jeong am 20 Feb 2018, 17:21:46
Ich kann natürlich keinem Menschen keinen Vorwurf machen, wenn er Themen, die ihm persönlich wichtig sind, auch im Rollenspiel behandelt sehen will. Ich führe Diskussionen zu solcherart Themen schon ausreichend in meinem sonstigen sozialen Umfeld und brauche sie nicht auch noch am Spieltisch, wo ich mich in erster Linie entspannen und einfach eine Runde zocken will, ohne mir groß Gedanken zu machen.

Was meinst du denn mit "solcherart Themen"?
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 20 Feb 2018, 17:27:36
Es ist gut, wenn solche Themen angesprochen werden, aber worüber ich noch skeptisch bin, ist eine mögliche Verregelung des Beischlafes. Davon bin ich generell kein Fan.

Das ist auch der Käse der mich daran stört, genauso wie der neue Stab... zauber. Es gab mal bei Exalted nen Aprilscherz aus dem auch ein Heftchen in PDF Form erschien  und auch niemand gebraucht hat genau mit solchen Regeln. Hat sich anscheinend ganz gut verkauft und Sex sells.... also wenn die Uhrwerkler mal Geld brauchen... Liebesplitter geht immer...

Ansonsten empfehle ich jeden der solche Themen lustig findet oglaf (mal googeln), ist ein Webcomic rund um das Thema in der Fantasy... gibt da auch zwei Bücherchen als Print und es geht herrlich bekloppt mit den Thema um-.. so ähnlich und doch wieder ganz ander wie Ralf König Comics mit der queeren Realität...
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Loki am 20 Feb 2018, 18:36:06
Ich kann natürlich keinem Menschen keinen Vorwurf machen, wenn er Themen, die ihm persönlich wichtig sind, auch im Rollenspiel behandelt sehen will. Ich führe Diskussionen zu solcherart Themen schon ausreichend in meinem sonstigen sozialen Umfeld und brauche sie nicht auch noch am Spieltisch, wo ich mich in erster Linie entspannen und einfach eine Runde zocken will, ohne mir groß Gedanken zu machen.

Was meinst du denn mit "solcherart Themen"?

Themen mit großem Streit-Potenzial, deren Diskussion am Spieltisch das Spielgeschehen nicht weiterbringt.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Jeong Jeong am 20 Feb 2018, 19:02:58
Ah ok, es geht dir also wirklich um die sozialen Themen und nicht um die Erotik, da war ich mir zuerst nicht sicher.

Die Frage ist bei ersteren ja, was das nicht "groß Gedanken zu machen" bei solchen Themen genau bedeutet. Also wenn es z. B. um das von John erwähnte slut shaming geht, bedeutet dann das nicht groß dazu Gedanken machen, dass slut shaming am Spieltisch unreflektiert praktiziert wird oder bedeutet es, dass slut shaming nicht praktiziert, aber auch nicht darüber geredet wird. Das sind halt zwei sehr unterschiedliche Formen von nicht Gedanken zu etwas machen und während ich vermute, dass du eher das letztere meinst, habe ich im Internet leider auch schon viel mit Leuten diskutiert, die ersteres wollten.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Tigerle am 21 Feb 2018, 07:10:40
Ich kann natürlich keinem Menschen keinen Vorwurf machen, wenn er Themen, die ihm persönlich wichtig sind, auch im Rollenspiel behandelt sehen will. Ich führe Diskussionen zu solcherart Themen schon ausreichend in meinem sonstigen sozialen Umfeld und brauche sie nicht auch noch am Spieltisch, wo ich mich in erster Linie entspannen und einfach eine Runde zocken will, ohne mir groß Gedanken zu machen.

Was meinst du denn mit "solcherart Themen"?

Themen mit großem Streit-Potenzial, deren Diskussion am Spieltisch das Spielgeschehen nicht weiterbringt.

Aber dennoch kann man diese Themen gut am Spieltisch reflektieren.
Ich persönlich finde dieses Thema als Element des menschlichen Zusammenlebens fasznierend. Welche, der modernen Ethik widersprechenden Positionen kann ein Held am Spieltisch vertreten, ohne dass man das menschliche Zusammenleben unmöglich machen würde?
Spontan fallen mir da Sklaverei, Rassismus und Sexismus ein.
Und jetzt kommen wir zum Punkt, warum ich aktuell gerne (cross-gender) Frauen spiele: Ich möchte gerne den impliziten Nachteil des Sexismus mitnehmen. Ich habe beispielsweise bis vor wenigen Monaten in Pathfinder eine schwangere Frau gespielt. In der HG ist sie aus ihrem Heimatdorf abgehauen, weil sie wohl wegen ihres Fehltrittes dem Hohn und Spot der Dorfbevölkerung ausgesetzt worden wäre und sie sich das nicht antun wollte. Und in der HG wurde auch ganz klar gemacht, dass man hierbei bei den jungen Männern darüber hinweggesehen hat. Der Begriff slut-shaming war mir zwar nicht bekannt, aber ich habe bewusst eine mir selber aufgefallenene Ungerechtigkeit eingebaut.
Und auch aktuell habe ich eine Runde, in der ich eine junge Frau in einem patriarchalisch strukturiertem Dorf spiele. Interessant ist dabei ihr Vater. Solange ihr Aussehen gutes Geld in die Kasse (als Bedienung im Wirtshaus) spült, ist alles gut. Nur darf sie es sich nicht erdreisten, vor einer für die Familie günstigen Verlobung Sex zu haben. Auch wenn er sie mag, so hat sie später doch dafür zu sorgen, für eine gute Verbindung zu sorgen. Ausserdem ist sie als Tochter des Hauses mit für den Haushalt zuständig. Ihr Bruder dagegen hat aber jegliche Freiheiten.

Nein, ich denke nicht, dass man slut-shaming wie auch andere Formen im Rollenspiel tabuisieren sollte. Es sollte eher herausgestellt und offensichtlich gemacht werden. Und, weil mir das einmal vorgeworfen wurde: Ich verharmlose Sexismus mit Sicherheit nicht. Oft genug schäme ich mich für die Doppelmoral meiner Kollegen. Es scheint das normalste zu sein, mal eben einmal im Monat in den Pascha (Ein bekanntes Bordell in Köln) zu gehen, während man von den eigenen Frauen erwartet, dass diese treu sind oder über einer ehemaligen Kollegin wegen ihrer sexuellen Aktivität herzieht. Und ja, nachdem ich mich für das Rollenspiel ein wenig mehr damit auseinander gesetzt habe, bin ich in genau diesem Bereich wachsamer geworden.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Loki am 21 Feb 2018, 07:50:12
Ich kann natürlich keinem Menschen keinen Vorwurf machen, wenn er Themen, die ihm persönlich wichtig sind, auch im Rollenspiel behandelt sehen will. Ich führe Diskussionen zu solcherart Themen schon ausreichend in meinem sonstigen sozialen Umfeld und brauche sie nicht auch noch am Spieltisch, wo ich mich in erster Linie entspannen und einfach eine Runde zocken will, ohne mir groß Gedanken zu machen.

Was meinst du denn mit "solcherart Themen"?

Themen mit großem Streit-Potenzial, deren Diskussion am Spieltisch das Spielgeschehen nicht weiterbringt.

Aber dennoch kann man diese Themen gut am Spieltisch reflektieren.

Grundsätzlich ja.

Welche, der modernen Ethik widersprechenden Positionen kann ein Held am Spieltisch vertreten, ohne dass man das menschliche Zusammenleben unmöglich machen würde?

Und genau da scheiden sich die Geister: Ich habe leider schon einige Spieler und Spielerinnen kennengelernt, die mit moralisch fragwürdigen NSC nicht besonders gut klar kamen, sofern sie nicht diejenigen waren, denen Ungemach zustieß. Ob das der Tavernenwirt war, der sehr ruppig mit seiner Frau umging, der Sklaventreiber, der einen Sklaven verhöhnt hat oder der Hauptmann, der hat durchblicken lassen, dass Rekruten, die sich in Frauenkleider werfen, hochkant rausfliegen. Manche Spieler gehen bei sowas auf die Barrikaden, weil sie sich OT angesprochen fühlen. Aber komischerweise sorgt der Schwarzmagier, der beim frühzeitigen Tod seiner zukünftigen Studienobjekte ein wenig "nachhilft" für keinerlei nennenswerte Aufregung. Ich werde im "realen Leben" nach meinem Geschmack schon deutlich zu häufig in Diskussionen über Gender Equality, Pay Gap, Slut Shaming und Manspreading gezwungen, dass ich allergisch darauf reagiere, wenn am abendlichen Spieltisch auch noch darüber diskutiert wird. Ich will einfach meine unperfekte Welt darstellen, in der ebenso Leute mit mittelalterlichen Moralvorstellungen leben wie in der realen Welt, ohne dass das auf die OT-Ebene gezogen wird (ich bin ja auch kein Massenmörder, nur weil ich einen darstelle).

LG
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: SeldomFound am 21 Feb 2018, 08:16:39
@ Loki

Dann musst du das von Anfang an klarstellen.

Denn dies ist ein Fantasy-Welt, daher dürfen die Leute hier auch Erwartungen haben, die für dich unpassend sein können.

Und es ist eine Freizeitbeschäftigungen, in der sich die verschiedensten Ziele vermischen. Manche spielen es für die Geschichte, andere für die Herausforderung durch Kampf und Rätsel und wieder andere für eben diese Konflikte, mit denen du dich im Spiel eigentlich nicht beschäftigen willst.


Bei mir ist es so, dass ich zuletzt folgendes erlebt habe: Ein naives, recht junges Gnomenmädchen, wird in einer Spielhölle ausgenommen und hat nun hohe Schulden. Dies spielt in Farukan und daher ist Schuldsklaverei durchaus eine Option.

Ich war an diesem Abend dann wirklich sauer, denn ich mochte diese Entwicklung überhaupt nicht. Kinder zu manipulieren ist für mich ein No-go und muss bestraft werden, was in diesem Szenario aber nicht garantiert ist.

Auch in anderen Situationen ist es so, dass ich manche Gräueltat eigentlich nur am Spieltisch haben will, wenn die Bestrafung sicher beziehungsweise möglich ist.

Das ist einfach meine Einschränkung.


Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: TrollsTime am 21 Feb 2018, 08:30:16
Reales Beispiel von der letztjährigen Heinzcon:
Eine junge Dame (SC) als auch eine ihrer Begleiterinnen (Gefolge) wird von einem schmierigen NSC, mit dem wir verhandelt haben, blöd angegangen. Auf den Schoß gezogen, etwas begrapscht, eindeutige Anmerkungen.
Erklärung vom SL "Im Mittelalter war das so".
Der Spieler fand das nicht so toll.

Der SL meinte das ernst und keineswegs böse. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, der würde sich daran irgendwie hochziehen oder gar aufgeilen. Das war einfach "sein Mittelalter" bzw "seine Fantasy".
Aber der Spieler war halt peinlich berührt.

Mit mehr Fingerspitzengefühl wäre es für beide Seiten ein schöneres Spielerleben gewesen.
Und DAFÜR kann so ein Hinweis in einem Subsubregelwerk durchaus mal dienlich sein als Anstoß oder Erinnerungsanker, hinundwieder auch auf den Empfänger zu schielen.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 08:55:01
Reales Beispiel von der letztjährigen Heinzcon:
Eine junge Dame (SC) als auch eine ihrer Begleiterinnen (Gefolge) wird von einem schmierigen NSC, mit dem wir verhandelt haben, blöd angegangen. Auf den Schoß gezogen, etwas begrapscht, eindeutige Anmerkungen.
Erklärung vom SL "Im Mittelalter war das so".
Der Spieler fand das nicht so toll.

Der SL meinte das ernst und keineswegs böse. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, der würde sich daran irgendwie hochziehen oder gar aufgeilen. Das war einfach "sein Mittelalter" bzw "seine Fantasy".
Aber der Spieler war halt peinlich berührt.

Mit mehr Fingerspitzengefühl wäre es für beide Seiten ein schöneres Spielerleben gewesen.
Und DAFÜR kann so ein Hinweis in einem Subsubregelwerk durchaus mal dienlich sein als Anstoß oder Erinnerungsanker, hinundwieder auch auf den Empfänger zu schielen.

Das ist aber keinesfals Explizit und wird immer wieder auftreten. Wie das echte Leben wird man auch im Rollenspiel mit Unangenehmen Gesellschaftlichen Themen (Krieg, -issmuse, Gewalt und Verbrechen) konfrontiert. Nur weil ein Teil der Spieler abgehärtet ist und einen Kultisten, der Kinder opfert mit einem innerlichen Schulterzucken hinnimmt, heißt das nicht das der nächste davon nicht "erschüttert" ist.

Hier ist entweder wichtig, vorher die "Spielregeln" klar zu stellen oder Akzeptanz in beide Richtungen zu bringen.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 21 Feb 2018, 10:35:03
Aus meiner Erfahrung zu dem Thema: es gibt eine narrative Ebene und eine Spieler / Charakter Ebene. Passieren die "schlimmen" Dinge durch einen NSC und betreffen sie den Charakter nicht direkt sind sie rein narrativ und werden oft akzeptiert (müssen aber nicht, man weiß nie wann was wie antrickert). Passiert den Charakter und damit den Spieler selbst so etwas kann man dies oft nicht gut trennen, Mir geht es zum Beispiel oft so, wenn man meinen Charakteren in irgendeiner Art Queer feindlich kommt hat man ne Outtimediskussion und im schlimmsten Fall fühle ich mich sehr gekränkt. Liegt daran das mir das Thema wichtig ist und ein Teil meiner Identität. Genauso kann aber ein Spieler sagen ist in Ordnung wenn es ihn betrifft. Ähnliche Erfahrungen habe ich gesammelt mit Menschen deren Eltern oder sie selbst aus anderen Ländern / Kulturkreisen stammen und offen Rassismus bei den Charakteren angespielt wird, andere Spieler fühlten sich sich belästig / unwohl bei Sexuelle oder Gewalt (ja ich kann auch Splater und Gor... mag man gar nicht glauben) Themen angesprochen werden oder wenn es deren Charakter betrifft. Das ist oft mit der eigenen Biographie und Vorlieben des Spielers Verbunden die Einfluss auf den Charakter hat. Einige Zeit war ich der Meinung solche Themen bei Spielern direkt nicht anzuspielen, bis mich Spieler darum gebeten haben und ich mit ihnen darüber gesprochen habe. Spielt ein Spieler die Themen selbst an im Spiel und provoziert er selbst den Konflikt bewusst ist das übrigens wieder was anderes finde ich und die SL kann das Thema dann aufnehmen. Man kennt sich am Spielertisch irgendwann und ist bissel verbändelt, da kennt man die Grenzen und kann sie auch immer wieder neu ausloten. Bei neuen Spielern frag ich (fast immer) was bei ihre Charaktere angespielt werden kann und mit bitte gar nicht. Das kann sich auch wieder ändern, nichts ist in Stein gemeißelt und viel hat mit vertrauen und Empathie zu tun. Auf Convention würde ich so etwas ganz lassen und wenn eine SL unbewusst in das Fettnäpfchen getreten ist und jemanden verletzt hat mich entschuldigen, auch wenn ich vielleicht nicht verstehe was sein Problem ist und die aktuelle Situation akzeptiere. Die Kröte sollte man dann schlucken und bitte keine Diskussion anfangen. Manchmal kann man die Dinge nicht nachvollziehen ohne die Geschichte des Spielers zu verstehen und es kommt auch immer wieder auf die Tagesform und so weiter an und es gilt Ja ist Ja und ein Vielleicht ist ein Nein.


PS: Wenn jemand Mittelalter und Fantasy in einen Satz sagt und kommt mit nen Spruch im Mittelalter war das so, aber ansonsten auf eine aufgeklärte Welt irgendwie setzt... dann ist er erstmal durch bei mir... die meisten Bücher, Filme, Spiele transportieren Klischees die so nicht mal im geringsten gestimmt haben.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 10:49:04
PS: Wenn jemand Mittelalter und Fantasy in einen Satz sagt und kommt mit nen Spruch im Mittelalter war das so, aber ansonsten auf eine aufgeklärte Welt irgendwie setzt... dann ist er erstmal durch bei mir... die meisten Bücher, Filme, Spiele transportieren Klischees die so nicht mal im geringsten gestimmt haben.

Mit ein Grund, warum mich "Wege der Vereinigungen" Äquivalent reizen würde, um die Spielwelt getreu der Welt zu gestalten und nicht selbst etwas interpretieren muss, was ich vielleicht aus falschen Quellen habe aber den Sinn der Welt nicht übermitteln
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 21 Feb 2018, 10:55:17
Mit ein Grund, warum mich "Wege der Vereinigungen" Äquivalent reizen würde, um die Spielwelt getreu der Welt zu gestalten und nicht selbst etwas interpretieren muss, was ich vielleicht aus falschen Quellen habe aber den Sinn der Welt nicht übermitteln

Wenn dann bitte als reiner Fluff und wenige Seiten..., vielleicht mit weiteren Fluff der mit Alltag in Lorakis zu tun hat.... im Grunde kann man sowas aber selbst fest legen oder aus WdV einfach klauen... klau auch die ganze Zeit aus anderen Rollenspielen
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 11:01:48
Mit ein Grund, warum mich "Wege der Vereinigungen" Äquivalent reizen würde, um die Spielwelt getreu der Welt zu gestalten und nicht selbst etwas interpretieren muss, was ich vielleicht aus falschen Quellen habe aber den Sinn der Welt nicht übermitteln

Wenn dann bitte als reiner Fluff und wenige Seiten..., vielleicht mit weiteren Fluff der mit Alltag in Lorakis zu tun hat.... im Grunde kann man sowas aber selbst fest legen oder aus WdV einfach klauen... klau auch die ganze Zeit aus anderen Rollenspielen

Genau so habe ich mir das vorgestellt, aber gerne auch ein bisschen mehr. Vielleicht als Teil als ein Band der "Moral und Recht von Lorakis" heißen mag.

Natürlich kann man sowas selbst festlegen, aber dann hat jeder andre Vorstellungen, und es gibt "Streitpunkte". Wenn es etwas offizielles gibt kann ich mich nicht nur als Spieler darauf einstellen (Provokativ oder Präventiv, wie immer man mag) und als SL einfach darauf verweisen, dass das in diesen Gefilden als "Normal" angesehen wird, ohne das die eigne Person in Frage gestellt wird.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: SeldomFound am 21 Feb 2018, 11:31:49
Zu einem gewissen Teil wird das schon in den Regionalbänden getan, wobei bislang aber vor allen Dingen mir der Zhoujiang und der Farukan-Band hängen geblieben ist.

Zhoujiang ist zum Beispiel traditionell ein Matrichat, Farukan hingegen ein Patrichat, doch in beiden Ländern gab es Entwicklungen, welche diese Strukturen aufgeweicht haben.

Drachengeneral Qin strebt nach Egalität, in Farukan ist zum einen die oberste Staatsgöttin weiblich und zum anderen gab es einen Prädenzfall mit entsprechenden Folgen.

Das heißt nicht, dass es kein Konfliktpotential mehr gibt, aber es gibt halt einen gewissen Puffer, wenn man an solche Konflikte nicht interessiert ist.

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: TrollsTime am 21 Feb 2018, 11:33:57
PS: Wenn jemand Mittelalter und Fantasy in einen Satz sagt und kommt mit nen Spruch im Mittelalter war das so, aber ansonsten auf eine aufgeklärte Welt irgendwie setzt... dann ist er erstmal durch bei mir... die meisten Bücher, Filme, Spiele transportieren Klischees die so nicht mal im geringsten gestimmt haben.

Mit ein Grund, warum mich "Wege der Vereinigungen" Äquivalent reizen würde, um die Spielwelt getreu der Welt zu gestalten und nicht selbst etwas interpretieren muss, was ich vielleicht aus falschen Quellen habe aber den Sinn der Welt nicht übermitteln

Mit dem Wort "spielweltgetreu" habe ich die letzten Jahre eher schlechte Erfahrungen gemacht.
Nur allzu oft verkam das zum Persilschein oder als Totschlagsargument von Fanboys, Hintergrundgralsrittern oder Jubelpersern/Trollen.

So wirst du das nicht gemeint haben. Ich will nur sagen: Sei vorsichtig damit!
Nur weil etwas "hintergrundgetreu" wirkt, ist das noch kein Freifahrtschein.
Gerade bei DSA gibt es extrem unterschiedliche Niveaus, auf denen man Sexualität anspielen kann bzw sollte.
Zwischen Schwarz-Oron und Andergast liegen Welten.
Und da habe ich noch nicht mal divergenten Geschmack der Spieler berücksichtigt.

Zumal auch die Hintergrundsetzung der offiziellen Autoren auch für diese selbst kein Freibrief ist. Kann im Extremfall auch sein, dass der Autor einfach unsensiblen Mist gebaut hat, den man im Zweifel lieber ignoriert...

Schön hingegen wäre ein Kommentar von Autoren, die schlichtweg schreiben:
A) "So können wir uns das gut vorstellen!"
B) "So meinen wir das gar nicht!"
C) "So kann man sich das auch vorstellen, aber seid vorsichtig damit!" (Rote Linien etc)

Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 11:40:45
PS: Wenn jemand Mittelalter und Fantasy in einen Satz sagt und kommt mit nen Spruch im Mittelalter war das so, aber ansonsten auf eine aufgeklärte Welt irgendwie setzt... dann ist er erstmal durch bei mir... die meisten Bücher, Filme, Spiele transportieren Klischees die so nicht mal im geringsten gestimmt haben.

Mit ein Grund, warum mich "Wege der Vereinigungen" Äquivalent reizen würde, um die Spielwelt getreu der Welt zu gestalten und nicht selbst etwas interpretieren muss, was ich vielleicht aus falschen Quellen habe aber den Sinn der Welt nicht übermitteln

Mit dem Wort "spielweltgetreu" habe ich die letzten Jahre eher schlechte Erfahrungen gemacht.
Nur allzu oft verkam das zum Persilschein oder als Totschlagsargument von Fanboys, Hintergrundgralsrittern oder Jubelpersern/Trollen.

So wirst du das nicht gemeint haben. Ich will nur sagen: Sei vorsichtig damit!
Nur weil etwas "hintergrundgetreu" wirkt, ist das noch kein Freifahrtschein.
Gerade bei DSA gibt es extrem unterschiedliche Niveaus, auf denen man Sexualität anspielen kann bzw sollte.
Zwischen Schwarz-Oron und Andergast liegen Welten.
Und da habe ich noch nicht mal divergenten Geschmack der Spieler berücksichtigt.

Zumal auch die Hintergrundsetzung der offiziellen Autoren auch für diese selbst kein Freibrief ist. Kann im Extremfall auch sein, dass der Autor einfach unsensiblen Mist gebaut hat, den man im Zweifel lieber ignoriert...

Schön hingegen wäre ein Kommentar von Autoren, die schlichtweg schreiben:
A) "So können wir uns das gut vorstellen!"
B) "So meinen wir das gar nicht!"
C) "So kann man sich das auch vorstellen, aber seid vorsichtig damit!" (Rote Linien etc)

Wenn die Spielwelt an Moralvorstellungen anstößt ist das okay und gut so. Kunst, ganz besonders das Rollenspiel imitiert. Wenn es z.B. heißt, das in Selenia gleichgeschlechtliche Verbindungen bestenfalls verpöhnt sind, dann werde ich einen Spieler dahingehend hinweißen, wenn er unbedingt einen Homosexuellen Charakter spielt, was entweder das akzeptieren dieses Nachteils bedeutet oder den Abbruch von Abenteuer in solchen Regionen. Ich selbst würde wegen Befindlichkeiten die Spielwelt niemals ändern.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 21 Feb 2018, 11:44:19
RagnarStein: Ist für dich die offizielle Setzung von Fluff eine Regel?
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 11:46:43
RagnarStein: Ist für dich die offizielle Setzung von Fluff eine Regel?

Ich halte mich an Offiziellen Fluff & Crunch oder kläre Spieler vor Spielbeginn über Änderungen auf. Vor Spielbeginn bin ich auch für Diskussionen offen, offiziellen Fluff & Crunch den Wünschen anzupassen, während des Spiels nicht mehr. Beantwortet das deine Frage?
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 21 Feb 2018, 11:50:18

Yo
Ich selbst würde wegen Befindlichkeiten die Spielwelt niemals ändern.
Nachfrage:
Auch wenn es dich selbst betrifft?
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 11:53:06

Yo
Ich selbst würde wegen Befindlichkeiten die Spielwelt niemals ändern.
Nachfrage:
Auch wenn es dich selbst betrifft?

Natürlich, auch wenn mir der indirekte Vorwurf grade gar nicht gefällt.  ;)
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: TrollsTime am 21 Feb 2018, 12:03:20
@ Ragnar, John et aliae
Ich finde es schön, wenn Setzungen weniger "hart" sind, sowohl qualitativ als auch quantitativ,
sondern eher Tendenzen darstellen.
Eher häufigste Tradition im Sinne einer einfachen statt einer absoluten Mehrheit.... nein, mit der absoluten Mehrheit kann ich in den meisten Fällen aber eben nicht mit irgendwas nahe 100% oder etwas, das von den Spielern dahingehend interpretiert werden könnte.

Sorry, bin "Elfen sind so" und "Rondrapriester(tm) sind so zu spielen" geschädigt.

Und WENN ich dann auf so eine Setzung oder Tendenz stoße, habe ich ja immer noch die Freiheit, da den Fokus drauf zu lenken oder sie eher ganz grob am Rande zu besprechen...

Nehmen wir einen schwulen Charakter in einer schwulenfeindlichen Umgebung/Setzung.
Variante A: "Die asozialen Hetzer haben die schafsartige Dorfbevölkerung aufgestachelt und stehen mit Heugabeln und Fackeln vor eurem Hotel. Nicht alle.... manch haben schon Feuer gelegt. Würfelt auf Initiative, ach lasst es. Sie hängen X auf." "Wtf?" "Häh, ich habe euch doch gewarnt!"

Variante B: "Ihr werdet als Helden gefeiert für eure Tat Y! Auch wenn die wenigsten X die Hand geben. Irgendeine alte Fettel spuckt sogar vor dir aus. Interessant aber: Der Großmufti von Gottheit Z, die bekannt für ihre Schwulenhetze sind, nickt X kurz zu. Aus dessen Sicht kommt das fast einem Ritterschlag dar, zu mehr Respektsbekundung ist er nicht in der Lage."

Variante C: "Ihr landet alle im Gefängnis wegen Tat Y. Aller werden für 8 LE verprügelt. X sogar für 12!"

Variante D: "Beeindruckt von euch, fragt NSC Z euch, ob er euch begleiten kann. Er fühle sich im Dorf nicht wohl. Keine Ahnung, wovon er spricht... bis auf X, der weiß sofort, was jener meint."

A ist überhaupt nicht mein Ding. Ich bevorzuge B oder D.
Im Allgemeinen reichen kleine Sticheleien, wenn überhaupt.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 21 Feb 2018, 12:08:02
Und genau da scheiden sich die Geister: Ich habe leider schon einige Spieler und Spielerinnen kennengelernt, die mit moralisch fragwürdigen NSC nicht besonders gut klar kamen, sofern sie nicht diejenigen waren, denen Ungemach zustieß. Ob das der Tavernenwirt war, der sehr ruppig mit seiner Frau umging, der Sklaventreiber, der einen Sklaven verhöhnt hat oder der Hauptmann, der hat durchblicken lassen, dass Rekruten, die sich in Frauenkleider werfen, hochkant rausfliegen. Manche Spieler gehen bei sowas auf die Barrikaden, weil sie sich OT angesprochen fühlen. Aber komischerweise sorgt der Schwarzmagier, der beim frühzeitigen Tod seiner zukünftigen Studienobjekte ein wenig "nachhilft" für keinerlei nennenswerte Aufregung. Ich werde im "realen Leben" nach meinem Geschmack schon deutlich zu häufig in Diskussionen über Gender Equality, Pay Gap, Slut Shaming und Manspreading gezwungen, dass ich allergisch darauf reagiere, wenn am abendlichen Spieltisch auch noch darüber diskutiert wird. Ich will einfach meine unperfekte Welt darstellen, in der ebenso Leute mit mittelalterlichen Moralvorstellungen leben wie in der realen Welt, ohne dass das auf die OT-Ebene gezogen wird (ich bin ja auch kein Massenmörder, nur weil ich einen darstelle).

LG
Ich finde das überhaupt nicht komisch. Niemand hat persönlich schlechte Erfahrungen mit Schwarzmagiern gemacht, und nur sehr wenige mit Massenmördern, daher ist es auch OK wenn man das am Spieltisch darstellt. Wenn ich dagegen mit einem syrischen Kriegsflüchtling am Rollenspieltisch sitze, würde ich auch davon Abstand nehmen, den Schrecken des Krieges zu thematisieren weil ich vermute dass diejenige Person davon nicht begeistert sein wird. Und wer im "realen Leben" ständig Diskriminierung, Rassismus und Vorurteilen ausgesetzt ist, hat doch am Spieltisch da auch verständlicherweise keinen Bock mehr drauf.
Rollenspiel ist ja auch immer ein gutes Stück Eskapismus wo man mal was anderes als den Alltag erleben will.

Daher finde ich es hier auch wenig überraschend, dass in diesem Thread nur diejenigen ihre "mittelalterlichen Moralvorstellungen" ausspielen wollen, die davon nicht persönlich betroffen sind.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 12:14:31
@ Ragnar, John et aliae
Ich finde es schön, wenn Setzungen weniger "hart" sind, sowohl qualitativ als auch quantitativ,
sondern eher Tendenzen darstellen.
Eher häufigste Tradition im Sinne einer einfachen statt einer absoluten Mehrheit.... nein, mit der absoluten Mehrheit kann ich in den meisten Fällen aber eben nicht mit irgendwas nahe 100% oder etwas, das von den Spielern dahingehend interpretiert werden könnte.

Sorry, bin "Elfen sind so" und "Rondrapriester(tm) sind so zu spielen" geschädigt.

Und WENN ich dann auf so eine Setzung oder Tendenz stoße, habe ich ja immer noch die Freiheit, da den Fokus drauf zu lenken oder sie eher ganz grob am Rande zu besprechen...

Nehmen wir einen schwulen Charakter in einer schwulenfeindlichen Umgebung/Setzung.
Variante A: "Die asozialen Hetzer haben die schafsartige Dorfbevölkerung aufgestachelt und stehen mit Heugabeln und Fackeln vor eurem Hotel. Nicht alle.... manch haben schon Feuer gelegt. Würfelt auf Initiative, ach lasst es. Sie hängen X auf." "Wtf?" "Häh, ich habe euch doch gewarnt!"

Variante B: "Ihr werdet als Helden gefeiert für eure Tat Y! Auch wenn die wenigsten X die Hand geben. Irgendeine alte Fettel spuckt sogar vor dir aus. Interessant aber: Der Großmufti von Gottheit Z, die bekannt für ihre Schwulenhetze sind, nickt X kurz zu. Aus dessen Sicht kommt das fast einem Ritterschlag dar, zu mehr Respektsbekundung ist er nicht in der Lage."

Variante C: "Ihr landet alle im Gefängnis wegen Tat Y. Aller werden für 8 LE verprügelt. X sogar für 12!"

Variante D: "Beeindruckt von euch, fragt NSC Z euch, ob er euch begleiten kann. Er fühle sich im Dorf nicht wohl. Keine Ahnung, wovon er spricht... bis auf X, der weiß sofort, was jener meint."

A ist überhaupt nicht mein Ding. Ich bevorzuge B oder D.
Im Allgemeinen reichen kleine Sticheleien, wenn überhaupt.
Wenn ich mit der Art, wie eine Rondra Geweihte oder ein Elf beschrieben ist nicht klar komme, sollte ich die Finger von dem Charakter lassen und vielleicht mal hinterfragen, warum ich so einen Charakter spielen will, der so absolut gegen meine Charaktervorstellung ist.

Grundsätzlich würde ich von A bis D alles spielen, je nach Verhalten oder Umgebung.

z. B. A) Dogmatische Kirche ist vorherrschend in der Stadt. Spieler A ignoriert das und Küsst den Oberpriester in der Messe.

Ich erwarte von meinen Spielern das sie bewusst auf die Welt um sie herum eingehen. Wenn es nicht klug ist, sich als verbündeten des Usurpator zu erkennen zu geben, und sie machen es trotzdem, ist die Konzequenz Teil der Welt und nicht bösartigkeit von mir. Die Geschichte und ich würden unglaubwürdig werden, wenn ich mich auf Konzequenzlosigkeit einlassen würde.

[...] Eskapismus[...]

Wie mit Cruncher und Fluffer muss man akzeptieren das es zwischen Imitatoren und Escapern immer eine Diskrepanz geben wird und diese nie ungestört zusammenspielen werden können

Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: SeldomFound am 21 Feb 2018, 12:35:43
Es liegen aber Welten zwischen "Konsequenzlosigkeit" und "Du verhältst dich falsch, also verbiete ich den Charakter, denn Status Quo ist Gott".

Vor allen Dingen, eine Variante von Fantasy ist der Mythos, in dem die Welt verändert und neuen Regeln etabliert werden.

Anstatt also, dass der Spieler bestraft wird, könnte er also damit den Beginn einer Kampagne einläuten, in der am Ende der Status Quo auf den Kopf gestellt wird.


Natürlich muss das die Gruppe (und damit auch die SL) das wollen und es soll keine Ein-Personen-Show werden.

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 12:40:53
Es liegen aber Welten zwischen "Konsequenzlosigkeit" und "Du verhältst dich falsch, also verbiete ich den Charakter, denn Status Quo ist Gott".

Würde niemals einen Charakter oder eine Tätigkeit, die faktisch Möglich ist, verbieten. Ich werde nur anhand des Fluffs versuchen die Welt realistisch darauf reagieren zu lassen.

Anstatt also, dass der Spieler bestraft wird, könnte er also damit eine Revolution in Gang bringen, die den Status Quo auf den Kopf stellt.

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Klar, wenn er es überzeugend anstellt, warum nicht?

Desweiteren ist bestraft da nicht wirklich das richtige Wort oder? Ganz besonders der Spieler wird da nicht bestraft.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: SeldomFound am 21 Feb 2018, 12:43:23
Entschuldigung, Ragna, du hattest dich auf Beispiel A bezogen, wo ein Charakter einfach für tot erklärt wird, ohne das man dagegen etwas tun kann.

Da habe ich dann deine Aussage missverstanden.

Allerdings stehe ich dem Wort "realistisch" hier ablehnend gegenüber. "Konsequent" wäre hier angemessen, doch auch darüber kann man streiten, denn es gibt unterschiedliche Vorlagen.

Für manche muss die Situation "Mann küsst homophoben Bischof vor allen Augen" in einer Tragödie enden. Andere erwarten hingegen eine Komödie. Hier muss man als SL sich auch den Erwartungen der Spieler anpassen, denn diese zu enttäuschen, das kann als Strafe aufgefasst werden.

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 12:50:33
Entschuldigung, Ragna, du hattest dich auf Beispiel A bezogen, wo ein Charakter einfach für tot erklärt wird, ohne das man dagegen etwas tun kann.

Da habe ich dann deine Aussage missverstanden.

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Das würde ich nie genau so machen. Vor unvollendeten Tatsachen stellen ist nur ein "letztes Mittel" (wobei der Begriff vollends falsch ist). Wenn jemand sich mit Absicht und vollen Wissens in eine ausweglose Situation bringt, weiß ich nicht ob ich das Auswürfeln würde (Ich versuch den riesigen Stein, der magisch an mich gebunden ist und von dem ich mich grade nicht trennen kann, durch einen Wurf der Brücke herunter in die Tiefen Fluten zu lösen, ohne Fokus, ohne Verfügbarkeit von Gliedmaßen und völlig alleine). Natürlich könnte ich jetzt immer wieder Atemlosschaden würfeln lassen, bis wirklich jeder Zweifel ausgelöscht ist, aber naja ........... Das würde ich schon eher als Bestrafung sehen :D

Aber in so eine Situation muss man sich ja erstmal bringen ... Bis dahin gibt's ne gewisse Toleranz und Hinweise, aber irgendwann ist halt gut ^^

Zitat

Für manche muss die Situation "Mann küsst homophoben Bischof vor allen Augen" in einer Tragödie enden. Andere erwarten hingegen eine Komödie. Hier muss man als SL sich auch den Erwartungen der Spieler anpassen, denn diese zu enttäuschen, das kann als Strafe aufgefasst werden.


Es muss einen allgemeinen Konsens geben, da gebe ich dir Recht. Daher die Aussprache vor der Runde, wenn ich SL bin.
Ich persönlich würde eine aufregende Flucht erwarten, aber an Spieler würde ich keine Anforderung da stellen
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 21 Feb 2018, 12:51:33
Daher finde ich es hier auch wenig überraschend, dass in diesem Thread nur diejenigen ihre "mittelalterlichen Moralvorstellungen" ausspielen wollen, die davon nicht persönlich betroffen sind.


DANKE!!!!


Ansonsten halte ich jetzt meine Klappe.... und les einfach hier nicht mehr mit.... oder  wechsele das Thema:

Interessantes zu Ameisen: Oft wird behauptet, es sei eine besondere Fähigkeit von Ameisen, dass sie das 100-fache ihres eigenen Körpergewichts tragen könnten. Daher solle man sie beispielsweise als „Riesen des Waldes“ bezeichnen. Es wird zugleich hochgerechnet, dass ein Mensch mit einer Körpermasse von 50 kg ein Paket mit einer Masse von fünf Tonnen tragen können müsste. Hier wird allerdings nicht beachtet, dass das Gewicht und die Masse mit der dritten Potenz einer Länge steigen, während die für die Kraft ausschließlich verantwortliche Querschnittsfläche eines Muskels nur quadratisch mit der Länge verbunden ist.[56] Eine Überschlagsrechnung zeigt: Würde man eine Ameise von 10 mm Länge linear auf die 200-fache Länge vergrößern, dann käme man mit 2 m Länge in die Größenordnung eines Menschen. Die Masse und damit die Gewichtskraft würden sich um das Achtmillionenfache (200 × 200 × 200 = 8.000.000) von vielleicht 10 mg auf 80 kg erhöhen, was auch mit dem Menschen vergleichbar wäre. Dann erhöhte sich aber die Muskelkraft nur um das Vierzigtausendfache (200 · 200 = 40.000). Wenn eine Ameise ihr 100-faches Körpergewicht (Masse 100 · 10 mg = 1 g) tragen kann, dann müsste sie also in Menschengröße bei gleichen Verhältnissen 40 kg tragen können. Es ist folglich für ein Tier dieser Größe eine ganz normale Leistung.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Yinan am 21 Feb 2018, 13:00:45
Hast du den Text aus Wikipedia oder so kopiert?
Weil da ist noch der Fußnotelink [56] mit dabei, nur halt ohne Link sondern als reiner Text :P


Btw. würde eine Ameise von der Größe eines Menschen nicht existieren können. Würde man eine Ameise sofortig auf diese Größe vergrößern können, würde sie ziemlich schnell unter ihrem eigenen Gewicht sterben ^^

Edit:
Aber pro forma zum anderen Thema:
Ich gehöre nicht so den direkt betroffenen, würde aber auch nicht "meine mittelalterlichen Moralvorstellungen" ausspielen wollen. Für mich sind alle immer modern (und damit meine ich Europa-Modern, nicht USA-Modern, was ja vielerorts den mittelalterlichen Moralvorstellungen nah kommt -.-).
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Loki am 21 Feb 2018, 13:01:59
Daher finde ich es hier auch wenig überraschend, dass in diesem Thread nur diejenigen ihre "mittelalterlichen Moralvorstellungen" ausspielen wollen, die davon nicht persönlich betroffen sind.

Da du mich wohl nicht persönlich kennst und mit diesem Kommentar offenbar auf mich abzielst (immerhin hast du mich ja zitiert), halte ich das für eine ziemlich gefährliche Äußerung auf Basis voreiliger Mutmaßungen deinerseits.

[Edit]Nur pro forma: Ich habe nie von meinen mittelalterlichen Vorstellungen gesprochen, sondern von mittelalterlichen Vorstellungen einiger NSC. Und genau deshalb will ich solche Diskussionen am Spieltisch nicht führen: q.e.d.[/Edit]
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 21 Feb 2018, 13:02:36
Hast du den Text aus Wikipedia oder so kopiert?
Weil da ist noch der Fußnotelink [56] mit dabei, nur halt ohne Link sondern als reiner Text :P


Btw. würde eine Ameise von der Größe eines Menschen nicht existieren können. Würde man eine Ameise sofortig auf diese Größe vergrößern können, würde sie ziemlich schnell unter ihrem eigenen Gewicht sterben ^^


Klar ist das aus der Wiki geklaut  ::) ich wurde erwischt  :-[ , so schlau bin ich nicht  ;D
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Yinan am 21 Feb 2018, 13:03:13
HA, GOTCHA! :P
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 13:06:24
Daher finde ich es hier auch wenig überraschend, dass in diesem Thread nur diejenigen ihre "mittelalterlichen Moralvorstellungen" ausspielen wollen, die davon nicht persönlich betroffen sind.

Da du mich wohl nicht persönlich kennst und mit diesem Kommentar offenbar auf mich abzielst (immerhin hast du mich ja zitiert), halte ich das für eine ziemlich gefährliche Äußerung auf Basis voreiliger Mutmaßungen deinerseits.

Ist grundsätzlich immer einfacher als andre Meinungen, Praktiken und Wertevorstellungen zu akzeptieren.

[Edit]
[Edit]Nur pro forma: Ich habe nie von meinen mittelalterlichen Vorstellungen gesprochen, sondern von mittelalterlichen Vorstellungen einiger NSC. Und genau deshalb will ich solche Diskussionen am Spieltisch nicht führen: q.e.d.[/Edit]
Genau deswegen bevorzuge ich Fluff festgeschrieben. Dann kann ich mit Angriffen auf meine Person ganz einfach mit dem Finger auf ein paar Zeilen abschlagen und nicht weiter drauf eingehen
[/Edit]
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Jeong Jeong am 21 Feb 2018, 13:54:00
Auch bei festgeschriebenem Hintergrund gibt es immer noch viel Spielraum. Bei den genannten Elfen und Rondrageweihten lässt einem der offizielle Hintergrund beispielsweise x Möglichkeiten des Ausspielens und das wird in extra Kapiteln zum Spielen solcher Charaktere auch nochmal betont. Da fragt man sich dann schon, warum eine Person da nur eine Variante haben bzw.  zulassen will...

Neben persönlichen Überzeugungen können das aber auch unreflektierte Einstellungen oder Genrepräferenzen sein. Da hilft es, dann einfach mal kurz übersowas zu reden. Damit habe zumindest ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: TrollsTime am 21 Feb 2018, 14:09:32
@ Ragnar, John et aliae
Ich finde es schön, wenn Setzungen weniger "hart" sind, sowohl qualitativ als auch quantitativ,
sondern eher Tendenzen darstellen.
Eher häufigste Tradition im Sinne einer einfachen statt einer absoluten Mehrheit.... nein, mit der absoluten Mehrheit kann ich in den meisten Fällen aber eben nicht mit irgendwas nahe 100% oder etwas, das von den Spielern dahingehend interpretiert werden könnte.

Sorry, bin "Elfen sind so" und "Rondrapriester(tm) sind so zu spielen" geschädigt.

Und WENN ich dann auf so eine Setzung oder Tendenz stoße, habe ich ja immer noch die Freiheit, da den Fokus drauf zu lenken oder sie eher ganz grob am Rande zu besprechen...

Nehmen wir einen schwulen Charakter in einer schwulenfeindlichen Umgebung/Setzung.
Variante A: "Die asozialen Hetzer haben die schafsartige Dorfbevölkerung aufgestachelt und stehen mit Heugabeln und Fackeln vor eurem Hotel. Nicht alle.... manch haben schon Feuer gelegt. Würfelt auf Initiative, ach lasst es. Sie hängen X auf." "Wtf?" "Häh, ich habe euch doch gewarnt!"

Variante B: "Ihr werdet als Helden gefeiert für eure Tat Y! Auch wenn die wenigsten X die Hand geben. Irgendeine alte Fettel spuckt sogar vor dir aus. Interessant aber: Der Großmufti von Gottheit Z, die bekannt für ihre Schwulenhetze sind, nickt X kurz zu. Aus dessen Sicht kommt das fast einem Ritterschlag dar, zu mehr Respektsbekundung ist er nicht in der Lage."

Variante C: "Ihr landet alle im Gefängnis wegen Tat Y. Aller werden für 8 LE verprügelt. X sogar für 12!"

Variante D: "Beeindruckt von euch, fragt NSC Z euch, ob er euch begleiten kann. Er fühle sich im Dorf nicht wohl. Keine Ahnung, wovon er spricht... bis auf X, der weiß sofort, was jener meint."

A ist überhaupt nicht mein Ding. Ich bevorzuge B oder D.
Im Allgemeinen reichen kleine Sticheleien, wenn überhaupt.
Wenn ich mit der Art, wie eine Rondra Geweihte oder ein Elf beschrieben ist nicht klar komme, sollte ich die Finger von dem Charakter lassen und vielleicht mal hinterfragen, warum ich so einen Charakter spielen will, der so absolut gegen meine Charaktervorstellung ist.
Wer redet von "absolut"? Zumal eine sinnvolle Beschreibung, wie weiter oben ausgeführt, vorherrschende Strömung beschreibt, vielleicht noch (wenn sie wirklich gut ist) zweidrei wichtigste Nebenströmungen, aber niemals so formuliert ist, dass man sie auf "gilt für fast alle" interpretieren könnte.
Vielleicht war das von den Autoren auch gar nicht beabsichtigt und die/wir Fanboys waren selbst schuld, nur allzuviele Beschreibungen als "gilt für 100% EXAKT SO" wahrzunehmen. Bei Miniprofessionen mag das ok sein, bei Völkern und Professionen, die die 10.000e leicht übersteigen, halte ich das für absolut unglaubwürdig.

Zitat
Grundsätzlich würde ich von A bis D alles spielen, je nach Verhalten oder Umgebung.

z. B. A) Dogmatische Kirche ist vorherrschend in der Stadt. Spieler A ignoriert das und Küsst den Oberpriester in der Messe.
Von Extremverhalten seitens der Spieler rede ich nicht. Sondern schlichweg - im Beispiel - "X ist schwul und seine Umgebung weiß das".
Zitat
Ich erwarte von meinen Spielern das sie bewusst auf die Welt um sie herum eingehen. Wenn es nicht klug ist, sich als verbündeten des Usurpator zu erkennen zu geben, und sie machen es trotzdem, ist die Konzequenz Teil der Welt und nicht bösartigkeit von mir. Die Geschichte und ich würden unglaubwürdig werden, wenn ich mich auf Konzequenzlosigkeit einlassen würde.
Keines meiner Beispiele war konsequenzenlos, deshalb verstehe ich nicht, was du mir hier sagen willst...
Zitat
[...] Eskapismus[...]

Wie mit Cruncher und Fluffer muss man akzeptieren das es zwischen Imitatoren und Escapern immer eine Diskrepanz geben wird und diese nie ungestört zusammenspielen werden können
Sehr wohl aber kann man die "Störungen" klein halten. Ich habe noch nie mit Gruppen gespielt, die exakt den gleichen Geschmack hatten. Bei manchen Spielern ist das sogar von der Tagesform abhängig.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 14:39:10
@ Ragnar, John et aliae
Ich finde es schön, wenn Setzungen weniger "hart" sind, sowohl qualitativ als auch quantitativ,
sondern eher Tendenzen darstellen.
Eher häufigste Tradition im Sinne einer einfachen statt einer absoluten Mehrheit.... nein, mit der absoluten Mehrheit kann ich in den meisten Fällen aber eben nicht mit irgendwas nahe 100% oder etwas, das von den Spielern dahingehend interpretiert werden könnte.

Sorry, bin "Elfen sind so" und "Rondrapriester(tm) sind so zu spielen" geschädigt.

Und WENN ich dann auf so eine Setzung oder Tendenz stoße, habe ich ja immer noch die Freiheit, da den Fokus drauf zu lenken oder sie eher ganz grob am Rande zu besprechen...

Nehmen wir einen schwulen Charakter in einer schwulenfeindlichen Umgebung/Setzung.
Variante A: "Die asozialen Hetzer haben die schafsartige Dorfbevölkerung aufgestachelt und stehen mit Heugabeln und Fackeln vor eurem Hotel. Nicht alle.... manch haben schon Feuer gelegt. Würfelt auf Initiative, ach lasst es. Sie hängen X auf." "Wtf?" "Häh, ich habe euch doch gewarnt!"

Variante B: "Ihr werdet als Helden gefeiert für eure Tat Y! Auch wenn die wenigsten X die Hand geben. Irgendeine alte Fettel spuckt sogar vor dir aus. Interessant aber: Der Großmufti von Gottheit Z, die bekannt für ihre Schwulenhetze sind, nickt X kurz zu. Aus dessen Sicht kommt das fast einem Ritterschlag dar, zu mehr Respektsbekundung ist er nicht in der Lage."

Variante C: "Ihr landet alle im Gefängnis wegen Tat Y. Aller werden für 8 LE verprügelt. X sogar für 12!"

Variante D: "Beeindruckt von euch, fragt NSC Z euch, ob er euch begleiten kann. Er fühle sich im Dorf nicht wohl. Keine Ahnung, wovon er spricht... bis auf X, der weiß sofort, was jener meint."

A ist überhaupt nicht mein Ding. Ich bevorzuge B oder D.
Im Allgemeinen reichen kleine Sticheleien, wenn überhaupt.
Wenn ich mit der Art, wie eine Rondra Geweihte oder ein Elf beschrieben ist nicht klar komme, sollte ich die Finger von dem Charakter lassen und vielleicht mal hinterfragen, warum ich so einen Charakter spielen will, der so absolut gegen meine Charaktervorstellung ist.
Wer redet von "absolut"? Zumal eine sinnvolle Beschreibung, wie weiter oben ausgeführt, vorherrschende Strömung beschreibt, vielleicht noch (wenn sie wirklich gut ist) zweidrei wichtigste Nebenströmungen, aber niemals so formuliert ist, dass man sie auf "gilt für fast alle" interpretieren könnte.
Vielleicht war das von den Autoren auch gar nicht beabsichtigt und die/wir Fanboys waren selbst schuld, nur allzuviele Beschreibungen als "gilt für 100% EXAKT SO" wahrzunehmen. Bei Miniprofessionen mag das ok sein, bei Völkern und Professionen, die die 10.000e leicht übersteigen, halte ich das für absolut unglaubwürdig.

Zitat
Grundsätzlich würde ich von A bis D alles spielen, je nach Verhalten oder Umgebung.

z. B. A) Dogmatische Kirche ist vorherrschend in der Stadt. Spieler A ignoriert das und Küsst den Oberpriester in der Messe.
Von Extremverhalten seitens der Spieler rede ich nicht. Sondern schlichweg - im Beispiel - "X ist schwul und seine Umgebung weiß das".
Zitat
Ich erwarte von meinen Spielern das sie bewusst auf die Welt um sie herum eingehen. Wenn es nicht klug ist, sich als verbündeten des Usurpator zu erkennen zu geben, und sie machen es trotzdem, ist die Konzequenz Teil der Welt und nicht bösartigkeit von mir. Die Geschichte und ich würden unglaubwürdig werden, wenn ich mich auf Konzequenzlosigkeit einlassen würde.
Keines meiner Beispiele war konsequenzenlos, deshalb verstehe ich nicht, was du mir hier sagen willst...
Zitat
[...] Eskapismus[...]

Wie mit Cruncher und Fluffer muss man akzeptieren das es zwischen Imitatoren und Escapern immer eine Diskrepanz geben wird und diese nie ungestört zusammenspielen werden können
Sehr wohl aber kann man die "Störungen" klein halten. Ich habe noch nie mit Gruppen gespielt, die exakt den gleichen Geschmack hatten. Bei manchen Spielern ist das sogar von der Tagesform abhängig.

Wenn ich einen Kämpfer spielen will, der dreckige Tricks einsetzt, ist Rondrageweihter nun mal nicht meine Klasse oder habe mit Konzequenz daraus zu leben (Exkommunikation (Ergo kein Rondrageweihter mehr), Entzug von Göttlicher Kraft etc). Wenn man einen "gefallenen" Rondrianer spielen will, ist das vollkommen okay, und sowas unterstütze ich gern.

Bei Rassen ist es noch deutlicher, wenn körperliche und geistige Unterschiede im Fluff festgeschrieben sind (was bei den DSA Elfen nun mal der Fall ist. Für die Menschlichen Elfen haben sie dort dafür halt die Halbelfen)

Was ich wider-rum nicht verstehe ist : Warum spielt jemand einen Elfen, ignoriert dann aber jeglichen Hintergrund und Zusammenhang zu ihnen und es wird ein HdR-Film(!) Legolas draus? Da geht Immersion verloren, was mich persönlich immer sehr wurmt.


Und auch A) würde ich aus o.g. Grund ausspielen, denn genauso würde man es wohl machen, wenn man am Hofe des Königs den Usurpator als rechtmäßigen Herrscher preist. Wenn das Dorf laut Fluff so eingestellt ist, der Spieler das weiß und dann trotzdem nicht aufpasst, ist das schon ein Versäumnis des Spielers.



Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 21 Feb 2018, 14:49:32
Wie mit Cruncher und Fluffer muss man akzeptieren das es zwischen Imitatoren und Escapern immer eine Diskrepanz geben wird und diese nie ungestört zusammenspielen werden können
Ja, aber in diesem Fall sehe ich schon die Imitatoren in der Pflicht, auf die "Escaper" Rücksicht zu nehmen. Es sollte ja auch einem Imitator möglich sein, an einer sexismus-freien Spielwelt Spaß zu haben.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 14:52:41
Wie mit Cruncher und Fluffer muss man akzeptieren das es zwischen Imitatoren und Escapern immer eine Diskrepanz geben wird und diese nie ungestört zusammenspielen werden können
Ja, aber in diesem Fall sehe ich schon die Imitatoren in der Pflicht, auf die "Escaper" Rücksicht zu nehmen. Es sollte ja auch einem Imitator möglich sein, an einer sexismus-freien Spielwelt Spaß zu haben.

Muss es? In der Pflicht? Da nimmst dir grade gewaltig was raus, Leuten vorzuschreiben was sie müssen und woran sie Spaß zu haben haben.

Imitatoren wollen eine möglichst hohe Immersion, die damit verloren geht, wenn man etwas weg lässt, was aber dahin gehört.

Diese Aussage ist so hilfreich und korrekt wie zu sagen "Ja, die Fluffspieler müssen schon mal auf die Cruncher Rücksicht nehmen. Es sollte den Fluffspieler auch möglich sein, an einer reinen Regelorgie Spaß zu haben"
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: TrollsTime am 21 Feb 2018, 15:01:54
...
Wenn ich einen Kämpfer spielen will, der dreckige Tricks einsetzt, ist Rondrageweihter nun mal nicht meine Klasse oder habe mit Konzequenz daraus zu leben (Exkommunikation (Ergo kein Rondrageweihter mehr), Entzug von Göttlicher Kraft etc). Wenn man einen "gefallenen" Rondrianer spielen will, ist das vollkommen okay, und sowas unterstütze ich gern.

Bei Rassen ist es noch deutlicher, wenn körperliche und geistige Unterschiede im Fluff festgeschrieben sind (was bei den DSA Elfen nun mal der Fall ist. Für die Menschlichen Elfen haben sie dort dafür halt die Halbelfen)

Was ich wider-rum nicht verstehe ist : Warum spielt jemand einen Elfen, ignoriert dann aber jeglichen Hintergrund und Zusammenhang zu ihnen und es wird ein HdR-Film(!) Legolas draus? Da geht Immersion verloren, was mich persönlich immer sehr wurmt.


Und auch A) würde ich aus o.g. Grund ausspielen, denn genauso würde man es wohl machen, wenn man am Hofe des Königs den Usurpator als rechtmäßigen Herrscher preist. Wenn das Dorf laut Fluff so eingestellt ist, der Spieler das weiß und dann trotzdem nicht aufpasst, ist das schon ein Versäumnis des Spielers.
Mir geht es ja gar nicht um diese Extreme. Aber schon bei
-- Elfen mit Streitaxt
-- Elfen die nicht vollkommene Sozialnulpen sind
-- Elfen mit Vertrautentier
bekamen manche Schnappatmung.

Jeder zweite spielt Begabte sonstwas, Special snowflakes noch und nöcher. Aber sobald man mal von der reinen Lehre abwich, wurde Zeter und Mordio geschrien in manchen Foren. Geht gar nicht!

Ich begreife jede Hintergrundbeschreibung eher im Sinne einer Gaußschen Glockenkurve. Das Klischee findet sich üblicherweise* in der Mitte. Dann kommen rechts und links gewaltige Bereiche, die dieses Klischee im Besonderen oder eher wenig bestätigen.
Und erst ganz rechts und links sind die Exoten und Extreme, auf die man im Zweifel verzichten sollte, sie zu spielen.

*Moment ein Mal: Manchmal sind in den Hintergrundbeschreibungen aber auch Extreme enthalten, die in dieser Kultur zwar immer noch selten, aber häufiger vorkommen als in anderen Kulturen.
Das ist dann aber immer noch nicht der vorherrschende Charakterzug dieser Kultur.

Zumal es vollkommen unrealistisch ist (auch in einer Fantasywelt) dass Elf A, B und C jedem Klischeeaspekt entsprechen.
Jeder typische Vertreter wird vielleicht eine Vielzahl dieser Klischeeaspekte besitzen. Nur sind die halt nicht deckungsgleich bei A und B und C.
Es wäre also ratsam zu sagen: "Folgende Klischees/Charakterzüge/Behinderungen sind bei Elfen besonders häufig:.1-14 . Such dir hiervon 10 Aspekte aus, wenn du einen besonders klischeehaften Elfen willst. 7, wenn er durchschnittlich sein soll. 4, wenn er etwas ungewöhnlich ist....
Und spezielle Schneeflocken? Da Tür  :-X "

Für mich geht Immersion in beiden Fällen verloren:
-- Zu sehr Special Snowflake
-- Nur Klischees
Jedenfalls, wenn es einen Zwang dazu zu geben scheint.

Ich mag die freie Wahl und liebe Splittermond, weil vom Gnomberserker bis zum klassischen Ritter fast alles möglich ist.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: TrollsTime am 21 Feb 2018, 15:03:38
Wie mit Cruncher und Fluffer muss man akzeptieren das es zwischen Imitatoren und Escapern immer eine Diskrepanz geben wird und diese nie ungestört zusammenspielen werden können
Ja, aber in diesem Fall sehe ich schon die Imitatoren in der Pflicht, auf die "Escaper" Rücksicht zu nehmen. Es sollte ja auch einem Imitator möglich sein, an einer sexismus-freien Spielwelt Spaß zu haben.

Muss es? In der Pflicht? Da nimmst dir grade gewaltig was raus, Leuten vorzuschreiben was sie müssen und woran sie Spaß zu haben haben.

Imitatoren wollen eine möglichst hohe Immersion, die damit verloren geht, wenn man etwas weg lässt, was aber dahin gehört.

Diese Aussage ist so hilfreich und korrekt wie zu sagen "Ja, die Fluffspieler müssen schon mal auf die Cruncher Rücksicht nehmen. Es sollte den Fluffspieler auch möglich sein, an einer reinen Regelorgie Spaß zu haben"

Es kommt einfach drauf an, wessen Schmerz im jeweiligen Problemfall höher ist.
Den muss man schätzen. Und dann abwägen.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 21 Feb 2018, 15:05:29
Muss es? In der Pflicht? Da nimmst dir grade gewaltig was raus, Leuten vorzuschreiben was sie müssen und woran sie Spaß zu haben haben.

 Imitatoren wollen eine möglichst hohe Immersion, die damit verloren geht, wenn man etwas weg lässt, was aber dahin gehört.
Was in eine Fantasiewelt gehört, ist ja immer Entscheidung der Schöpfer, also in dem Fall der Spielrunde.
Aber das ist gar nicht mein eigentlicher Punkt.
Sondern:
Bei Themen, die sensibel sind, hat das persönliche Wohlbefinden der "Escaper" Vorrang vor der Spielspaßmaximierung der "Imitatoren". Entweder nehmen die Imitatoren Rücksicht darauf, oder man spielt nicht zusammen. Gegen den Willen einiger Spieler Sachen zu thematisieren die diese Spieler nicht am Spieltisch sehen wollen, halte ich für ein No-Go.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 15:12:15
...
Wenn ich einen Kämpfer spielen will, der dreckige Tricks einsetzt, ist Rondrageweihter nun mal nicht meine Klasse oder habe mit Konzequenz daraus zu leben (Exkommunikation (Ergo kein Rondrageweihter mehr), Entzug von Göttlicher Kraft etc). Wenn man einen "gefallenen" Rondrianer spielen will, ist das vollkommen okay, und sowas unterstütze ich gern.

Bei Rassen ist es noch deutlicher, wenn körperliche und geistige Unterschiede im Fluff festgeschrieben sind (was bei den DSA Elfen nun mal der Fall ist. Für die Menschlichen Elfen haben sie dort dafür halt die Halbelfen)

Was ich wider-rum nicht verstehe ist : Warum spielt jemand einen Elfen, ignoriert dann aber jeglichen Hintergrund und Zusammenhang zu ihnen und es wird ein HdR-Film(!) Legolas draus? Da geht Immersion verloren, was mich persönlich immer sehr wurmt.


Und auch A) würde ich aus o.g. Grund ausspielen, denn genauso würde man es wohl machen, wenn man am Hofe des Königs den Usurpator als rechtmäßigen Herrscher preist. Wenn das Dorf laut Fluff so eingestellt ist, der Spieler das weiß und dann trotzdem nicht aufpasst, ist das schon ein Versäumnis des Spielers.
Mir geht es ja gar nicht um diese Extreme. Aber schon bei
-- Elfen mit Streitaxt
-- Elfen die nicht vollkommene Sozialnulpen sind
-- Elfen mit Vertrautentier
bekamen manche Schnappatmung.

Jeder zweite spielt Begabte sonstwas, Special snowflakes noch und nöcher. Aber sobald man mal von der reinen Lehre abwich, wurde Zeter und Mordio geschrien in manchen Foren. Geht gar nicht!

Ich begreife jede Hintergrundbeschreibung eher im Sinne einer Gaußschen Glockenkurve. Das Klischee findet sich üblicherweise* in der Mitte. Dann kommen rechts und links gewaltige Bereiche, die dieses Klischee im Besonderen oder eher wenig bestätigen.
Und erst ganz rechts und links sind die Exoten und Extreme, auf die man im Zweifel verzichten sollte, sie zu spielen.

*Moment ein Mal: Manchmal sind in den Hintergrundbeschreibungen aber auch Extreme enthalten, die in dieser Kultur zwar immer noch selten, aber häufiger vorkommen als in anderen Kulturen.
Das ist dann aber immer noch nicht der vorherrschende Charakterzug dieser Kultur.

Zumal es vollkommen unrealistisch ist (auch in einer Fantasywelt) dass Elf A, B und C jedem Klischeeaspekt entsprechen.
Jeder typische Vertreter wird vielleicht eine Vielzahl dieser Klischeeaspekte besitzen. Nur sind die halt nicht deckungsgleich bei A und B und C.
Es wäre also ratsam zu sagen: "Folgende Klischees/Charakterzüge/Behinderungen sind bei Elfen besonders häufig:.1-14 . Such dir hiervon 10 Aspekte aus, wenn du einen besonders klischeehaften Elfen willst. 7, wenn er durchschnittlich sein soll. 4, wenn er etwas ungewöhnlich ist....
Und spezielle Schneeflocken? Da Tür  :-X "

Für mich geht Immersion in beiden Fällen verloren:
-- Zu sehr Special Snowflake
-- Nur Klischees
Jedenfalls, wenn es einen Zwang dazu zu geben scheint.

Ich mag die freie Wahl und liebe Splittermond, weil vom Gnomberserker bis zum klassischen Ritter fast alles möglich ist.

Dann verstehen wir uns grade Falsch. Als Imitator habe ich nichts gegen individuelle Charaktere, solange sie nicht dem bestehenden Fluff widersprechen und damit die Immersion zerstören.

Was du beschreibst ist die Individualisierung. Die finde ich gut und wichtig, die darf (wieder, innerhalb der gegebenen Mittel) gerne mit viel Elan genommen werden. Das gibt einen Charakter tiefe und erklärt häufig auch, warum er Held geworden ist. Wieso sollte ein Elf auch nicht mit einer Streitaxt umgehen? Dagegen steht nirgends in Fluff was. Ich würde vielleicht noch auf die Beschaffenheit der Axt schauen (bez. Metall und Magie)  aber sonst *Schulter zuck* das macht den Elf nicht unelfiger.

Mir geht es wirklich um faktische festgelegte Sachen wie oben beschrieben. Das ist auch bei weitem kein Schwarz und Weiß.

Und ja, auch ich finde Splittermond wegen der Individualisierung klasse, auch wenn die mir persönlich manchmal im Charakterbogen dargestellt fehlen, aber das ist ein Thema für einen andren Thread.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 15:14:30
Muss es? In der Pflicht? Da nimmst dir grade gewaltig was raus, Leuten vorzuschreiben was sie müssen und woran sie Spaß zu haben haben.

 Imitatoren wollen eine möglichst hohe Immersion, die damit verloren geht, wenn man etwas weg lässt, was aber dahin gehört.
Was in eine Fantasiewelt gehört, ist ja immer Entscheidung der Schöpfer, also in dem Fall der Spielrunde.
Aber das ist gar nicht mein eigentlicher Punkt.
Sondern:
Bei Themen, die sensibel sind, hat das persönliche Wohlbefinden der "Escaper" Vorrang vor der Spielspaßmaximierung der "Imitatoren". Entweder nehmen die Imitatoren Rücksicht darauf, oder man spielt nicht zusammen. Gegen den Willen einiger Spieler Sachen zu thematisieren die diese Spieler nicht am Spieltisch sehen wollen, halte ich für ein No-Go.

Genau. Entweder man findet GEMEINSAM eine Lösung oder man spielt nicht GEMEINSAM. Da sind beide Seiten in der Pflicht und so wird ein Schuh draus. Nicht eine Seite hat auf ihren Spaß zu verzichten, sondern alle gehen einen Kompromiss ein, mit der alle Leben können.

Alles andre ist nicht nur prätentiös und privilegierter BS, sondern auch noch Heuchlerei
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: TrollsTime am 21 Feb 2018, 15:20:44
...
Dann verstehen wir uns grade Falsch. Als Imitator habe ich nichts gegen individuelle Charaktere, solange sie nicht dem bestehenden Fluff widersprechen und damit die Immersion zerstören.

Was du beschreibst ist die Individualisierung. Die finde ich gut und wichtig, die darf (wieder, innerhalb der gegebenen Mittel) gerne mit viel Elan genommen werden. Das gibt einen Charakter tiefe und erklärt häufig auch, warum er Held geworden ist. Wieso sollte ein Elf auch nicht mit einer Streitaxt umgehen? Dagegen steht nirgends in Fluff was. Ich würde vielleicht noch auf die Beschaffenheit der Axt schauen (bez. Metall und Magie)  aber sonst *Schulter zuck* das macht den Elf nicht unelfiger.

Mir geht es wirklich um faktische festgelegte Sachen wie oben beschrieben. Das ist auch bei weitem kein Schwarz und Weiß.

Und ja, auch ich finde Splittermond wegen der Individualisierung klasse, auch wenn die mir persönlich manchmal im Charakterbogen dargestellt fehlen, aber das ist ein Thema für einen andren Thread.

Ich habe in den DSA-Foren halt sehr schlechte Erfahrungen mit "Gralshütern" gemacht und das auch und gerade, weil ich DSAFanboy war. Und das auch und gerade ich eher bodenständiges Spiel bei DSA bevorzugte.
Und mir ist vollkommen bewusst, dass auch ich als "Gralshüter" angefangen habe.
Aber dessen darf man sich ja schämen.
Auf den xten Legolars habe ich auch keinen Bock. Genausowenig aber auf den 100. "entspricht allen Klischees"-Elfen oder einen SL, der einem für ne Feilschenprobe+20 an den Latz knallt, weil er stumpf irgendwelche Zuschläge, die er mal im Zusammenhang mit "Weltfremd" und "divergenter Kulturkunde" gelesen hat, ohne nachzudenken aufaddiert.
DAS ZERSTÖRT FÜR MICH DIE IMMERSION!!!
Wenn dann links daneben vollkommen selbstverständlich die Kriegerschneeflocke steht, die zum 100. Mal mit Begabung Schwerter und einem Wert von 15 und wasweißich direkt ins Abenteuer startet, DANN VOMITIERE ICH OB DIESER BIGOTTERIE MELANCHOL!!!

Sorry, musste mal Dampf ablassen. Geht nicht gegen dich Ragnar. Traumabewältigung.

Dank deines oben zitierten Posts sind wir schon sehr nah beieinander.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 21 Feb 2018, 15:28:58
Jaja...
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.



Also was auch noch interessant ist über Ameisen aus der Wiki, wäre ja was fürs Tiefdunkel bei SpliMo, ein einziger riesiger Insektenstaat mit einer Hochkönigin, viele kleiner Königinnen und ansonsten RIESIG°!°:

Die größte gefundene Ameisenkolonie befindet sich in Südeuropa und wird von der Argentinischen Ameise Linepithema humile gebildet.Sie erstreckt sich entlang der Italienischen Riviera bis in den Nordwesten Spaniens über eine Länge von 5760 Kilometer. Die Kolonie besteht aus mehreren Millionen Nestern mit mehreren Milliarden Individuen. Forschungen ergaben, dass sich Ameisen dieser Kolonie und solche aus größeren Kolonien derselben Art an der Küste Kaliforniens und der Westküste Japans nicht gegenseitig bekämpfen, woraus man schlussfolgert, dass sich das Ausbreitungsgebiet besagter Kolonie inzwischen womöglich über mehrere Kontinente erstreckt, verbreitet durch den Menschen. Damit wäre es die größte bekannte Ausbreitung einer Insektenkolonie.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 15:31:40
...
Dann verstehen wir uns grade Falsch. Als Imitator habe ich nichts gegen individuelle Charaktere, solange sie nicht dem bestehenden Fluff widersprechen und damit die Immersion zerstören.

Was du beschreibst ist die Individualisierung. Die finde ich gut und wichtig, die darf (wieder, innerhalb der gegebenen Mittel) gerne mit viel Elan genommen werden. Das gibt einen Charakter tiefe und erklärt häufig auch, warum er Held geworden ist. Wieso sollte ein Elf auch nicht mit einer Streitaxt umgehen? Dagegen steht nirgends in Fluff was. Ich würde vielleicht noch auf die Beschaffenheit der Axt schauen (bez. Metall und Magie)  aber sonst *Schulter zuck* das macht den Elf nicht unelfiger.

Mir geht es wirklich um faktische festgelegte Sachen wie oben beschrieben. Das ist auch bei weitem kein Schwarz und Weiß.

Und ja, auch ich finde Splittermond wegen der Individualisierung klasse, auch wenn die mir persönlich manchmal im Charakterbogen dargestellt fehlen, aber das ist ein Thema für einen andren Thread.

Ich habe in den DSA-Foren halt sehr schlechte Erfahrungen mit "Gralshütern" gemacht und das auch und gerade, weil ich DSAFanboy war. Und das auch und gerade ich eher bodenständiges Spiel bei DSA bevorzugte.
Und mir ist vollkommen bewusst, dass auch ich als "Gralshüter" angefangen habe.
Aber dessen darf man sich ja schämen.
Auf den xten Legolars habe ich auch keinen Bock. Genausowenig aber auf den 100. "entspricht allen Klischees"-Elfen oder einen SL, der einem für ne Feilschenprobe+20 an den Latz knallt, weil er stumpf irgendwelche Zuschläge, die er mal im Zusammenhang mit "Weltfremd" und "divergenter Kulturkunde" gelesen hat, ohne nachzudenken aufaddiert.
DAS ZERSTÖRT FÜR MICH DIE IMMERSION!!!
Wenn dann links daneben vollkommen selbstverständlich die Kriegerschneeflocke steht, die zum 100. Mal mit Begabung Schwerter und einem Wert von 15 und wasweißich direkt ins Abenteuer startet, DANN VOMITIERE ICH OB DIESER BIGOTTERIE MELANCHOL!!!

Sorry, musste mal Dampf ablassen. Geht nicht gegen dich Ragnar. Traumabewältigung.

Dank deines oben zitierten Posts sind wir schon sehr nah beieinander.

Ich versteh was du meinst, Johnny Normal ist halt genau das. Leider muss ich da sagen : Toleranz muss in jede Richtung erfolgen (wozu offensichtlich der ein oder andre nicht in der Lage ist). Ich persönlich finde einen Oberflächlichen und flachen Charakter aber auch immer sehr schwierig und ... Unschön. Das Ding ist : Auch solche Leute gibt es nun mal. Finde da JourneyQuest  (http://"https://www.youtube.com/watch?v=pVORGr2fDk8&list=PLB600313D4723E21F") toll (Eigentlich alle ihrer Produktionen) in denen grade der typische Krieger, der da porträtiert wird so furchtbar viele Klischees trifft.

Desweiteren +1 für die wunderbare Sprache ob deines Ausrasters.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: TrollsTime am 21 Feb 2018, 15:33:34
Jaja...
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.



Also was auch noch interessant ist über Ameisen aus der Wiki, wäre ja was fürs Tiefdunkel bei SpliMo, ein einziger riesiger Insektenstaat mit einer Hochkönigin, viele kleiner Königinnen und ansonsten RIESIG°!°:

Die größte gefundene Ameisenkolonie befindet sich in Südeuropa und wird von der Argentinischen Ameise Linepithema humile gebildet.Sie erstreckt sich entlang der Italienischen Riviera bis in den Nordwesten Spaniens über eine Länge von 5760 Kilometer. Die Kolonie besteht aus mehreren Millionen Nestern mit mehreren Milliarden Individuen. Forschungen ergaben, dass sich Ameisen dieser Kolonie und solche aus größeren Kolonien derselben Art an der Küste Kaliforniens und der Westküste Japans nicht gegenseitig bekämpfen, woraus man schlussfolgert, dass sich das Ausbreitungsgebiet besagter Kolonie inzwischen womöglich über mehrere Kontinente erstreckt, verbreitet durch den Menschen. Damit wäre es die größte bekannte Ausbreitung einer Insektenkolonie.

Wenn die sich einfach nur "gut riechen" können, ist das so uuuuuunwahrscheinlich gar net.
Könnte einfach nur eine evolutionäre Posse sein und nicht zwingen eine Superkolonie.
Wobei es schon faszinierend wäre, das genetisch auf Menschen zu übertragen, muhaha.

John, ich liebe dich! Hast mir soeben eine neue fiese Idee für mein DSE (Die späte Erde)-Setting gegeben.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 21 Feb 2018, 15:38:12
Genau. Entweder man findet GEMEINSAM eine Lösung oder man spielt nicht GEMEINSAM. Da sind beide Seiten in der Pflicht und so wird ein Schuh draus. Nicht eine Seite hat auf ihren Spaß zu verzichten, sondern alle gehen einen Kompromiss ein, mit der alle Leben können.

Alles andre ist nicht nur prätentiös und privilegierter BS, sondern auch noch Heuchlerei
Hmm, da ziehst du aber einen anderen Schluß als ich. Je nach Thema ist schon die eine oder andere Seite stärker in der Pflicht als die andere. Einen "Imitatoren" sollte es eher möglich sein, auf Rassismus in der Spielwelt zu verzichten, als von einem Menschen der Ziel/Opfer von Rassismus ist, zu verlangen, sich damit auch am Spieltisch zu arrangieren. "Nur ein bisschen Rassismus" in der Spielwelt zu haben ist da kein gangbarer Kompromiss, sondern eben einzig und allein, auf dieses Thema zu verzichten. Ich bin sicher dass die meisten Imitatoren dann immer noch in einer gut funktionierenden Gruppe ihren Spaß haben können.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: TrollsTime am 21 Feb 2018, 15:38:52
@ Ragnar
Wir spielen halt meinen ausgeflippten Gnomberserker neben ICHBINEINARCHETYPICHBINEINARCHETYPCederion und es funktioniert wunderbar.

Keine teleportierenden axtschwingenden Zwergenhexenasassinen neben Ichspielesoweilessodrinsteht.
Sondern das jeweils noch sympathische auf beiden Hängen der Gaußschenglockenkurve.

----
Wobei ich in meinem Homebrew DSE (Die Stasi erwacht!) durchaus überlege mal nen "Merkelianer" bzw "Rautemagier" zu bauen.
Wäre schon witzig... DSE (Dark Star Edventure) hat aber auch einen höheren Pulp-Faktor als DSA oder Splittermond
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 15:43:15
Genau. Entweder man findet GEMEINSAM eine Lösung oder man spielt nicht GEMEINSAM. Da sind beide Seiten in der Pflicht und so wird ein Schuh draus. Nicht eine Seite hat auf ihren Spaß zu verzichten, sondern alle gehen einen Kompromiss ein, mit der alle Leben können.

Alles andre ist nicht nur prätentiös und privilegierter BS, sondern auch noch Heuchlerei
Hmm, da ziehst du aber einen anderen Schluß als ich. Je nach Thema ist schon die eine oder andere Seite stärker in der Pflicht als die andere. Einen "Imitatoren" sollte es eher möglich sein, auf Rassismus in der Spielwelt zu verzichten, als von einem Menschen der Ziel/Opfer von Rassismus ist, zu verlangen, sich damit auch am Spieltisch zu arrangieren. "Nur ein bisschen Rassismus" in der Spielwelt zu haben ist da kein gangbarer Kompromiss, sondern eben einzig und allein, auf dieses Thema zu verzichten. Ich bin sicher dass die meisten Imitatoren dann immer noch in einer gut funktionierenden Gruppe ihren Spaß haben können.

Dann sind wir uns jetzt einfach einig, uns uneinig zu sein, bevor das unangenehm wird.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: TrollsTime am 21 Feb 2018, 15:44:38
Genau. Entweder man findet GEMEINSAM eine Lösung oder man spielt nicht GEMEINSAM. Da sind beide Seiten in der Pflicht und so wird ein Schuh draus. Nicht eine Seite hat auf ihren Spaß zu verzichten, sondern alle gehen einen Kompromiss ein, mit der alle Leben können.

Alles andre ist nicht nur prätentiös und privilegierter BS, sondern auch noch Heuchlerei
Hmm, da ziehst du aber einen anderen Schluß als ich. Je nach Thema ist schon die eine oder andere Seite stärker in der Pflicht als die andere. Einen "Imitatoren" sollte es eher möglich sein, auf Rassismus in der Spielwelt zu verzichten, als von einem Menschen der Ziel/Opfer von Rassismus ist, zu verlangen, sich damit auch am Spieltisch zu arrangieren. "Nur ein bisschen Rassismus" in der Spielwelt zu haben ist da kein gangbarer Kompromiss, sondern eben einzig und allein, auf dieses Thema zu verzichten. Ich bin sicher dass die meisten Imitatoren dann immer noch in einer gut funktionierenden Gruppe ihren Spaß haben können.
Nope!
"Das kommt drauf an!"
Denn im Gegenteil kann es einem unter Rassismus gelittenen Spaß machen:
A) Dem Rassisten ingame eines aufs Maul zu geben
B) Das Thema anspruchsvoll zu bearbeiten
C) Das Thema pulpig zu verarbeiten
Hängt gaaaanz stark vom Einzelfall ab.

Wo ich bei dir bin, dass es bei einem Opfer eines Ismusses mehr Fingerspitzengefühl erfordert als bei einem Fanboy, der "Sein System" durchdrücken will.
Der erste kann ja nichts für seinen wunden Punkt, der zweite hat ihn selbst gewählt...
Wobei das mit dem Fanboy auch wieder ein Extrem ist...

boah, kompliziert
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: RagnarStein am 21 Feb 2018, 15:46:41
@ Ragnar
Wir spielen halt meinen ausgeflippten Gnomberserker neben ICHBINEINARCHETYPICHBINEINARCHETYPCederion und es funktioniert wunderbar.

Klingt herrlich, da gibt es sicherlich einiges zu lachen :)

Keine teleportierenden axtschwingenden Zwergenhexenasassinen neben Ichspielesoweilessodrinsteht.
Sondern das jeweils noch sympathische auf beiden Hängen der Gaußschenglockenkurve.

So soll es sein, wobei der "Ichspielesoweilessodrinsteht" ja eher die Spitze ist, nicht die andre Seite *hüstel* ;) :P
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 21 Feb 2018, 16:34:45
Nope!
"Das kommt drauf an!"
Denn im Gegenteil kann es einem unter Rassismus gelittenen Spaß machen:
A) Dem Rassisten ingame eines aufs Maul zu geben
B) Das Thema anspruchsvoll zu bearbeiten
C) Das Thema pulpig zu verarbeiten
Hängt gaaaanz stark vom Einzelfall ab.
Ja, solange es die Entscheidungsgewalt bei der betroffenen Person liegt, wie damit umzugehen sei, ist das vollkommen in Ordnung.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Jeong Jeong am 21 Feb 2018, 17:33:22
Irgendwie wird hier gerade viel darüber diskutiert - so zumindest mein Eindruck - wie es ist, wenn Spieler*innen/Spielleiter*innen/Gruppen eine sexistische, rassitische und/oder anders diskriminierende Hintergrundwelt fortschrittlicher machen wollen. Aber die hier diskutierten Hintergrundwelten (Lorakis und Aventurien) sind bereits extrem fortschrittlich, haben Diskriminierung wenn dann nur in kleinen Teilen des Settings und auch dort meistens nur anklingend. Bei Geschlechterrollen haben z. B. beide so grob ein reines Patriarchat und ein reines Matriarchat und ansonsten komplette Gleichberechtigung.

Diskutieren müsste man also eigentlich eher was ist, wenn Spieler*innen gezielt mehr Sexismus, Rassismus und Diskriminierung haben wollen und da würde ich dann immer den Dialog suchen und darüber sprechen, warum genau sie das haben wollen.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Br0adsw0rd am 21 Feb 2018, 19:35:38
Ich habe mich aus den ganzen Debatten zu Sex im Rollenspiel (nicht zu verwechseln mit Rollenspiel beim Sex...) bis jetzt eigentlich rausgehalten. In erster Linie weil ich das Thema sehr gelassen sehe und denke, dass auch hier die Geschmacksregel angewendet werden kann.

Ich persönlich bevorzuge ja die "Fade to black"-Methode.

Sex kann/soll also durchaus zum Spiel oder der Welt gehören, aber ausspielen muss ich das nicht. Es gibt nunmal Sachen die mehr Spass und Sinn in der Ausübung machen als darüber zu sprechen und obwohl ich mich eigentlich nicht als verklemmt wahrnehme, würde ich mich fremdschämen, wenn mir die Spieler plastisch beschreiben würden, was sie mit ihren fiktiven Körperöffnungen anstellen.
Bestenfalls driftet das ganze ins humorvolle - Sinnlichkeit kann ich mir da aber absolut nicht vorstellen.

Die Polularität des Produktes, das diesen Hype ausgelöst hat, hat mich sehr überrascht. Nur an den erotischen Illustrationen kann es ja nicht liegen, die gibt es seit dem Internet ja im Überfluss.

Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 22 Feb 2018, 08:11:49
Mir ist bisher noch niemals  das expliziete ausspielen von Sexualität im Pen & Paper untergekommen. Angedeudet ja, aber das kam maximal in Kopfsoftporn. Black to Fade ist Standard an der Stelle, so habe ich das Gefühl.

Vielm mehr geht es in der Diskussion um Grenzen des einzelnen und wie diese beachtet werden. Achtsamer Umgang miteinander und was ist Tabu und was nicht, damit sich jeder wohlfühlt und gesehen wird, vielleicht auch mal Denkanstösse kommen das Victim Blaming, Slut Shaming oder einfach übergriffigkeit Thematisiert werden.
Wir haben die #MeeTo Debatte und zu Recht und soetwas sollte auch am Spieltisch angesprochen werden wenn da jemand sich unwohl fühlt.

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Irgendwie wird hier gerade viel darüber diskutiert - so zumindest mein Eindruck - wie es ist, wenn Spieler*innen/Spielleiter*innen/Gruppen eine sexistische, rassitische und/oder anders diskriminierende Hintergrundwelt fortschrittlicher machen wollen. Aber die hier diskutierten Hintergrundwelten (Lorakis und Aventurien) sind bereits extrem fortschrittlich, haben Diskriminierung wenn dann nur in kleinen Teilen des Settings und auch dort meistens nur anklingend. Bei Geschlechterrollen haben z. B. beide so grob ein reines Patriarchat und ein reines Matriarchat und ansonsten komplette Gleichberechtigung.

Diskutieren müsste man also eigentlich eher was ist, wenn Spieler*innen gezielt mehr Sexismus, Rassismus und Diskriminierung haben wollen und da würde ich dann immer den Dialog suchen und darüber sprechen, warum genau sie das haben wollen.

Ich finde den Hinweis von JoengX2 spannend, warum will man diese und andere Themen anspielen? Woher kommt der Wunsch und was erhofft man sich daraus? Würde mich wirklich interessieren und zwar ganz wertungsfrei mal und ohne Verurteilung. Einfach mal schreiben warum das spannend ist.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Tigerle am 22 Feb 2018, 09:54:05
Ich finde den Hinweis von JoengX2 spannend, warum will man diese und andere Themen anspielen? Woher kommt der Wunsch und was erhofft man sich daraus? Würde mich wirklich interessieren und zwar ganz wertungsfrei mal und ohne Verurteilung. Einfach mal schreiben warum das spannend ist.
Für mich ist es eine Erweiterung der Ebene im Rollenspiel. Wenn ich eine Frau in einem (nicht zwangsweise ausgeprägtem) sexistischem Umfeld spiele (Patriarchalische Ansichten, Slut-Shaming etc...), binde ich meinen Helden in soziale Zwänge ein, die ein weiteres Spielelement bieten.
Ich mag es, als Held auch mal den Mund verboten zu bekommen. Ich mag es, auch überlegen zu müssen, was andere von mir denken. Das sind alles Ingame-Einschränkungen, die aber aus Outgame-Sicht nur weitere Spielelemente darstellen, die das Spiel abwechslungsreicher gestalten. Nicht nur ich nehme Einfluss auf meinen Helden, sondern ich muss auch damit leben, dass andere ebenfalls Einfluss auf meinen Helden nehmen. Das erhöht die Komplexität und es ergeben sich Möglichkeiten für mehr Fluff.
Für mich steht nicht das Lösen des Abenteuers im Fokus. Ich mache viel mehr aus sozialen Verpflichtungen, Erwartungen und Zwängen.
Und darum habe ich nichts gegen gemäßigten Sexismus im Rollenspiel. Insbesondere wenn ich diejenige spielen darf, die darunter zu leiden hat.

P.S.:
Ich habe auch keine Probleme, auch die Opferrolle einzunehmen. Wenn man öffentlich bloß gestellt wird, muss man ingame damit fertig werden, dass alle über einen Tuscheln. Wenn man entführt wird, kann man auch mit den Entführern reden (Und evtl. von innen heraus Einfluss nehmen)
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Gregorius am 22 Feb 2018, 15:41:28
So, ich musste erst mal rausfinden finden für was „WdV“ steht und nach eine kurze Rechne später ging mir erst mal ein Klassiker von Badesalz durch den Kopf:

Hier Roland! Guuudeeee Ulrrrrich! Hast du am Sontag Zeit? Sundagg? Wiso’en? Wir machen einen Themenband. Wooos? Einen Themenaband. Was’n dös? Einen Themenband wie bei Ulisses. Uli’s Gebisses? Nein, wie bei Ulisses. Dem Spieleverlegerrr? Genau, wie bei Ulisses. Ein Thema, den ganzen Band, von Seite eins bis Seite zweihundertvierzig.  Nur ein Thema! Ei! Un‘ habd ‘er schon a Thema? Na logo! Wos dann? Ficken! Du Ulrrrrich, isch glaub‘ mit mir kannst’e rrechnen.
 

Aber genug der Blödeleien. Dieses Thema ist für mich gleichzeitig supereinfach und superkomplex zugleich. Supereinfach ist es mit meiner Splittermond-Runde, weil das mein engster Freundeskreis ist und wir bei den Themen Religion, Familie, Politik, Identität, Sexualität und Moral sehr nahe beieinander liegen. Die Frage, ob etwas in Ordnung war oder die Grenzen des Guten Umgangs miteinander gesprengt hat, würde ich jederzeit die Runde für mich beantworten lassen. Ich denke das gilt auch umgekehrt.

Superschwierig ist es mit manchen Zufallsbekanntschaften. Denn ich habe mich einfach über die Jahre so an diese stillen Übereinkünfte in meinem Umfeld gewöhnt, dass mich eklatante Abweichungen total irritieren. Ich gehe dann immer davon aus, dass es keine Absicht war sondern die Person es nur nicht besser wusste, bzw. gerade einen akuten Mangel an Empathie hatte. Wenn ich dann leider feststellen muss, dass mein Gegenüber gewisse Grenzen nicht teilt will ich mich auch nicht weiter damit befassen müssen. Ich sehe das wie von Thurgau: Für mich ist das erst mal eine Frage des (guten) Geschmackes. So wie die Unterscheidung zwischen Erotik und Pornographie.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Gregorius am 22 Feb 2018, 18:25:28
Ich finde den Hinweis von JoengX2 spannend, warum will man diese und andere Themen anspielen? Woher kommt der Wunsch und was erhofft man sich daraus? Würde mich wirklich interessieren und zwar ganz wertungsfrei mal und ohne Verurteilung. Einfach mal schreiben warum das spannend ist.

Die Frage stelle ich mir bei so was auch immer. Wozu? Warum muss es hier jetzt um kontroverse Themen wie Gemetzel und Sex gehen? Was ich schon erlebt und gehört habe:


Wenn jetzt zum Beispiel die Frage gestellt wird, ob die entführte „Unschuld vom Lande“ vielleicht gar nicht so unschuldig ist, dann ist es wichtig danach erst einmal zu warten und die Anderen reagieren zu lassen. Ein leicht angenervtes „Echt jetzt?“ muss reichen um nicht weiter darauf einzugehen und es auch nicht wieder zu versuchen. Wenn jemanden Unwohlsein mit dem Spiel anzumerken ist erwarte ich von jedem das sofort zu berücksichtigen.
Wenn alle signalisieren, dass die angespielte Idee in die Kategorie „witzig“ fällt habe ich auch kein Problem damit die Sache durchzuziehen. Dann könnte es vorkommen, dass die Helden nach einer erfolgreichen ersten Befreiung erneut ausrücken müssen, nur um ihren Schützling im unartigen Rollenspiel mit den vermeintlichen Schurken vorzufinden. Wer was mit wem und wie viele ist da eher dem Zufall überlassen, das mag ich auch an den Oglaf-Comics. Also keine albernen Klischees oder Details, wir sind nicht bei der Telefon-Hotline mit den hohen Preisen.

Aber freizügiges Spiel geht halt nur, wenn alle ausreichend achtsam sind und gewisse Grundregeln einhalten. Solange alle Spaß haben und es nicht zu albern wird (wird es dann meistens doch) kann im Rollenspiel unter Erwachsenen auch mal gevögelt werden. Wenn dabei Gefühle verletzt werden, diskriminiert wird, sich merkwürdige Machtphantasien zeigen oder es einfach eklig wird wäre die Runde aber besser ohne den Versuch geblieben. Solange sich die Beteiligten nicht sehr, sehr gut kennen bleibt Sex im Rollenspiel eine schwierige Kiste und für die meisten Rollenspielrunden gilt für mich das Gleiche wie für Small Talk: Keine schwierigen Themen bitte, wir sind hier zum Relaxen.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Egbert am 22 Feb 2018, 18:47:09
wir hatten in unserer runde einen charakter, der als kind konzipiert war. eine albin im alter von 13 menschenjahren, die als sehr freizügig dargestellt wurde (halbdurchsichtiger kurzer rock, nur eine art bh, trägt nie unterwäsche) und sehr regelmäßig sexuelle interaktionen herausgeforder hat (am zweiten abend hat sie sich von einem seebären quasi-vergewaltigen lassen, was vom spieler durchaus forciert wurde [wenn er aber merkt, dass er nur bitte sagen muss, dann würd sie es machen. Also wirklich. Er muss es nur merken"], es wurde für unsere gruppenverhältnisse oft gesagt sie geht baden und zieht sich dabei natürlich ganz aus und hat keine scham das direkt vor allen zu machen, setzt sich sofort auf jedermanns schoß und zieht sich dann auch ohne weiteres aus, wenn das ein schmieriger typ in einer kneipe will etc. wir hatten das erste gespräch deswegen nach der seebärenvergewaltigung da ihr alter davor noch 11-12 war... danach wurde sie auf 13 hochgealtert. begründet wurde das ganze verhalten mit sie ist eine dämmeralbin ganz tief aus dem jungel und hat leider gar keine ahnung davon wie man sich richtig verhält

nachdem sie einen auftritt in einer kneipe hatte bei dem ein sehr hübscher alb im duell besiegt werden musste ist sie mit nur durchsichtigen klamoptten aufgetreten und nachdem das ordentlich schief ging wollte sie den alben dann auch noch küssen, da wir was von ihm brauchten. das hat null funktioniert, am nächsten tag hat sie dann den barmann der kneipe in der das war versucht mit sexuellen angeboten zu bestechen uns seinen wohnort zu sagen. daraufhin haben wir in der gruppe entschieden dass das nichtmehr geht weil es vielleicht im mittelalter nicht so schlimm war aber wir uns entweder quasi-kinderpornografie vorstellen oder aus dem rollenspiel für die zeit aussteigen.mussten.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Gregorius am 22 Feb 2018, 21:45:37
Egbert liefert eine Geschichte die als guter Beleg dafür taugt, warum man gewisse Themen besser außen vor lassen sollte.  :o :o :o Ich hoffe ja Du trollst ein wenig, aber da versagt mein Troll-Radar gerade.

Creeeeeepyyyyy. Was für ein kranker Scheiß, da hätte ich aber ganz dringend einen Therapeuten empfohlen. Und nachgeforscht, ob es eventuell gefährdete Kinder in seinem Zugriffsbereich gibt. Also ganz im Ernst, wenn Du noch Kontakt hast und so was nochmal auch nur in die Richtung geht würde ich dem Spieler eine Beratung bei "Kein Täter werden" empfehlen. Als Hilfsangebot und auch nicht vorwurfsvoll, aber da sollte man dann doch dezent auf den Verstoß gegen eine der grundlegendsten Normen unsere Gesellschaft hinweisen.

Das Schlimmste was ich bisher beim Rollenspielen erlebt habe war eine junge Mutter, die erst ingame ein Kind geschlagen hat und das dann outgame damit erklärt hat, dass sie ihre Kinder zu Hause auch schon mal schlägt, sonst könne man die ja nicht richtig erziehen. Eine Street-Workerin in der Runde ist daraufhin in Tränen ausgebrochen weil sie ihre ganze Kraft dafür aufbringt, die Schäden solcher Erziehungsmethoden zu heilen. War dann wieder so ein Moment, in dem ich erst mal meine Gedanken ordnen musste, weil WHATTHEFUCK.. man schlägt doch keine Kinder.
 
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Xandila am 22 Feb 2018, 23:36:45
Ich hab schon manche Chars (die meisten in Shadowrun, aber auch einzelne in anderen Systemen), die auch ziemlich üble Sachen tun (würden), aber das muß man nicht alles ausspielen, im Gegenteil. Ich lege keinen Wert darauf, genauer auszuführen, warum meine Trollstreetsam einen so üblen Ruf hat, da reicht der Hinweis, daß sie mal Mitglied einer Gang war, die gern Elfen getötet und gefoltert hat und sie sogar für deren Verhältnisse angeblich fiese Sachen gemacht hat - wer mehr Details will, soll bitte seine Fantasie bemühen und das Ergebnis für sich behalten.
Daher hätte ich auch kein generelles Problem damit, wenn ingame Kinder geschlagen würden, das hängt sehr von der Situation und den Chars ingame ab - ein Problem hätte ich aber mit der OT-Erklärung, die Gregorius beschreibt, weil für mich das etwas ist, was keine irdische Entsprechung haben darf (wie eigentlich alle anderen gewalttätigen Aktionen ingame auch - da muß man doch in- und outgame deutlich trennen können!)

Ich habe auch schon Chars am Tisch gehabt, die mit Sex an Infos gekommen sind. Aber da werden im Gespräch nur Andeutungen oder Angebote gemacht, vielleicht auf etwas Passendes gewürfelt und der sexuelle Teil des Geschäfts dann normalerweise ausgeblendet. Gilt genauso für die meisten Bordellbesuche oder Kneipenaufrisse von Chars. Gelegentlich gab es schonmal ein paar Sprüche mehr dann oder Andeutungen, aber da hat die ganze Gruppe mit rumgefrotzelt, dann passt das.
Probleme (meint in dem Fall längere Diskussionen) hatten wir da soweit ich mich erinnere nur einmal, weil der SL sich nicht vorstellen konnte, daß eine Seefahrerin bei Landgang genauso Interesse an einem Bordellbesuch (und dort dann männlicher Gesellschaft) hätte wie ihre männlichen Kollegen.

Mit einer Ausnahme von einem Con, wo eine Mutter für ihr Kind auch einen Kinderchar erstellt hat (aber da gab es keinen Sex, nur Grusel, der aber meiner Meinung nach auch nicht die ganze Zeit kindgerecht war), hab ich bei mir am Spieltisch nur Chars gehabt, die in ihrer Kultur und Rasse volljährig sind, und das soll auch so bleiben, finde ich. Auch ohne Sex ist das Abenteurerleben nicht gut für Kinder geeignet, und dann stellt sich einem das Problem, daß da vielleicht jemand Minderjähriges wen verführen will oder verführt werden soll nicht. Wenn jemand das doch unbedingt haben will, wäre mein erster Impuls gewesen, diese Person nicht an meinem Spieltisch haben zu müssen.


Was ich eher nachvollziehen kann, ist die Frage nach Gleichberechtigung oder Ungleichbehandlung der Geschlechter. Da habe ich schon öfter die Aussage gelesen, daß Konzepte wie Johanna von Orleans, Mulan oder Brienne von Tarth nur in einer ungleichen Gesellschaft funktionieren können. Ist auch richtig. Aber gleichzeitig verhindert das so viele andere Konzepte, wenn man deswegen eine weltweite Ungleichbehandlung propagiert. Eine Welt mit ein paar Ecken, in denen stark patriachalische oder matriachalische Gesellschaften vorhanden sind, die meisten aber gleichberechtigt sind, bietet für viel mehr Konzepte Raum, und zudem auch noch Konfliktpotential im Spiel, wenn Leute aus den verschiedenen Gebieten sich begegnen (wenn man daran Interesse hat). Wäre Diskriminierung normal, hätte man vielleicht einzelne Figuren, die sich auflehnen, aber beim Rest doch viel weniger Spielpotential (und gleichzeitig deutlich höheres Risiko, unangenehme Outgameerfahrungen im Spiel zu kopieren)
Was von denen, die Patriachate im Rollenspiel bevorzugen, gern auch übersehen wird ist, daß meiner Erfahrung nach viele Spieler häufiger ihr eigenes Geschlecht zu spielen scheinen als ein anderes. Leute, die es gänzlich ablehnen, ein anderes Geschlecht zu spielen und das auch für die übrigen Mitspieler ihrer Runde ablehnen, gibt es auch immernoch viele.
Das heißt, viele Frauen spielen auch Frauen (egal ob aus eigenem Wunsch oder weil sie mit Leuten spielen, die mit Crossgender nicht klarkommen) In einer Welt, die sich bei den Rollenbildern stark an irdischen Verhältnissen orientiert und somit viele Berufe für Frauen ausschließt, schränkt das damit die Charakterauswahl für Frauen, die dort spielen, massiv ein. Oder aber der Charakter, der gegen die Widerstände der Gesellschaft einen Beruf ergreift wird zum Normalfall, weil es sonst ja nicht ginge.
Ist das tatsächlich wünschenswert?
Brienne und Mulan sind dann auch nicht mehr spannende Konzepte, sondern notwenige Übel, wenn eine Frau kämpfen können will und keinen Mann spielen kann/will/darf.

Ähnlich sehe ich das auch für Rassismus und andere Formen der Diskriminierung: als weltweite Normalität schränkt es das Spiel stark ein und schadet den Spielern, die OT damit schon genug zu tun haben/hatten. In einzelnen Gegenden oder von einzelnen Chars/NPCs kann es interessantes Konfliktspiel bringen, aber wenn es für Spieler Probleme macht, sollte es spätestens dann aufgehört werden (Wenn etwas für jemanden aufgrund von OT-Erfahrungen ein besonderes Problem ist, sind entsprechende Hinweise im Vorfeld auch nicht verkehrt. Daß alle empatisch genug sind, das im Spiel mitzubekommen und dann zu bremsen, kann man nicht voraussetzen, auch wenn es schön wäre)

(ist jetzt doch länger geworden als ich anfangs dachte)
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: ShadowAsgard am 25 Feb 2018, 18:39:20
 ;D meine Splimmo-Community enttäuscht mich mal wieder nicht. Da bin Ich mal ein paar Tage nicht on und schon kommt son kontrovers diskutierter Thread

Hab in meiner Gruppe zu Beginn gleich das Thema angeschnitten und gefragt ob und inwieweit Ich als Meister das Thema Sex ins Spielgeschehen einbringen kann. Meine Spieler sind mehrheitlich dafür, lediglich humoristische Aspekte und gelegentliche Besuche im Bordell kurz anzusprechen und fertig.

Dabei ist mir im Gespräch mit einem Spieler aufgefallen, dass wir zu einem speziellen Thema einer Meinung waren: Vergewaltigung!

Als Meister und als Spieler möchte ich persönlich dass Thema so wenig wie möglich detalliert thematisieren.

Denn Ich kann als Meister/Spieler niemals mich in die Rolle eines Opfers hineinversetzen, da Ich (Oh Gott bewahre) nie vergewaltigt wurde. In so einer Situation wüsste Ich nicht wie ich stimmungsvoll sowas spielen kann. Auch sehen wir keinen mehrwert eine solche Szene auch nur zu beschreiben, denn so oder so würde es nur Beklemmung auslösen und die doch allgemeine recht freudige Grundstimmung töten. Nun ist es für uns nach wie vor existent. Ich denke auch in Lorakis werden in Kriegen und Verbrechen Vergewaltigungen passiert sein, aber es soll keinen wesentlichen Spekt in unseren Abenteuern sein.

Im Übrigen: Unsere Gruppe besteht außnahmslos aus Escapisten, die aufregende tolle Dinge erleben wollen anstatt eine Wiederholung der Nachrichten und Politik der Realität zu erleben
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Aendymion am 26 Feb 2018, 13:59:58
Ähnlich sehe ich das auch für Rassismus und andere Formen der Diskriminierung: als weltweite Normalität schränkt es das Spiel stark ein und schadet den Spielern, die OT damit schon genug zu tun haben/hatten. In einzelnen Gegenden oder von einzelnen Chars/NPCs kann es interessantes Konfliktspiel bringen, aber wenn es für Spieler Probleme macht, sollte es spätestens dann aufgehört werden (Wenn etwas für jemanden aufgrund von OT-Erfahrungen ein besonderes Problem ist, sind entsprechende Hinweise im Vorfeld auch nicht verkehrt. Daß alle empatisch genug sind, das im Spiel mitzubekommen und dann zu bremsen, kann man nicht voraussetzen, auch wenn es schön wäre)

Stimme dir voll und ganz zu. Nur um des Simulationismus‘ Willen würde ich bei der Darstellung der Spielwelt keine Elemente ins Spiel einbauen, die Betroffene mit Diskriminierungserfahrungen oder Ähnlichem konfrontieren, unter denen sie schon in der Realität leiden. Auch wenn man sich vielleicht denkt, dass das eine spannende Komponente sein kann, sich in der Spielwelt dagegen aufzulehnen, würde ich vorher lieber mal den Spieler / die Spielerin fragen, ob das so empfunden wird und im Zweifel immer eher auf solche Elemente verzichten.

Was ich mir hilfreicher für solche Spieler vorstellen kann: Die Darstellung von Akzeptanz und Gleichberechtigung in der Spielwelt. Frauen in „Männerrollen“, gleichgeschlechtliche Paare, Vertreter verschiedener (Fantasy!)Völker und Hautfarben in machtvollen Positionen. Ich freue mich, wenn ein homosexueller NSC jenseits eines Slapstick-Klischees oder der Opferrolle in nem Abenteuer auftaucht. Mehr, als wenn ich ihn im Abenteuer vor ner intoleranten Schlägerbande retten müsste ;)
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: barbarossa rotbart am 27 Feb 2018, 09:51:36
Ich denke, dass Pathfinder dies ganz gut macht. In den Adventure Paths tauchen immer wieder homo- oder sogar transsexuelle NScs auf und sogar mehrere der "Iconics" sind homo-, bi- oder transsexuell*. Dies führt aber leider auch dazu, dass einige sich immer lauthals im offiziellen Forum darüber beschweren. Aber Paizo gibt da nicht nach!

Splittermond macht das bisher ebenfalls nicht schlecht. Ich habe zwar noch keinen offiziellen NSC gefunden**, der schwul ist, aber auf jeden Fall hat man den speziesübergreifenden Rassismus anderer Rollenspiele (weitgehend)*** vermieden.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

In meinen Gruppen  sind schwierige Themen**** eigentlich nie aufgetreten. Mit einer unrühmlichen Ausnahme zu DSA3-Zeiten, da hat der SC-Schwarzmagier die bewustlose SC-Elfe vergewaltigt, aber dies muss man leider als pubertäres Gehabe ansehen. Heute würde ich anders darauf reagieren als damals. Schwule Charaktere gab es bei uns eigentlich fast immer, obwohl keiner der Spieler schwul ist. Bordellbesuche auch, die wurden aber nie ausgespielt. Rassismus hingegen nie. Selbst in unserer MERS-Runde hat sich niemand an dem Halbork gestört.

* Wen es interessiert, die Klerikerin Kyra ist lesbisch, Seltyiel und Merisiel sind bisexuelle Elfen und Shardra ist eine transexuelle Zwergin.
** Ich könnt es einfach überlesen haben.
*** Weigehend, weil Rassismus gegenüber Orks und Rattlingen existiert.
**** Wobei Homosexualität nicht dazu gehört.


Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Xandila am 27 Feb 2018, 11:32:17
Rassismus gegenüber Orks würde ich in Splittermond aber nicht mit Rassismus gegenüber anderen und vor allem Spielerrassen gleichsetzen. Orks sind hier so gesetzt, daß sie gar nicht nett sein können. Sie schaden der Welt schon durch ihre bloße Existenz und versuchen auch gar nicht mit anderen Völkern zu (ver-)handeln. Hass und Angst ihnen gegenüber basiert also nicht auf Vorurteilen, sondern in vielen Fällen auf Tatsachen. Der Ork ist kein missverstandenes Wesen, das einfach nur eine andere Kultur hat, und mit dem man eigentlich auskommen könnte, mit dem ist hier eine friedliche Koexistenz wirklich unmöglich.
Und das wurde ja auch absichtlich so gemacht, damit man eine Gegnerrasse hat, die man ohne Moralprobleme als solche einsetzen kann, weil es schlicht Monster sind - im Gegensatz zu Rattlingen, die ja durchaus intelligenter, verhandlungsbereiter und friedlicher sein können als viele Lorakier von ihnen denken.
Du hast damit als SL also beides zur Auswahl bei potentiellen Gegnerrassen - die, die wirklich nur Gegner sein können, und die, wo du Moralkonflikte einbauen kannst. Bei Spielerrassen dagegen ist kein weltweit geltender Rassismus vorgesehen, nur einzelne Konflikte in einzelnen Ländern, die man auch umgehen oder ausblenden kann, wenn man das so will (Keshabid als ehemalige Sklavenrasse zB, die zwar zwischen den Farukanis leben aber nicht deren Ehrenkodex teilen; Schwertalben als wichtigste Rasse in ihrem Land; Konflikte zwischen Zwergen und Menschen in Westergrom; ...)

Splittermond macht es daher aus meiner Sicht tatsächlich sehr gut, aber eben nicht weil sie jeglichen Rassismus abgeschafft haben, sondern weil es Rassenkonflikte gibt, aber sehr lokal oder eben auf einzelne Gegnerrassen begrenzt ist. Damit macht man genau das, was ich oben auch bezüglich Gleichberechtigung, Matriachaten und Patriachaten geschrieben habe: man gibt den Spielern, die solche Konflikte gerne spielen wollen, Material, aber man zwingt keinen zu einer solchen Problematik, weil sie in den meisten Ecken eben doch nicht vorhanden ist.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: barbarossa rotbart am 28 Feb 2018, 08:34:42
...
Splittermond macht es daher aus meiner Sicht tatsächlich sehr gut, aber eben nicht weil sie jeglichen Rassismus abgeschafft haben, sondern weil es Rassenkonflikte gibt, aber sehr lokal oder eben auf einzelne Gegnerrassen begrenzt ist. Damit macht man genau das, was ich oben auch bezüglich Gleichberechtigung, Matriachaten und Patriachaten geschrieben habe: man gibt den Spielern, die solche Konflikte gerne spielen wollen, Material, aber man zwingt keinen zu einer solchen Problematik, weil sie in den meisten Ecken eben doch nicht vorhanden ist.
Deshalb schrieb ich auch von weitgehend, wobei ich aber den lokalen Rassismus, den Du in Splittermond erkennen willst, beileibe nicht sehe. Sonst wäre ja bestimmte Gruppenkonstellationen nicht möglich.

In meinen Augen ist Lorakis fast schon eine utopische Welt, in der es keinen Rassismus, Sexismus und keine Homophobie gibt, denn nur so hält man sich alle Optionen offen. Das ist bei anderen Rollenspieler anders. Ich denke da zum Beispiel an DSA, wo es doch in Aventurien mehrere zum Teil extrem sexistische Kulturen gibt (und ich meine damit nicht die Amazonen). Splittermond ist da eher in der Tradition amerikanischer Rollenspiele als deutscher Rollenspiele, die häufig doch ziemlich humanozentrisch sind.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: JohnLackland am 28 Feb 2018, 10:56:13
Speziesismus (das bezeichnet die moralische Diskriminierung von Individuen ausschließlich aufgrund ihrer Artzugehörigkeit)..
Rassismus ist dass Menschen einer bestimmten Rasse  weniger wert sind als andere, und dass ihre politische und soziale Unterdrückung deshalb gerechtfertigt ist. Rasse sind damit als Untergruppe einer Art gemeint... -- Klugscheissmodus ausRassismus nach der obrigen Definition habe ich bisher noch nicht gefunden aber Speziesismus was in der Diskussion ja immer als Rassismus bezeichnet wird:

Xandila hat recht
Beispiele für Speziesismus
Generell sind die klassischen nicht Menschlich dominieren Gesellschaften bei den Alben z.B. (Seealben, Schwertalben, Immersommerwaldalben und Dämmerwaldben) wenig bis gar nicht durchlässig das ist auch ne Form von strukturellen Speziesismus

Zum Thema Vielfalt von Sexualitäten:

Zuerst ein kleiner Geschichtsexkurs in die Reale Welt: Das Ansehen von gleichgeschlechtlicher Liebe in der Gesellschaft und die rechtliche Situation waren im Laufe der Geschichte großen Wandlungen unterworfen, ich schreib an der Stelle nur aus Europäischer Sicht - in amderen Kulturen sah das ganz anderes aus bis christliche Kolonialisten kamen. Vor dem Christentum war das in der Regel wurscht, es gab Initiationsriten als beispiel die eindeutig sexuelle Handlungen enthielten und gleich geschlechtlich waren oder die "Männer" Liebe im Griechenland, bei Frauen war dies weitgehend auch akzeptiert soweit bekannt (leider gab es mehr Aufzeichnungen zu Männern... Patriarchalische Strukturen lassen grüßen). Im Christentum wurde die gleichgeschlechtlicher Liebe geächtet. Diese Einstellung entstand aus dem Glauben, dass Lust und Sexualität als Sünde anzusehen seien und nur in der Ehe zur Zeugung von Kindern geduldet werden dürften und gilt bis heute als Sünde. In der Zeit der Aufklärung und der französischen Revolution wurde Homosexualität weniger als Verbrechen und mehr als Krankheit, die es zu heilen galt, angesehen. Bis zum Jahr 1794 wurde Homosexualität unter Männer in Preußen noch mit dem Tod bestraft. Die Todesstrafe wurde dann in eine Gefängnisstrafe umgewandelt. Diese Strafe wurde 1872 als § 175 in das Strafgesetzbuch des Deutschen Reichs aufgenommen. Damals entstanden in Deutschland die Begriffe Homo- und Hetero, später Bi- und Pan. Das hatte der Grund das Schwule Männer einfach bedroht wurden durch den  § 175 und es den versuch gab durch Aufklärung eine Normativtät zu erschaffen, Magnus Hirschfeld sei an der Stelle nur mal erwähnt. Die oben genannten Begriffe gab es früher nicht, erst dann fingen die Menschen an Sexualität zu unterteilen und eh immer auf Männer bezogen, da Frauen sexualität damals gar nicht zugeschrieben wurde, und Grenzen wurden festgelegt. Ich habe durch meine Arbeit für LGBT* (jaja ich benutze den klassischen begriff und am liebsten queer) und meinen eigenen Erfahrungen gelernt das es aber solche starren grenzen gar nicht so gibt wie viele denken ... bzw. von vielen die sich als Homo- oder Hetero bezeichnen nicht gelebt, das ist viel fließender. Soviel mal dazu... soll dazu dienen was ich jetzt schreibe zu verstehen.

Back zu SpliMo: Wenn sexuelle Vielfalt nicht benannt wird und sie nicht als Normal dargestellt sind  und das auch nicht im Setting so verordnet ist, ist dies nicht sichtbar und damit nicht existent für mich, dabei ist egal ob es Beziehungen und Sex zwischen verschiedenen Spezien gibt oder in verschiedenen Geschlechterkonstellationen.

Bleiben wir bei Geschlechterkonstellationen:  Wenn es nicht als normal beschrieben wird im Hintergrund von Splittermond z. B.  das Männer mit Männer und Frauen mit Frauen leben oder es ganz andere Konstellationen gibt wie zum Beispiel Polyamore Beziehungen oder wenn es zwei Frauen gäbe die sich lieben und eine noch eine Beziehung zu einen Mann usw. ist es eine klassische heteronormatvie Gesellschaft. Wenn eine solche Vielfalt von Beziehungen nicht durch innere weltliche Kulturelle Gesetzmäßigkeiten geschützt sind und Sichtbar und Respektiert sind, ist es eine Heteronormativegesellschaft.  Heteronormative Norm wird als Standard und das interpretieren wir alle so in der Regel. Ansonsten würden wir keine Rosinenpickerei machen wenn mal die Norm gebrochen wird...

Wenn ich sowas haben möchte, also eine freiere Gesellschaft bei den Thema würde ich in einer Weltbeschreibung auch aus den Grund die weltlichen Bezeichnungen wie Lesbisch, Schwul, Homo, Bi- und Hetero weg lassen , aber explizit  dies als Norm in verschiedenen Beziehungsmodellen darstellen. Das erreicht man in dem man es einfach reinschreibt und dafür auch kein extra Kapitel macht sondern es in den Fließtext erwähnt und bei NSCs das als Normal darstellt (Rollenmodelle).

Thema Geschlechterparität : Stewie hat mal die NSCs ausgezählt wie viele männliche und weibliche es gibt, da gab es bei weitem mehr männliche und die Rollen waren ehr klassisch. Vielleicht kann er dazu nochmal was schreiben, wenn er Lust hat.

Edit: Rechtschreibung
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Stewie am 28 Feb 2018, 13:25:58
Joa bei Veröffentlichungen scheinen männliche NPCs zu dominieren. Im Wiki haben wir aktuell unter Personen: Männer: 275 Frauen: 166  - wobei da bei weiten nicht alle NPCs eingetragen sind die es gibt. Ansonsten hatte ich mal angefangen einige Abenteuer (https://docs.google.com/spreadsheets/d/1L_wrFWkepz3E4UJV5uIT2HRZhgMZAqnnSGFtNEjgSqM/edit?usp=sharing) (sind aber bisher nur 3) auszuzählen, da bin ich auf 77 Männer zu 34 Frauen gekommen.

Eine qualitative Auswertung war zwar mal angedacht, ist aber bisher nicht erfolgt - da ist die Klassifizierung letztendlich doch sehr aufwendig.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: SeldomFound am 28 Feb 2018, 13:48:16
Wie sieht es mit der Repräsentation auf Illustrationen aus?

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 28 Feb 2018, 14:18:27
Joa bei Veröffentlichungen scheinen männliche NPCs zu dominieren. Im Wiki haben wir aktuell unter Personen: Männer: 275 Frauen: 166  - wobei da bei weiten nicht alle NPCs eingetragen sind die es gibt. Ansonsten hatte ich mal angefangen einige Abenteuer (https://docs.google.com/spreadsheets/d/1L_wrFWkepz3E4UJV5uIT2HRZhgMZAqnnSGFtNEjgSqM/edit?usp=sharing) (sind aber bisher nur 3) auszuzählen, da bin ich auf 77 Männer zu 34 Frauen gekommen.

Eine qualitative Auswertung war zwar mal angedacht, ist aber bisher nicht erfolgt - da ist die Klassifizierung letztendlich doch sehr aufwendig.
Find ich super, die Arbeit die du da machst. Bin gespannt auf die Ergebnisse sobald die Daten aus den Abenteuern etwas mehr Basis haben.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Stewie am 28 Feb 2018, 14:27:38
Das liegt ob des Globus gerade in der Ablage bzw. ist auch schon etwas älter. Wenn mal etwas mehr Luft ist würde ich das aber gerne weitermachen. Eine Auswertung des Bildmaterials wäre auch noch eine spannende Sache, aber gerade bei Bildern finde ich die qualitative Ebene deutlich spannender (Kettenhemdbikini...) als das simple auszählen, bin aber methodisch sehr unwissend ;)
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 28 Feb 2018, 19:16:27
Mit ein paar mehr Abenteuern in den Daten bestätigt sich auch meine Vermutung:
Alben-NSCs sind überdurchschnittlich oft weiblich (klar, ist ja auch sexy und so), während mit traditionell maskulinen Klischees besetzte Rassen (Zwerg, Varg) auch häufiger als männliche NSCs in Erscheinung treten.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Stewie am 28 Feb 2018, 20:14:01
Ah krass, danke für die Einträge!

Es war noch ein Tippfehler bei Menschen für die Abweichung von Schnitttabelle (hatte auf die Zahlen von Sonstiges verwiesen). Menschen sind auch deutlich öfter Männer, in etwa auf den Niveau von Zwergen.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Xandila am 28 Feb 2018, 20:36:37
Deshalb schrieb ich auch von weitgehend, wobei ich aber den lokalen Rassismus, den Du in Splittermond erkennen willst, beileibe nicht sehe. Sonst wäre ja bestimmte Gruppenkonstellationen nicht möglich.
Warum sollte lokaler Rassismus bzw Speziesismus, wie John ja korrekt angemerkt hat, manche Gruppenkonstellationen unmöglich machen?
Zum einen muß nicht jedes Individuum die generelle Ablehnung teilen und zum anderen kann man den Char auch in der Gruppe dann lernen lassen, daß Vorurteile eben oft doch nur Vorurteile sind.
Bei Shadowrun, wo Rassismus und Speziesismus ja fest in der Welt verankert ist, habe ich schon öfter Gruppen gehabt, wo man von anderen Mitgliedern erstmal nicht viel gehalten hat, sich auch zwischendurch die Chars teils gut gefetzt haben, aber für die Mission man sich doch irgendwie zusammengerauft hat. Und dort ist die Ablehnung und Hass nicht nur weitaus stärker verbreitet sondern äußert sich auch heftiger; daß Gangs und Policlubs andere nur aufgrund ihrer Artzugehörigkeit angreifen oder töten ist da ja kein Sonderfall.
Wenn das dort klappt, warum also sollte es nicht bei der weitaus milderen Art bei Splittermond gehen?
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Mr.Renfield am 21 Apr 2018, 09:28:51
Speziesismus (das bezeichnet die moralische Diskriminierung von Individuen ausschließlich aufgrund ihrer Artzugehörigkeit)..
Rassismus ist dass Menschen einer bestimmten Rasse  weniger wert sind als andere, und dass ihre politische und soziale Unterdrückung deshalb gerechtfertigt ist.

weise ich auch gerne immer drauf hin, danke daß du es hier getan hast. dennoch quält mich folgende OT-Frage
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Etschbeijer am 21 Apr 2018, 12:24:31
Mhm gute Frage, das könne man so handhaben:
Speziesismus:
Findet zwischen den verschiedenen "Rassen" von Lorakis statt, z.B. zwischen Vargen, Gnomen, etc. und kann von alltagsSpeziesimus (Der ist ein Varg, der ist groß, stark und hat sich nicht unter Kontrolle) bis hin zu radikalerem reichen.
Rassismus:
Rassismus würde sich dann vermutlich eher auf ausgeprägte Kulturen beziehen, also eher auf ethnische Gruppen, z. B. Der ist ein Raugarr, der kann dir einen verletzten Hasen in einer Eiswüste finden aber kann nicht mal einen Büchereiausweis beantragen (so als üerspitzung), während man den Tar z.B. vorwürfen würde, dass sie nicht schwimmen können.
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: SeldomFound am 21 Apr 2018, 12:34:34
Innerhalb der Welt dürften diese Begriffe wahrscheinlich eher unbekannt sein, sofern jetzt nicht ein Gott oder Göttin den Sterblichen diese Ideen mitgeteilt hat.

Die Ideengeschichte von "Rassismus" oder "Spezismus" ist eng mit der Geschichte unserer Modernen und der Rationalisierung von gesellschaftlichen Verhältnissen verbunden. Natürlich gibt es Vorurteile in Lorakis und damit verbunden die gesellschaftliche Unterdrückung bestimmter Bevölkerungsgruppen. Doch ich glaube, man würde dann diese eher mit Tradition und vor allen Dingen religiös bewerten.

Die Farukani sind nicht die Herrscher von Badashan, weil sie von der Evolution her bessere Menschen als die Badashani sind, sondern weil sie von den Göttern als Herrscher auserwählt wurden. Ähnlich ist es auch Kintai: Es ist egal, ob du ein Wintholter Alb oder Mensch bist. Du bist kein Auserwählter Myurikos, also verpiss dich aus unserem Teehaus! (würde der arrogante Schwertalbe sagen, der dabei völlig die Tugend des Respektes vergisst).

Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Etschbeijer am 21 Apr 2018, 13:35:36
Da stimme ich dir zu SeldomFound, ich glaube auch nicht, dass die Begriffe in der Spielwelt verbreitet sind (zumindest nicht weit).
Ich ging davon aus, dass Mr.Renfields frage sich darauf bezog, was in der Welt von Lorakis unter die Kategorie Speziesismus fallen würde und was unter Rassismus fallen würde, wenn man es von ausen betrachtet.

Themenwechsel:
Ich habe drei Stammgruppen mit denen ich gerne spiele und sie gehen sehr unterschiedlich mit dem Thema Rassimus, Gewaltdarstellung und Sexismus um.
Meiner Erfahrung nach hängt dies sehr stark damit zusammen, wie gut die Leute die Handlungen des Charakters von den eigenen trennen können und darauf basierend, welche art von Spielerfahrung sie suchen. Die Welt wird dann den Spielppräferenzen angepasst (Auch wenn es dem Kanon widerspricht, ich hatte mal eine Kampagne, wo Eldar und Orks sich zusammengerauft haben um zusammen zu kämpfen (Warhammer 40K), denn Niden und Chaosabschaum ist halt schlimmer :-P ). Einer meiner Spieler hasst auch jegliche Form von Intrige innerhalb der Gruppe (Vielleicht ein Thema für einen anderen Thread), obwohl ich solche riebereien eigentlich sehr mag.
Bei manchen Leuten hilft dieses exzessive beschreiben von für sie vielleicht fremden Themen auch, das Bild ihres Chars zu formen.
Ich kann häufig besser in einen Charakter reinschlüpfen, wenn er innerlich möglichst weit von mir entfernt ist. Gerade am Anfang werden dann bestimmte Szenen besonders deutlich beschrieben, was das reinkommen in die Charaktere erleichtert, denn es hilft das Bild des Chrakters "real" werden zu lassen. Dies hilf auch anderen zu erkennen, worauf beim Spiel des Charakters wert gelegt wird (z.B. Kampf, Verführung, etc). Wenn der Charakter dann länger gespielt wird, werden häufige Handlungen dann auch immer kürzer gefasst, denn dieser Handlungsvorgang ist ja bereits bekannt, das Bild steht. Irgenwann hat der Barde seine Nummer eben so oft durchgeführt, dass jeder weiß, wie er die "Unschuld vom Lande" ins Bett bekommt. Intressant wird es dann wieder, wenn etwas neues passiert.
Solche Entwicklungen hatte ich bei einigen meiner Spieler beobachtet.Am anfang wurde noch jeder Mord an einem Goblin sehr ausführlich beschrieben, was dann mit der Zeit abnahm und nur noch besondere Momente beschrieben wurden (als kleine Anmerkung, bei mir in der Runde sind die Frauen häufiger die Brutalos als die Männer ;-) ).

Ohne frage, erklärt dies natürlich nicht alle vollzogenen Handlungen, welche bereits im Thread beschrieben wurden aber ausführliches beschreiben hat nicht immer mit verherrlichen zu tun. Es kann auch einfach helfen in den Charakter zu kommen.

P.s. Tut mri leid wegen der großen Textmenge!
Titel: Re: Sexualität und andere schwierige/ernste Themen im Rollenspiel
Beitrag von: Mr.Renfield am 21 Apr 2018, 16:11:42

Ich ging davon aus, dass Mr.Renfields frage sich darauf bezog, was in der Welt von Lorakis unter die Kategorie Speziesismus fallen würde und was unter Rassismus fallen würde, wenn man es von ausen betrachtet.


äh.. nein.

Rassismus wäre Asiat(ische Mensch)en gegen afrikanische... oder auch Wüstenvarge vs Tundravarge.
Speziezismus Alben gg Menschen (zumindest in Settings wo die untereinander nicht fertil sind wie Lorakis), oder Hausmaus gegen Feldmaus ;-)

und ich suche halt den korrekten Begriff für (vernunftbegabte/kulturschaffende) Reptilien vs Säugetiere (inkl Menschen, Alben und das ganze Pack) oder meinetwegen auch Vögel gegen Fische, oder (da bin ich mir jetzt mit der taxonomischen Stufe nicht mehr sicher) Spinnen gegen Käfer.. was mich als Anekdote dazu bringt
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.